Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.Erstes Buch. II. Abschnitt.
[Formel 1]
oder daß der Ueberschuß eines Products, dessen Fa-ctoren jeder um ein ganzes Increment zunimmt, über das Product der ursprünglichen Factoren, -- gleich sey dem Ueberschusse des Products, wenn seine Facto- ren jeder um die Hälfte des Increments wächst, über das Product, insofern seine Factoren um diese Hälfte abgenommen haben. Andere Formen, die Newton bey der Ableitung Es
Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
[Formel 1]
oder daß der Ueberſchuß eines Products, deſſen Fa-ctoren jeder um ein ganzes Increment zunimmt, uͤber das Product der urſpruͤnglichen Factoren, — gleich ſey dem Ueberſchuſſe des Products, wenn ſeine Facto- ren jeder um die Haͤlfte des Increments waͤchſt, uͤber das Product, inſofern ſeine Factoren um dieſe Haͤlfte abgenommen haben. Andere Formen, die Newton bey der Ableitung Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0286" n="238"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Erſtes Buch</hi>. <hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#g">Abſchnitt</hi>.</fw><lb/><formula/> oder daß der Ueberſchuß eines <hi rendition="#g">Products</hi>, deſſen <hi rendition="#g">Fa-<lb/> ctoren</hi> jeder um ein <hi rendition="#g">ganzes</hi> Increment zunimmt,<lb/> uͤber das Product der urſpruͤnglichen Factoren, — gleich<lb/> ſey dem Ueberſchuſſe des Products, wenn ſeine <hi rendition="#g">Facto-<lb/> ren</hi> jeder um die <hi rendition="#g">Haͤlfte</hi> des Increments <hi rendition="#g">waͤchſt</hi>,<lb/> uͤber das Product, inſofern ſeine Factoren um dieſe<lb/><hi rendition="#g">Haͤlfte abgenommen haben</hi>.</p><lb/> <p>Andere Formen, die Newton bey der Ableitung<lb/> des Differentials gebraucht, ſind an concrete Bedeutun-<lb/> gen der Elemente und deren Potenzen gebunden. —<lb/> Beym Gebrauche der <hi rendition="#g">Reihen</hi>, der ſeine Methode aus-<lb/> zeichnet, liegt die gewoͤhnliche Vorſtellung der Reihen zu<lb/> nahe, daß man es immer in ſeiner Macht habe, durch<lb/> das Hinzufuͤgen weiterer Glieder die Groͤße <hi rendition="#g">ſo genau</hi><lb/> zu nehmen, <hi rendition="#g">als man noͤthig habe</hi>, und daß die<lb/> weggelaſſenen <hi rendition="#g">relativ unbedeutend</hi>, uͤberhaupt das<lb/> Reſultat nur eine <hi rendition="#g">Naͤherung</hi> ſey. — Der <hi rendition="#g">Fehler</hi>,<lb/> in welchen <hi rendition="#g">Newton</hi> bey der Aufloͤſung eines Problems<lb/> durch das Weglaſſen weſentlicher hoͤherer Potenzen ver-<lb/> fiel, der ſeinen Gegnern eine Gelegenheit des Triumphs<lb/> ihrer Methode uͤber die ſeinige gab, und von dem <hi rendition="#g">La-<lb/> grange</hi> in ſeiner neuerlichen Unterſuchung deſſelben<lb/> den wahren Urſprung aufgezeigt hat, — beweiſt wenig-<lb/> ſtens das <hi rendition="#g">Formelle</hi> und die <hi rendition="#g">Unſicherheit</hi>, die im<lb/> Gebrauche ſeines Inſtruments noch vorhanden war.<lb/><hi rendition="#g">Lagrange</hi> (in ſeiner <hi rendition="#aq">Theorie des Fonctions analyti-<lb/> ques</hi>) zeigt, daß <hi rendition="#g">Newton</hi> dadurch in den Fehler fiel,<lb/> daß er das Glied der Reihe vernachlaͤſſigte, das die<lb/> Potenz enthielt, auf welche es in der beſtimmten Auf-<lb/> gabe ankam.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [238/0286]
Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
[FORMEL] oder daß der Ueberſchuß eines Products, deſſen Fa-
ctoren jeder um ein ganzes Increment zunimmt,
uͤber das Product der urſpruͤnglichen Factoren, — gleich
ſey dem Ueberſchuſſe des Products, wenn ſeine Facto-
ren jeder um die Haͤlfte des Increments waͤchſt,
uͤber das Product, inſofern ſeine Factoren um dieſe
Haͤlfte abgenommen haben.
Andere Formen, die Newton bey der Ableitung
des Differentials gebraucht, ſind an concrete Bedeutun-
gen der Elemente und deren Potenzen gebunden. —
Beym Gebrauche der Reihen, der ſeine Methode aus-
zeichnet, liegt die gewoͤhnliche Vorſtellung der Reihen zu
nahe, daß man es immer in ſeiner Macht habe, durch
das Hinzufuͤgen weiterer Glieder die Groͤße ſo genau
zu nehmen, als man noͤthig habe, und daß die
weggelaſſenen relativ unbedeutend, uͤberhaupt das
Reſultat nur eine Naͤherung ſey. — Der Fehler,
in welchen Newton bey der Aufloͤſung eines Problems
durch das Weglaſſen weſentlicher hoͤherer Potenzen ver-
fiel, der ſeinen Gegnern eine Gelegenheit des Triumphs
ihrer Methode uͤber die ſeinige gab, und von dem La-
grange in ſeiner neuerlichen Unterſuchung deſſelben
den wahren Urſprung aufgezeigt hat, — beweiſt wenig-
ſtens das Formelle und die Unſicherheit, die im
Gebrauche ſeines Inſtruments noch vorhanden war.
Lagrange (in ſeiner Theorie des Fonctions analyti-
ques) zeigt, daß Newton dadurch in den Fehler fiel,
daß er das Glied der Reihe vernachlaͤſſigte, das die
Potenz enthielt, auf welche es in der beſtimmten Auf-
gabe ankam.
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |