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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816.

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III. Kapitel. Teleologie.
derselben aufhebt. -- Ein Haus, eine Uhr können als
die Zwecke erscheinen, gegen die zu ihrer Hervorbrin-
gung gebrauchten Werkzeuge; aber die Steine, Balken,
oder Räder, Axen u. s. f. welche die Wirklichkeit des
Zweckes ausmachen, erfüllen ihn nur, durch den Druck,
den sie erleiden, durch die chemischen Processe, denen sie
mit Luft, Licht, Wasser preis gegeben sind, und die sie
dem Menschen abnehmen, durch ihre Reibung u. s. f.
Sie erfüllen also ihre Bestimmung nur durch ihren Ge-
brauch und Abnutzung, und entsprechen nur durch ihre
Negation dem, was sie seyn sollen. Sie sind nicht po-
sitiv mit dem Zwecke vereinigt, weil sie die Selbstbe-
stimmung nur äusserlich an ihnen haben, und sind nur
relative Zwecke, oder wesentlich auch nur Mittel.

Diese Zwecke haben überhaupt wie gezeigt, einen
beschränkten Inhalt; ihre Form ist die unendliche
Selbstbestimmung des Begriffs, der sich durch ihn zur
äusserlichen Einzelnheit beschränkt hat. Der beschränkte
Inhalt macht diese Zwecke der Unendlichkeit des Begrif-
fes unangemessen, und zur Unwahrheit; solche Bestimmt-
heit ist schon durch die Sphäre der Nothwendigkeit, durch
das Seyn, dem Werden und der Veränderung preis ge-
geben, und ein Vergängliches.

3. Als Resultat ergibt sich hiemit, daß die äussere
Zweckmässigkeit, welche nur erst die Form der Teleolo-
gie hat, eigentlich nur zu Mitteln, nicht zu einem ob-
jectiven Zwecke kommt, -- weil der subjective Zweck als
eine äusserliche, subjective Bestimmung bleibt, -- oder
insofern er thätig ist und sich, ob zwar nur in einem
Mittel vollführt, ist er noch unmittelbar mit der
Objectivität verbunden, in sie versenkt; er ist selbst ein
Object, und der Zweck kann man sagen, kommt inso-
fern nicht zum Mittel, weil es der Ausführung des

Zwecks

III. Kapitel. Teleologie.
derſelben aufhebt. — Ein Haus, eine Uhr koͤnnen als
die Zwecke erſcheinen, gegen die zu ihrer Hervorbrin-
gung gebrauchten Werkzeuge; aber die Steine, Balken,
oder Raͤder, Axen u. ſ. f. welche die Wirklichkeit des
Zweckes ausmachen, erfuͤllen ihn nur, durch den Druck,
den ſie erleiden, durch die chemiſchen Proceſſe, denen ſie
mit Luft, Licht, Waſſer preis gegeben ſind, und die ſie
dem Menſchen abnehmen, durch ihre Reibung u. ſ. f.
Sie erfuͤllen alſo ihre Beſtimmung nur durch ihren Ge-
brauch und Abnutzung, und entſprechen nur durch ihre
Negation dem, was ſie ſeyn ſollen. Sie ſind nicht po-
ſitiv mit dem Zwecke vereinigt, weil ſie die Selbſtbe-
ſtimmung nur aͤuſſerlich an ihnen haben, und ſind nur
relative Zwecke, oder weſentlich auch nur Mittel.

Dieſe Zwecke haben uͤberhaupt wie gezeigt, einen
beſchraͤnkten Inhalt; ihre Form iſt die unendliche
Selbſtbeſtimmung des Begriffs, der ſich durch ihn zur
aͤuſſerlichen Einzelnheit beſchraͤnkt hat. Der beſchraͤnkte
Inhalt macht dieſe Zwecke der Unendlichkeit des Begrif-
fes unangemeſſen, und zur Unwahrheit; ſolche Beſtimmt-
heit iſt ſchon durch die Sphaͤre der Nothwendigkeit, durch
das Seyn, dem Werden und der Veraͤnderung preis ge-
geben, und ein Vergaͤngliches.

3. Als Reſultat ergibt ſich hiemit, daß die aͤuſſere
Zweckmaͤſſigkeit, welche nur erſt die Form der Teleolo-
gie hat, eigentlich nur zu Mitteln, nicht zu einem ob-
jectiven Zwecke kommt, — weil der ſubjective Zweck als
eine aͤuſſerliche, ſubjective Beſtimmung bleibt, — oder
inſofern er thaͤtig iſt und ſich, ob zwar nur in einem
Mittel vollfuͤhrt, iſt er noch unmittelbar mit der
Objectivitaͤt verbunden, in ſie verſenkt; er iſt ſelbſt ein
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fern nicht zum Mittel, weil es der Ausfuͤhrung des

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[261/0279] III. Kapitel. Teleologie. derſelben aufhebt. — Ein Haus, eine Uhr koͤnnen als die Zwecke erſcheinen, gegen die zu ihrer Hervorbrin- gung gebrauchten Werkzeuge; aber die Steine, Balken, oder Raͤder, Axen u. ſ. f. welche die Wirklichkeit des Zweckes ausmachen, erfuͤllen ihn nur, durch den Druck, den ſie erleiden, durch die chemiſchen Proceſſe, denen ſie mit Luft, Licht, Waſſer preis gegeben ſind, und die ſie dem Menſchen abnehmen, durch ihre Reibung u. ſ. f. Sie erfuͤllen alſo ihre Beſtimmung nur durch ihren Ge- brauch und Abnutzung, und entſprechen nur durch ihre Negation dem, was ſie ſeyn ſollen. Sie ſind nicht po- ſitiv mit dem Zwecke vereinigt, weil ſie die Selbſtbe- ſtimmung nur aͤuſſerlich an ihnen haben, und ſind nur relative Zwecke, oder weſentlich auch nur Mittel. Dieſe Zwecke haben uͤberhaupt wie gezeigt, einen beſchraͤnkten Inhalt; ihre Form iſt die unendliche Selbſtbeſtimmung des Begriffs, der ſich durch ihn zur aͤuſſerlichen Einzelnheit beſchraͤnkt hat. Der beſchraͤnkte Inhalt macht dieſe Zwecke der Unendlichkeit des Begrif- fes unangemeſſen, und zur Unwahrheit; ſolche Beſtimmt- heit iſt ſchon durch die Sphaͤre der Nothwendigkeit, durch das Seyn, dem Werden und der Veraͤnderung preis ge- geben, und ein Vergaͤngliches. 3. Als Reſultat ergibt ſich hiemit, daß die aͤuſſere Zweckmaͤſſigkeit, welche nur erſt die Form der Teleolo- gie hat, eigentlich nur zu Mitteln, nicht zu einem ob- jectiven Zwecke kommt, — weil der ſubjective Zweck als eine aͤuſſerliche, ſubjective Beſtimmung bleibt, — oder inſofern er thaͤtig iſt und ſich, ob zwar nur in einem Mittel vollfuͤhrt, iſt er noch unmittelbar mit der Objectivitaͤt verbunden, in ſie verſenkt; er iſt ſelbſt ein Object, und der Zweck kann man ſagen, kommt inſo- fern nicht zum Mittel, weil es der Ausfuͤhrung des Zwecks

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Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/279>, abgerufen am 29.11.2024.