sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht, als das Positive, welches von dem Negativen weg- sieht, wie wenn wir von etwas sagen, diss ist nichts oder salsch, und nun, damit fertig, davon weg zu irgend etwas anderem übergehen; sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bey ihm ver- weilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Seyn umkehrt. -- Sie ist dasselbe, was oben das Subject genannt worden, welches darin, dass es der Bestimmtheit in seinem Ele- mente Daseyn gibt, die abstracte d. h. nur über- haupt seyende Unmittelbarkeit aufhebt, und da- durch die wahrhafte Substanz ist, das Seyn oder die Unmittelbarkeit, welche nicht die Ver- mittlung ausser ihr hat, sondern diese selbst ist.
Dass das vorgestellte Eigenthum des reinen Selbstbewusstseyns wird, diese Erhebung zur Allgemeinheit überhaupt ist nur die Eine Seite, noch nicht die vollendete Bildung. -- Die Art des Studiums der alten Zeit hat diese Verschie- denheit von dem der neuern, dass jenes die ei- gentliche Durchbildung des natürlichen Bewusst- seyns war. An jedem Theile seines Daseyns sich besonders versuchend und über alles vorkom- mende philosophirend, erzeugte es sich zu einer durch und durch bethätigten Allgemeinheit. In
sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht, als das Positive, welches von dem Negativen weg- ſieht, wie wenn wir von etwas sagen, diſs ist nichts oder ſalsch, und nun, damit fertig, davon weg zu irgend etwas anderem übergehen; sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bey ihm ver- weilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Seyn umkehrt. — Sie ist daſſelbe, was oben das Subject genannt worden, welches darin, daſs es der Bestimmtheit in seinem Ele- mente Daseyn gibt, die abstracte d. h. nur über- haupt seyende Unmittelbarkeit aufhebt, und da- durch die wahrhafte Substanz ist, das Seyn oder die Unmittelbarkeit, welche nicht die Ver- mittlung auſſer ihr hat, sondern diese selbst ist.
Daſs das vorgestellte Eigenthum des reinen Selbstbewuſstseyns wird, diese Erhebung zur Allgemeinheit überhaupt ist nur die Eine Seite, noch nicht die vollendete Bildung. — Die Art des Studiums der alten Zeit hat diese Verschie- denheit von dem der neuern, daſs jenes die ei- gentliche Durchbildung des natürlichen Bewuſst- seyns war. An jedem Theile seines Daseyns sich besonders versuchend und über alles vorkom- mende philosophirend, erzeugte es sich zu einer durch und durch bethätigten Allgemeinheit. In
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[XXXIX/0054]
sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht, als
das Positive, welches von dem Negativen weg-
ſieht, wie wenn wir von etwas sagen, diſs ist
nichts oder ſalsch, und nun, damit fertig,
davon weg zu irgend etwas anderem übergehen;
sondern er ist diese Macht nur, indem er dem
Negativen ins Angesicht schaut, bey ihm ver-
weilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft,
die es in das Seyn umkehrt. — Sie ist daſſelbe,
was oben das Subject genannt worden, welches
darin, daſs es der Bestimmtheit in seinem Ele-
mente Daseyn gibt, die abstracte d. h. nur über-
haupt seyende Unmittelbarkeit aufhebt, und da-
durch die wahrhafte Substanz ist, das Seyn
oder die Unmittelbarkeit, welche nicht die Ver-
mittlung auſſer ihr hat, sondern diese selbst ist.
Daſs das vorgestellte Eigenthum des reinen
Selbstbewuſstseyns wird, diese Erhebung zur
Allgemeinheit überhaupt ist nur die Eine Seite,
noch nicht die vollendete Bildung. — Die Art
des Studiums der alten Zeit hat diese Verschie-
denheit von dem der neuern, daſs jenes die ei-
gentliche Durchbildung des natürlichen Bewuſst-
seyns war. An jedem Theile seines Daseyns sich
besonders versuchend und über alles vorkom-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. XXXIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/54>, abgerufen am 21.11.2024.
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