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Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.

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Ihren zarten Dacht befeuchte/
Das sie nicht verlösche gar.
Nur der Unglaub' ist das Thier/
So dich stösset hin von mir;
Drüm/ mein Licht! durch deine Güte
Für Unglauben mich behüte!

11.
Wie ein zarter Rohrhalm schwebet/
Wenn von starcker Windes-kraft
Er bald hin/ bald her gewebet/
Auf und niederwerts geraft/
Ja wol oft zuknikket wir[d]:
Also/ O mein treuer Hirt!
Gehets meinem zarten Glauben
Wenn die Anfechtungen schnauben.
12.
Aber/ JEsu! unterstüzze
Mich mit deiner Liebes-Hand/
Das ich Satans Sturm und Blizze
Leiste starken Widerstand.
Das sein greulich Mord-Gesicht
Meine Seel' entblösse nicht/
Und sie wie den Weizen siebe/
Steure diesem Seelen-Diebe!
13.
Gründe mich in deinem Worte/
Stärke mich/ das immerdar
Ich

Ihren zarten Dacht befeuchte/
Das ſie nicht verlöſche gar.
Nur der Unglaub’ iſt das Thier/
So dich ſtöſſet hin von mir;
Drüm/ mein Licht! durch deine Güte
Für Unglauben mich behüte!

11.
Wie ein zarter Rohrhalm ſchwebet/
Wenn von ſtarcker Windes-kraft
Er bald hin/ bald her gewebet/
Auf und niederwerts geraft/
Ja wol oft zuknikket wir[d]:
Alſo/ O mein treuer Hirt!
Gehets meinem zarten Glauben
Wenn die Anfechtungen ſchnauben.
12.
Aber/ JEſu! unterſtüzze
Mich mit deiner Liebes-Hand/
Das ich Satans Sturm und Blizze
Leiſte ſtarken Widerſtand.
Das ſein greulich Mord-Geſicht
Meine Seel’ entblöſſe nicht/
Und ſie wie den Weizen ſiebe/
Steure dieſem Seelen-Diebe!
13.
Gründe mich in deinem Worte/
Stärke mich/ das immerdar
Ich
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[0065] Ihren zarten Dacht befeuchte/ Das ſie nicht verlöſche gar. Nur der Unglaub’ iſt das Thier/ So dich ſtöſſet hin von mir; Drüm/ mein Licht! durch deine Güte Für Unglauben mich behüte! 11. Wie ein zarter Rohrhalm ſchwebet/ Wenn von ſtarcker Windes-kraft Er bald hin/ bald her gewebet/ Auf und niederwerts geraft/ Ja wol oft zuknikket wird: Alſo/ O mein treuer Hirt! Gehets meinem zarten Glauben Wenn die Anfechtungen ſchnauben. 12. Aber/ JEſu! unterſtüzze Mich mit deiner Liebes-Hand/ Das ich Satans Sturm und Blizze Leiſte ſtarken Widerſtand. Das ſein greulich Mord-Geſicht Meine Seel’ entblöſſe nicht/ Und ſie wie den Weizen ſiebe/ Steure dieſem Seelen-Diebe! 13. Gründe mich in deinem Worte/ Stärke mich/ das immerdar Ich

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Zitationshilfe: Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/65>, abgerufen am 24.11.2024.