für welches itzt ein sinnliches Seyn ist, ist nur ein Meynen, das heisst, es ist aus dem Wahrnehmen ganz heraus und in sich zurückgegangen. Allein das sinnliche Seyn und Meynen geht selbst in das Wahr- nehmen über; ich bin zu dem Anfang zurückgewor- fen, und wieder in denselben, sich in jedem Mo- mente und als Ganzes aufhebenden, Kreislauff hin- eingerissen.
Das Bewusstseyn durchlaufft ihn also nothwen- dig wieder, aber zugleich nicht auf dieselbe Weise wie das erstemal. Es hat nemlich die Erfahrung über das Wahrnehmen gemacht, dass das Resultat und das Wahre desselben seine Auflösung, oder die Reflexion in sich selbst aus dem Wahren ist. Es hat sich hiemit für das Bewusstseyn bestimmt, wie sein Wahrnehmen wesentlich beschaffen ist, nem- lich nicht ein einfaches reines Auffassen, son- dern in seinem Auffassen zugleich aus dem Wah- ren heraus in sich reflectirt zu seyn. Diese Rückkehr des Bewusstseyns in sich selbst, die sich in das reine Auffassen unmittelbar, -- denn sie hat sich als dem Wahrnehmen wesentlich gezeigt, -- einmischt, ver- ändert das Wahre. Das Bewusstseyn erkennt diese Seite zugleich als die seinige, und nimmt sie auf sich, wodurch es also den wahren Gegenstand rein erhalten wird. -- Es ist hiemit itzt, wie es bey der sinnlichen Gewissheit geschah, an dem Wahr- nehmen die Seite vorhanden, dass das Bewusstseyn in sich zurückgedrängt wird, aber zunächst nicht in
für welches itzt ein sinnliches Seyn ist, ist nur ein Meynen, das heiſst, es ist aus dem Wahrnehmen ganz heraus und in sich zurückgegangen. Allein das sinnliche Seyn und Meynen geht selbst in das Wahr- nehmen über; ich bin zu dem Anfang zurückgewor- fen, und wieder in denselben, sich in jedem Mo- mente und als Ganzes aufhebenden, Kreislauff hin- eingerissen.
Das Bewuſstseyn durchlaufft ihn also nothwen- dig wieder, aber zugleich nicht auf dieselbe Weise wie das erstemal. Es hat nemlich die Erfahrung über das Wahrnehmen gemacht, daſs das Resultat und das Wahre desselben seine Auflösung, oder die Reflexion in sich selbst aus dem Wahren ist. Es hat sich hiemit für das Bewuſstseyn bestimmt, wie sein Wahrnehmen wesentlich beschaffen ist, nem- lich nicht ein einfaches reines Auffassen, son- dern in seinem Auffassen zugleich aus dem Wah- ren heraus in sich reflectirt zu seyn. Diese Rückkehr des Bewuſstseyns in sich selbst, die sich in das reine Auffassen unmittelbar, — denn sie hat sich als dem Wahrnehmen wesentlich gezeigt, — einmischt, ver- ändert das Wahre. Das Bewuſstseyn erkennt diese Seite zugleich als die seinige, und nimmt sie auf sich, wodurch es also den wahren Gegenstand rein erhalten wird. — Es ist hiemit itzt, wie es bey der sinnlichen Gewiſsheit geschah, an dem Wahr- nehmen die Seite vorhanden, daſs das Bewuſstseyn in sich zurückgedrängt wird, aber zunächst nicht in
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für welches itzt ein sinnliches Seyn ist, ist nur ein
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ganz heraus und in sich zurückgegangen. Allein das
sinnliche Seyn und Meynen geht selbst in das Wahr-
nehmen über; ich bin zu dem Anfang zurückgewor-
fen, und wieder in denselben, sich in jedem Mo-
mente und als Ganzes aufhebenden, Kreislauff hin-
eingerissen.
Das Bewuſstseyn durchlaufft ihn also nothwen-
dig wieder, aber zugleich nicht auf dieselbe Weise
wie das erstemal. Es hat nemlich die Erfahrung
über das Wahrnehmen gemacht, daſs das Resultat
und das Wahre desselben seine Auflösung, oder die
Reflexion in sich selbst aus dem Wahren ist. Es
hat sich hiemit für das Bewuſstseyn bestimmt, wie
sein Wahrnehmen wesentlich beschaffen ist, nem-
lich nicht ein einfaches reines Auffassen, son-
dern in seinem Auffassen zugleich aus dem Wah-
ren heraus in sich reflectirt zu seyn. Diese Rückkehr
des Bewuſstseyns in sich selbst, die sich in das reine
Auffassen unmittelbar, — denn sie hat sich als dem
Wahrnehmen wesentlich gezeigt, — einmischt, ver-
ändert das Wahre. Das Bewuſstseyn erkennt diese
Seite zugleich als die seinige, und nimmt sie auf
sich, wodurch es also den wahren Gegenstand rein
erhalten wird. — Es ist hiemit itzt, wie es bey
der sinnlichen Gewiſsheit geschah, an dem Wahr-
nehmen die Seite vorhanden, daſs das Bewuſstseyn
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/155>, abgerufen am 22.11.2024.
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