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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816.

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I. Abschnitt. Subjectivität.
nen, daß dieser Schluß vier Bestimmungen, die
quaternionem terminorum, enthalte; -- ein Umstand, der
die Schwierigkeit mit sich führte, die Analogie in die
Form eines formalen Schlusses zu bringen. -- Es sind
zwey Einzelne, drittens eine unmittelbar als ge-
meinschaftlich angenommene Eigenschaft, und viertens
die andere Eigenschaft, die das eine Einzelne unmittel-
bar hat, die das andere aber erst durch den Schluß er-
hält. -- Diß rührt daher, daß, wie sich ergeben hat,
in dem analogischen Schlusse die Mitte als Einzeln-
heit, aber unmittelbar auch als deren wahre Allgemein-
heit gesetzt ist. -- In der Induction ist ausser den
beyden Extremen die Mitte eine unbestimmbare Menge
von Einzelnen; in diesem Schlusse sollte daher eine un-
endliche Menge von Terminis gezählt werden. -- Im
Schlusse der Allheit ist die Allgemeinheit an der Mitte
nur erst als die äusserliche Formbestimmung der Allheit;
im Schlusse der Analogie dagegen als wesentliche Allge-
meinheit. Im obigen Beyspiel ist der Medius Termi-
nus: die Erde, als ein Concretes genommen, das
nach seiner Wahrheit ebensosehr eine allgemeine Natur
oder Gattung, als ein Einzelnes ist.

Nach dieser Seite machte die Quaternio terminorum
die Analogie nicht zu einem unvollkommenen Schluß.
Aber er wird es durch sie nach einer andern Seite;
denn wenn zwar das eine Subject dieselbe allgemeine
Natur hat, als das andere, so ist es unbestimmt, ob
dem einen Subject die Bestimmtheit, die auch für das
andere erschlossen wird, vermöge seiner Natur, oder
vermöge seiner Besonderheit zukommt, ob z. B. die
Erde als Weltkörper überhaupt, oder nur als dieser
besondere Weltkörper Bewohner hat. -- Die Ana-
logie ist insofern noch ein Schluß der Reflexion, als
Einzelnheit und Allgemeinheit in dessen Mitte unmit-

tel-

I. Abſchnitt. Subjectivitaͤt.
nen, daß dieſer Schluß vier Beſtimmungen, die
quaternionem terminorum, enthalte; — ein Umſtand, der
die Schwierigkeit mit ſich fuͤhrte, die Analogie in die
Form eines formalen Schluſſes zu bringen. — Es ſind
zwey Einzelne, drittens eine unmittelbar als ge-
meinſchaftlich angenommene Eigenſchaft, und viertens
die andere Eigenſchaft, die das eine Einzelne unmittel-
bar hat, die das andere aber erſt durch den Schluß er-
haͤlt. — Diß ruͤhrt daher, daß, wie ſich ergeben hat,
in dem analogiſchen Schluſſe die Mitte als Einzeln-
heit, aber unmittelbar auch als deren wahre Allgemein-
heit geſetzt iſt. — In der Induction iſt auſſer den
beyden Extremen die Mitte eine unbeſtimmbare Menge
von Einzelnen; in dieſem Schluſſe ſollte daher eine un-
endliche Menge von Terminis gezaͤhlt werden. — Im
Schluſſe der Allheit iſt die Allgemeinheit an der Mitte
nur erſt als die aͤuſſerliche Formbeſtimmung der Allheit;
im Schluſſe der Analogie dagegen als weſentliche Allge-
meinheit. Im obigen Beyſpiel iſt der Medius Termi-
nus: die Erde, als ein Concretes genommen, das
nach ſeiner Wahrheit ebenſoſehr eine allgemeine Natur
oder Gattung, als ein Einzelnes iſt.

Nach dieſer Seite machte die Quaternio terminorum
die Analogie nicht zu einem unvollkommenen Schluß.
Aber er wird es durch ſie nach einer andern Seite;
denn wenn zwar das eine Subject dieſelbe allgemeine
Natur hat, als das andere, ſo iſt es unbeſtimmt, ob
dem einen Subject die Beſtimmtheit, die auch fuͤr das
andere erſchloſſen wird, vermoͤge ſeiner Natur, oder
vermoͤge ſeiner Beſonderheit zukommt, ob z. B. die
Erde als Weltkoͤrper uͤberhaupt, oder nur als dieſer
beſondere Weltkoͤrper Bewohner hat. — Die Ana-
logie iſt inſofern noch ein Schluß der Reflexion, als
Einzelnheit und Allgemeinheit in deſſen Mitte unmit-

tel-
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[176/0194] I. Abſchnitt. Subjectivitaͤt. nen, daß dieſer Schluß vier Beſtimmungen, die quaternionem terminorum, enthalte; — ein Umſtand, der die Schwierigkeit mit ſich fuͤhrte, die Analogie in die Form eines formalen Schluſſes zu bringen. — Es ſind zwey Einzelne, drittens eine unmittelbar als ge- meinſchaftlich angenommene Eigenſchaft, und viertens die andere Eigenſchaft, die das eine Einzelne unmittel- bar hat, die das andere aber erſt durch den Schluß er- haͤlt. — Diß ruͤhrt daher, daß, wie ſich ergeben hat, in dem analogiſchen Schluſſe die Mitte als Einzeln- heit, aber unmittelbar auch als deren wahre Allgemein- heit geſetzt iſt. — In der Induction iſt auſſer den beyden Extremen die Mitte eine unbeſtimmbare Menge von Einzelnen; in dieſem Schluſſe ſollte daher eine un- endliche Menge von Terminis gezaͤhlt werden. — Im Schluſſe der Allheit iſt die Allgemeinheit an der Mitte nur erſt als die aͤuſſerliche Formbeſtimmung der Allheit; im Schluſſe der Analogie dagegen als weſentliche Allge- meinheit. Im obigen Beyſpiel iſt der Medius Termi- nus: die Erde, als ein Concretes genommen, das nach ſeiner Wahrheit ebenſoſehr eine allgemeine Natur oder Gattung, als ein Einzelnes iſt. Nach dieſer Seite machte die Quaternio terminorum die Analogie nicht zu einem unvollkommenen Schluß. Aber er wird es durch ſie nach einer andern Seite; denn wenn zwar das eine Subject dieſelbe allgemeine Natur hat, als das andere, ſo iſt es unbeſtimmt, ob dem einen Subject die Beſtimmtheit, die auch fuͤr das andere erſchloſſen wird, vermoͤge ſeiner Natur, oder vermoͤge ſeiner Beſonderheit zukommt, ob z. B. die Erde als Weltkoͤrper uͤberhaupt, oder nur als dieſer beſondere Weltkoͤrper Bewohner hat. — Die Ana- logie iſt inſofern noch ein Schluß der Reflexion, als Einzelnheit und Allgemeinheit in deſſen Mitte unmit- tel-

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Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/194>, abgerufen am 21.11.2024.