ist; sie ist ansich das negative, und muss sich so darstellen. Mit der Reflexion des Selbstbewusstseyns in den einfachen Gedanken seiner selbst, ist ihr ge- genüber in der That, aus der Unendlichkeit, das selbstständige Daseyn oder die bleibende Bestimmt- heit herausgefallen; im Skepticisma wird nun für das Bewusstseyn die gänzliche Unwesentlichkeit und Unselbstständigkeit dieses Andern; der Gedanke wird zu dem vollständigen das Seyn der vielfachbestimm- ten Welt vernichtenden Denken, und die Negativi- tät des freyen Selbstbewusstseyns wird sich an die- ser mannichfaltigen Gestaltung des Lebens zur rea- len Negativität. -- Es erheilt, dass wie der Stoi- cismus dem Begriffe des selbstständigen Bewusstseyns, das als Verhältniss der Herrschafft und Knechtschafft erschien, entspricht, so entspricht der Skepticismus der Realisirung desselben, als der negativen Rich- tung auf das Andersseyn, der Begierde und der Ar- beit. Aber wenn die Begierde und die Arbeit die Negation nicht für das Selbstbewusstseyn ausführen konnten, so wird dagegen diese polemische Rich- tung gegen die vielfache Selbstständigkeit der Dinge von Erfolg seyn, weil sie als in sich vorher vollen- detes freyes Selbstbewusstseyn sich gegen sie kehrt; bestimmter, weil sie das Denken, oder die Unend- lichkeit, an ihr selbst hat, und hierin die Selbst- ständigkeiten nach ihrem Unterschiede ihr nur als verschwindende Grössen sind. Die Unterschiede, welche im reinen Denken seiner selbst nur die Ab-
ist; sie ist ansich das negative, und muſs sich so darstellen. Mit der Reflexion des Selbstbewuſstseyns in den einfachen Gedanken seiner selbst, ist ihr ge- genüber in der That, aus der Unendlichkeit, das selbstständige Daseyn oder die bleibende Bestimmt- heit herausgefallen; im Skepticisma wird nun für das Bewuſstseyn die gänzliche Unwesentlichkeit und Unselbstständigkeit dieses Andern; der Gedanke wird zu dem vollständigen das Seyn der vielfachbestimm- ten Welt vernichtenden Denken, und die Negativi- tät des freyen Selbstbewuſstseyns wird sich an die- ser mannichfaltigen Gestaltung des Lebens zur rea- len Negativität. — Es erheilt, daſs wie der Stoi- cismus dem Begriffe des selbstständigen Bewuſstseyns, das als Verhältniſs der Herrschafft und Knechtschafft erschien, entspricht, so entspricht der Skepticismus der Realisirung desselben, als der negativen Rich- tung auf das Andersseyn, der Begierde und der Ar- beit. Aber wenn die Begierde und die Arbeit die Negation nicht für das Selbstbewuſstseyn ausführen konnten, so wird dagegen diese polemische Rich- tung gegen die vielfache Selbstständigkeit der Dinge von Erfolg seyn, weil sie als in sich vorher vollen- detes freyes Selbstbewuſstseyn sich gegen sie kehrt; bestimmter, weil sie das Denken, oder die Unend- lichkeit, an ihr selbst hat, und hierin die Selbst- ständigkeiten nach ihrem Unterschiede ihr nur als verschwindende Gröſsen sind. Die Unterschiede, welche im reinen Denken seiner selbst nur die Ab-
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ist; sie ist ansich das negative, und muſs sich so
darstellen. Mit der Reflexion des Selbstbewuſstseyns
in den einfachen Gedanken seiner selbst, ist ihr ge-
genüber in der That, aus der Unendlichkeit, das
selbstständige Daseyn oder die bleibende Bestimmt-
heit herausgefallen; im Skepticisma wird nun für
das Bewuſstseyn die gänzliche Unwesentlichkeit und
Unselbstständigkeit dieses Andern; der Gedanke wird
zu dem vollständigen das Seyn der vielfachbestimm-
ten Welt vernichtenden Denken, und die Negativi-
tät des freyen Selbstbewuſstseyns wird sich an die-
ser mannichfaltigen Gestaltung des Lebens zur rea-
len Negativität. — Es erheilt, daſs wie der Stoi-
cismus dem Begriffe des selbstständigen Bewuſstseyns,
das als Verhältniſs der Herrschafft und Knechtschafft
erschien, entspricht, so entspricht der Skepticismus
der Realisirung desselben, als der negativen Rich-
tung auf das Andersseyn, der Begierde und der Ar-
beit. Aber wenn die Begierde und die Arbeit die
Negation nicht für das Selbstbewuſstseyn ausführen
konnten, so wird dagegen diese polemische Rich-
tung gegen die vielfache Selbstständigkeit der Dinge
von Erfolg seyn, weil sie als in sich vorher vollen-
detes freyes Selbstbewuſstseyn sich gegen sie kehrt;
bestimmter, weil sie das Denken, oder die Unend-
lichkeit, an ihr selbst hat, und hierin die Selbst-
ständigkeiten nach ihrem Unterschiede ihr nur als
verschwindende Gröſsen sind. Die Unterschiede,
welche im reinen Denken seiner selbst nur die Ab-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/244>, abgerufen am 27.11.2024.
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