Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Subjectivität.
ist, -- daß somit das Wesen dieses Schliessens auf sub-
jectiver Einzelnheit beruht, diese hiemit die Mitte
ausmacht, und als solche zu setzen ist; -- die Einzeln-
heit, welche als solche ist, und nur äusserlich die Allge-
meinheit an ihr hat. -- Oder nach dem nähern Inhalt
des Reflexionsschlusses zeigte sich, daß das Einzelne in
unmittelbarer, nicht einer erschlossenen Beziehung
auf sein Prädicat steht, und daß der Obersatz, die Ver-
bindung eines Besondern mit einem Allgemeinen, oder
näher eines formell Allgemeinen, mit einem an sich All-
gemeinen, durch die Beziehung der Einzelnheit, die in je-
nem vorhanden ist, -- der Einzelnheit als Allheit, --
vermittelt ist. Diß aber ist der Schluß der In-
duction
.

b.
Schluß der Induction.

1. Der Schluß der Allheit steht unter dem Schema
der ersten Figur: E -- B -- A; der Schluß der In-
duction unter dem der zweyten A -- E -- B, da er
wieder die Einzelnheit zur Mitte hat, nicht die abstracte
Einzelnheit, sondern als vollständig, nemlich gesetzt
mit der ihr entgegengesetzten Bestimmung, der Allge-
meinheit. -- Das eine Extrem ist irgend ein Prä-
dicat, das allen diesen Einzelnen gemeinschaftlich ist;
die Beziehung desselben auf sie macht die unmittelbaren
Prämissen aus, dergleichen eine im vorhergehenden
Schlusse, Schlußsatz seyn sollte. -- Das andre
Extrem
kann die unmittelbare Gattung seyn,
wie sie in der Mitte des vorigen Schlusses, oder im
Subjecte des universellen Urtheils vorhanden ist, und
welche in den sämmtlichen Einzelnen oder auch Ar-

ten

I. Abſchnitt. Subjectivitaͤt.
iſt, — daß ſomit das Weſen dieſes Schlieſſens auf ſub-
jectiver Einzelnheit beruht, dieſe hiemit die Mitte
ausmacht, und als ſolche zu ſetzen iſt; — die Einzeln-
heit, welche als ſolche iſt, und nur aͤuſſerlich die Allge-
meinheit an ihr hat. — Oder nach dem naͤhern Inhalt
des Reflexionsſchluſſes zeigte ſich, daß das Einzelne in
unmittelbarer, nicht einer erſchloſſenen Beziehung
auf ſein Praͤdicat ſteht, und daß der Oberſatz, die Ver-
bindung eines Beſondern mit einem Allgemeinen, oder
naͤher eines formell Allgemeinen, mit einem an ſich All-
gemeinen, durch die Beziehung der Einzelnheit, die in je-
nem vorhanden iſt, — der Einzelnheit als Allheit, —
vermittelt iſt. Diß aber iſt der Schluß der In-
duction
.

b.
Schluß der Induction.

1. Der Schluß der Allheit ſteht unter dem Schema
der erſten Figur: E — B — A; der Schluß der In-
duction unter dem der zweyten A — E — B, da er
wieder die Einzelnheit zur Mitte hat, nicht die abſtracte
Einzelnheit, ſondern als vollſtaͤndig, nemlich geſetzt
mit der ihr entgegengeſetzten Beſtimmung, der Allge-
meinheit. — Das eine Extrem iſt irgend ein Praͤ-
dicat, das allen dieſen Einzelnen gemeinſchaftlich iſt;
die Beziehung deſſelben auf ſie macht die unmittelbaren
Praͤmiſſen aus, dergleichen eine im vorhergehenden
Schluſſe, Schlußſatz ſeyn ſollte. — Das andre
Extrem
kann die unmittelbare Gattung ſeyn,
wie ſie in der Mitte des vorigen Schluſſes, oder im
Subjecte des univerſellen Urtheils vorhanden iſt, und
welche in den ſaͤmmtlichen Einzelnen oder auch Ar-

ten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0188" n="170"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#g">Ab&#x017F;chnitt. Subjectivita&#x0364;t</hi>.</fw><lb/>
i&#x017F;t, &#x2014; daß &#x017F;omit das We&#x017F;en die&#x017F;es Schlie&#x017F;&#x017F;ens auf &#x017F;ub-<lb/>
jectiver <hi rendition="#g">Einzelnheit</hi> beruht, die&#x017F;e hiemit die Mitte<lb/>
ausmacht, und als &#x017F;olche zu &#x017F;etzen i&#x017F;t; &#x2014; die Einzeln-<lb/>
heit, welche als &#x017F;olche i&#x017F;t, und nur a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich die Allge-<lb/>
meinheit an ihr hat. &#x2014; Oder nach dem na&#x0364;hern Inhalt<lb/>
des Reflexions&#x017F;chlu&#x017F;&#x017F;es zeigte &#x017F;ich, daß das Einzelne in<lb/><hi rendition="#g">unmittelbarer</hi>, nicht einer er&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Beziehung<lb/>
auf &#x017F;ein Pra&#x0364;dicat &#x017F;teht, und daß der Ober&#x017F;atz, die Ver-<lb/>
bindung eines Be&#x017F;ondern mit einem Allgemeinen, oder<lb/>
na&#x0364;her eines formell Allgemeinen, mit einem an &#x017F;ich All-<lb/>
gemeinen, durch die Beziehung der Einzelnheit, die in je-<lb/>
nem vorhanden i&#x017F;t, &#x2014; der Einzelnheit als Allheit, &#x2014;<lb/>
vermittelt i&#x017F;t. Diß aber i&#x017F;t <hi rendition="#g">der Schluß der In-<lb/>
duction</hi>.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#aq">b.</hi><lb/><hi rendition="#g">Schluß der Induction</hi>.</head><lb/>
                <p>1. Der Schluß der Allheit &#x017F;teht unter dem Schema<lb/>
der er&#x017F;ten Figur: <hi rendition="#aq">E &#x2014; B &#x2014; A;</hi> der Schluß der In-<lb/>
duction unter dem der zweyten <hi rendition="#aq">A &#x2014; E &#x2014; B,</hi> da er<lb/>
wieder die Einzelnheit zur Mitte hat, nicht die <hi rendition="#g">ab&#x017F;tracte</hi><lb/>
Einzelnheit, &#x017F;ondern als <hi rendition="#g">voll&#x017F;ta&#x0364;ndig</hi>, nemlich ge&#x017F;etzt<lb/>
mit der ihr entgegenge&#x017F;etzten Be&#x017F;timmung, der Allge-<lb/>
meinheit. &#x2014; Das <hi rendition="#g">eine Extrem</hi> i&#x017F;t irgend ein Pra&#x0364;-<lb/>
dicat, das allen die&#x017F;en Einzelnen gemein&#x017F;chaftlich i&#x017F;t;<lb/>
die Beziehung de&#x017F;&#x017F;elben auf &#x017F;ie macht die unmittelbaren<lb/>
Pra&#x0364;mi&#x017F;&#x017F;en aus, dergleichen eine im vorhergehenden<lb/>
Schlu&#x017F;&#x017F;e, Schluß&#x017F;atz &#x017F;eyn &#x017F;ollte. &#x2014; Das <hi rendition="#g">andre<lb/>
Extrem</hi> kann die unmittelbare <hi rendition="#g">Gattung</hi> &#x017F;eyn,<lb/>
wie &#x017F;ie in der Mitte des vorigen Schlu&#x017F;&#x017F;es, oder im<lb/>
Subjecte des univer&#x017F;ellen Urtheils vorhanden i&#x017F;t, und<lb/>
welche in den &#x017F;a&#x0364;mmtlichen Einzelnen oder auch Ar-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0188] I. Abſchnitt. Subjectivitaͤt. iſt, — daß ſomit das Weſen dieſes Schlieſſens auf ſub- jectiver Einzelnheit beruht, dieſe hiemit die Mitte ausmacht, und als ſolche zu ſetzen iſt; — die Einzeln- heit, welche als ſolche iſt, und nur aͤuſſerlich die Allge- meinheit an ihr hat. — Oder nach dem naͤhern Inhalt des Reflexionsſchluſſes zeigte ſich, daß das Einzelne in unmittelbarer, nicht einer erſchloſſenen Beziehung auf ſein Praͤdicat ſteht, und daß der Oberſatz, die Ver- bindung eines Beſondern mit einem Allgemeinen, oder naͤher eines formell Allgemeinen, mit einem an ſich All- gemeinen, durch die Beziehung der Einzelnheit, die in je- nem vorhanden iſt, — der Einzelnheit als Allheit, — vermittelt iſt. Diß aber iſt der Schluß der In- duction. b. Schluß der Induction. 1. Der Schluß der Allheit ſteht unter dem Schema der erſten Figur: E — B — A; der Schluß der In- duction unter dem der zweyten A — E — B, da er wieder die Einzelnheit zur Mitte hat, nicht die abſtracte Einzelnheit, ſondern als vollſtaͤndig, nemlich geſetzt mit der ihr entgegengeſetzten Beſtimmung, der Allge- meinheit. — Das eine Extrem iſt irgend ein Praͤ- dicat, das allen dieſen Einzelnen gemeinſchaftlich iſt; die Beziehung deſſelben auf ſie macht die unmittelbaren Praͤmiſſen aus, dergleichen eine im vorhergehenden Schluſſe, Schlußſatz ſeyn ſollte. — Das andre Extrem kann die unmittelbare Gattung ſeyn, wie ſie in der Mitte des vorigen Schluſſes, oder im Subjecte des univerſellen Urtheils vorhanden iſt, und welche in den ſaͤmmtlichen Einzelnen oder auch Ar- ten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/188
Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/188>, abgerufen am 21.11.2024.