derich dem Weisen (+ 1525), besaß den Churkreis mit der Residenz Wittenberg; fast die ganze Landgrafschaft Thüringen, und einige andere Stücke. Die zweyte, unter Herzog Georg (+ 1539), dem Gegner von Luther, die Landgrafschaft Meissen, nebst etwas von Thüringen.
b.Das Brandenburgische. Die Churlinie unter Churfürst JoachimI. (+ 1535) besaß die Mark Bran- denburg, (Churmark und Neumark), und einige kleinere Herr- schaften. Die Markgräfliche Linie in Franken theilte sich wieder in die von Culmbach und Anspach.
c. Das Pfälzische; (oder die ältere Wittelsbachische Linie). Es theilte sich in die Churfürstliche Linie, unter LudewigV. (+ 1544), dem die Chur am Rhein gehörte, und die Simmersche, die wieder in die Simmersche und Zweybrückische, und die letztere wieder in die von Zwey- brück und von Veldenz zerfiel.
d. Das Bayersche; (oder die jüngere Wittelsbachi- sche Linie.) Bayern war zwar, ungeachtet der 1508 einge- führten Primogenitur-Ordnung, zwischen Herzog Wil- helmIV. (+ 1550) und dessen Bruder Ludewig getheilt; wurde aber nach des letztern Tode 1545 wieder vereinigt; und blieb es seitdem.
e. Das Braunschweigische; zerfiel damals in die zwey Hauptlinien: die (mittlere) Lüneburgische, die Lüne- burg und Celle besaß; seit 1520 unter Herzog Ernst (Stammvater der beyden neuen Linien; + 1546); mit den Nebenlinien Harburg und Gifhorn; und die (mittlere) Braunschweigische oder Wolfenbüttelsche; in zwey Linien ge- theilt, deren einer unter Herzog Heinrich dem Jün- gern, dem Gegner der Reformation (+ 1568), Wolfen- büttel, der anderen, unter Herzog ErichI. (+ 1540), Calenberg nebst Göttingen gehörte. Außerdem dauerte noch in Grubenhagen ein Zweig des älteren Braunschweigi- schen Hauses fort.
Das
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B. 2. Geſch. d. Reformation. 1517--1555.
derich dem Weiſen († 1525), beſaß den Churkreis mit der Reſidenz Wittenberg; faſt die ganze Landgrafſchaft Thuͤringen, und einige andere Stuͤcke. Die zweyte, unter Herzog Georg († 1539), dem Gegner von Luther, die Landgrafſchaft Meiſſen, nebſt etwas von Thuͤringen.
b.Das Brandenburgiſche. Die Churlinie unter Churfuͤrſt JoachimI. († 1535) beſaß die Mark Bran- denburg, (Churmark und Neumark), und einige kleinere Herr- ſchaften. Die Markgraͤfliche Linie in Franken theilte ſich wieder in die von Culmbach und Anſpach.
c. Das Pfaͤlziſche; (oder die aͤltere Wittelsbachiſche Linie). Es theilte ſich in die Churfuͤrſtliche Linie, unter LudewigV. († 1544), dem die Chur am Rhein gehoͤrte, und die Simmerſche, die wieder in die Simmerſche und Zweybruͤckiſche, und die letztere wieder in die von Zwey- bruͤck und von Veldenz zerfiel.
d. Das Bayerſche; (oder die juͤngere Wittelsbachi- ſche Linie.) Bayern war zwar, ungeachtet der 1508 einge- fuͤhrten Primogenitur-Ordnung, zwiſchen Herzog Wil- helmIV. († 1550) und deſſen Bruder Ludewig getheilt; wurde aber nach des letztern Tode 1545 wieder vereinigt; und blieb es ſeitdem.
e. Das Braunſchweigiſche; zerfiel damals in die zwey Hauptlinien: die (mittlere) Luͤneburgiſche, die Luͤne- burg und Celle beſaß; ſeit 1520 unter Herzog Ernſt (Stammvater der beyden neuen Linien; † 1546); mit den Nebenlinien Harburg und Gifhorn; und die (mittlere) Braunſchweigiſche oder Wolfenbuͤttelſche; in zwey Linien ge- theilt, deren einer unter Herzog Heinrich dem Juͤn- gern, dem Gegner der Reformation († 1568), Wolfen- buͤttel, der anderen, unter Herzog ErichI. († 1540), Calenberg nebſt Goͤttingen gehoͤrte. Außerdem dauerte noch in Grubenhagen ein Zweig des aͤlteren Braunſchweigi- ſchen Hauſes fort.
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B. 2. Geſch. d. Reformation. 1517--1555.
derich dem Weiſen († 1525), beſaß den Churkreis
mit der Reſidenz Wittenberg; faſt die ganze Landgrafſchaft
Thuͤringen, und einige andere Stuͤcke. Die zweyte, unter
Herzog Georg († 1539), dem Gegner von Luther, die
Landgrafſchaft Meiſſen, nebſt etwas von Thuͤringen.
b. Das Brandenburgiſche. Die Churlinie unter
Churfuͤrſt Joachim I. († 1535) beſaß die Mark Bran-
denburg, (Churmark und Neumark), und einige kleinere Herr-
ſchaften. Die Markgraͤfliche Linie in Franken theilte ſich
wieder in die von Culmbach und Anſpach.
c. Das Pfaͤlziſche; (oder die aͤltere Wittelsbachiſche
Linie). Es theilte ſich in die Churfuͤrſtliche Linie, unter
Ludewig V. († 1544), dem die Chur am Rhein gehoͤrte,
und die Simmerſche, die wieder in die Simmerſche und
Zweybruͤckiſche, und die letztere wieder in die von Zwey-
bruͤck und von Veldenz zerfiel.
d. Das Bayerſche; (oder die juͤngere Wittelsbachi-
ſche Linie.) Bayern war zwar, ungeachtet der 1508 einge-
fuͤhrten Primogenitur-Ordnung, zwiſchen Herzog Wil-
helm IV. († 1550) und deſſen Bruder Ludewig getheilt;
wurde aber nach des letztern Tode 1545 wieder vereinigt;
und blieb es ſeitdem.
e. Das Braunſchweigiſche; zerfiel damals in die
zwey Hauptlinien: die (mittlere) Luͤneburgiſche, die Luͤne-
burg und Celle beſaß; ſeit 1520 unter Herzog Ernſt
(Stammvater der beyden neuen Linien; † 1546); mit den
Nebenlinien Harburg und Gifhorn; und die (mittlere)
Braunſchweigiſche oder Wolfenbuͤttelſche; in zwey Linien ge-
theilt, deren einer unter Herzog Heinrich dem Juͤn-
gern, dem Gegner der Reformation († 1568), Wolfen-
buͤttel, der anderen, unter Herzog Erich I. († 1540),
Calenberg nebſt Goͤttingen gehoͤrte. Außerdem dauerte
noch in Grubenhagen ein Zweig des aͤlteren Braunſchweigi-
ſchen Hauſes fort.
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/95>, abgerufen am 23.11.2024.
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