der Eigenschafft willen das gegenständliche Wesen, vielmehr als eine Gemeinschafft überhaupt nehmen. Ich nehme nun ferner die Eigenschafft wahr als be- stimmte, anderem entgegengesetzte, und es ausschlie- ssende. Ich fasste das gegenständliche Wesen also in der That nicht richtig auf, als Ich es als eine Ge- meinschafft mit Andern oder als die Continuität so bestimmte, und muss, vielmehr um der Be- stimmtheit der Eigenschaft willen, die Continuität trennen, und es als ausschliessendes Eins setzen. An dem getrennten Eins finde ich viele solche Ei- genschafften, die einander nicht afficiren, sondern gleichgültig gegeneinander sind; ich nahm den Ge- genstand also nicht richtig wahr, als ich ihn als ein ausschliessendes auffasste, sondern er ist, wie vorhin nur Continuität überhaupt, so itzt ein allgemeines gemeinschafftliches Medium, worin viele Eigenschaff- ten als sinnliche Allgemeinheiten, jede für sich ist, und als bestimmte die andern ausschliesst. Das ein- fache und wahre, das ich wahrnehme, ist aber hie- mit auch nicht ein allgemeines Medium, sondern die einzelne Eigenschafft für sich, die aber so weder Ei- genschafft, noch ein bestimmtes Seyn ist; denn sie ist nun weder an einem Eins, noch in Beziehung auf andere. Eigenschafft ist sie aber nur am Eins, und bestimmt nur in Beziehung auf andere. Sie bleibt als diss reine sich auf sich selbst beziehen, nur sinn- liches Seyn überhaupt, da sie den Charakter der Ne- gativität nicht mehr an ihr hat; und das Bewusstseyn
der Eigenschafft willen das gegenständliche Wesen, vielmehr als eine Gemeinschafft überhaupt nehmen. Ich nehme nun ferner die Eigenschafft wahr als be- stimmte, anderem entgegengesetzte, und es ausschlie- ſsende. Ich faſste das gegenständliche Wesen also in der That nicht richtig auf, als Ich es als eine Ge- meinschafft mit Andern oder als die Continuität so bestimmte, und muſs, vielmehr um der Be- stimmtheit der Eigenschaft willen, die Continuität trennen, und es als ausschlieſsendes Eins setzen. An dem getrennten Eins finde ich viele solche Ei- genschafften, die einander nicht afficiren, sondern gleichgültig gegeneinander sind; ich nahm den Ge- genstand also nicht richtig wahr, als ich ihn als ein ausschlieſsendes auffaſste, sondern er ist, wie vorhin nur Continuität überhaupt, so itzt ein allgemeines gemeinschafftliches Medium, worin viele Eigenschaff- ten als sinnliche Allgemeinheiten, jede für sich ist, und als bestimmte die andern ausschlieſst. Das ein- fache und wahre, das ich wahrnehme, ist aber hie- mit auch nicht ein allgemeines Medium, sondern die einzelne Eigenschafft für sich, die aber so weder Ei- genschafft, noch ein bestimmtes Seyn ist; denn sie ist nun weder an einem Eins, noch in Beziehung auf andere. Eigenschafft ist sie aber nur am Eins, und bestimmt nur in Beziehung auf andere. Sie bleibt als diſs reine sich auf sich selbst beziehen, nur sinn- liches Seyn überhaupt, da sie den Charakter der Ne- gativität nicht mehr an ihr hat; und das Bewuſstseyn
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0154"n="45"/>
der Eigenschafft willen das gegenständliche Wesen,<lb/>
vielmehr als eine <hirendition="#i">Gemeinschafft</hi> überhaupt nehmen.<lb/>
Ich nehme nun ferner die Eigenschafft wahr als <hirendition="#i">be-<lb/>
stimmte</hi>, anderem <hirendition="#i">entgegengesetzte</hi>, und es ausschlie-<lb/>ſsende. Ich faſste das gegenständliche Wesen also<lb/>
in der That nicht richtig auf, als Ich es als eine <hirendition="#i">Ge-<lb/>
meinschafft</hi> mit Andern oder als die Continuität<lb/>
so bestimmte, und muſs, vielmehr um der <hirendition="#i">Be-<lb/>
stimmtheit</hi> der Eigenschaft willen, die Continuität<lb/>
trennen, und es als ausschlieſsendes Eins setzen.<lb/>
An dem getrennten Eins finde ich viele solche Ei-<lb/>
genschafften, die einander nicht afficiren, sondern<lb/>
gleichgültig gegeneinander sind; ich nahm den Ge-<lb/>
genstand also nicht richtig wahr, als ich ihn als ein<lb/><hirendition="#i">ausschlieſsendes</hi> auffaſste, sondern er ist, wie vorhin<lb/>
nur Continuität überhaupt, so itzt ein allgemeines<lb/><hirendition="#i">gemeinschafftliches Medium</hi>, worin viele Eigenschaff-<lb/>
ten als sinnliche <hirendition="#i">Allgemeinheiten</hi>, jede für sich ist,<lb/>
und als <hirendition="#i">bestimmte</hi> die andern ausschlieſst. Das ein-<lb/>
fache und wahre, das ich wahrnehme, ist aber hie-<lb/>
mit auch nicht ein allgemeines Medium, sondern die<lb/><hirendition="#i">einzelne Eigenschafft</hi> für sich, die aber so weder Ei-<lb/>
genschafft, noch ein bestimmtes Seyn ist; denn sie<lb/>
ist nun weder an einem Eins, noch in Beziehung auf<lb/>
andere. Eigenschafft ist sie aber nur am Eins, und<lb/>
bestimmt nur in Beziehung auf andere. Sie bleibt<lb/>
als diſs reine sich auf sich selbst beziehen, nur <hirendition="#i">sinn-<lb/>
liches Seyn</hi> überhaupt, da sie den Charakter der Ne-<lb/>
gativität nicht mehr an ihr hat; und das Bewuſstseyn<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[45/0154]
der Eigenschafft willen das gegenständliche Wesen,
vielmehr als eine Gemeinschafft überhaupt nehmen.
Ich nehme nun ferner die Eigenschafft wahr als be-
stimmte, anderem entgegengesetzte, und es ausschlie-
ſsende. Ich faſste das gegenständliche Wesen also
in der That nicht richtig auf, als Ich es als eine Ge-
meinschafft mit Andern oder als die Continuität
so bestimmte, und muſs, vielmehr um der Be-
stimmtheit der Eigenschaft willen, die Continuität
trennen, und es als ausschlieſsendes Eins setzen.
An dem getrennten Eins finde ich viele solche Ei-
genschafften, die einander nicht afficiren, sondern
gleichgültig gegeneinander sind; ich nahm den Ge-
genstand also nicht richtig wahr, als ich ihn als ein
ausschlieſsendes auffaſste, sondern er ist, wie vorhin
nur Continuität überhaupt, so itzt ein allgemeines
gemeinschafftliches Medium, worin viele Eigenschaff-
ten als sinnliche Allgemeinheiten, jede für sich ist,
und als bestimmte die andern ausschlieſst. Das ein-
fache und wahre, das ich wahrnehme, ist aber hie-
mit auch nicht ein allgemeines Medium, sondern die
einzelne Eigenschafft für sich, die aber so weder Ei-
genschafft, noch ein bestimmtes Seyn ist; denn sie
ist nun weder an einem Eins, noch in Beziehung auf
andere. Eigenschafft ist sie aber nur am Eins, und
bestimmt nur in Beziehung auf andere. Sie bleibt
als diſs reine sich auf sich selbst beziehen, nur sinn-
liches Seyn überhaupt, da sie den Charakter der Ne-
gativität nicht mehr an ihr hat; und das Bewuſstseyn
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/154>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.