sert und zur Dingheit oder zum allgemeinen Selbst macht. Beyde Seiten sind sich auf diese Weise ent- gegen gekommen, und hiedurch ihre wahre Vereini- gung entstanden. Die Entäusserung der Substanz, ihr Werden zum Selbstbewusstseyn drückt den Uebergang ins Entgegengesetzte, den bewussilosen Uebergang der Nothwendigkeit, oder diss aus, dass sie an sich Selbst- bewusstseyn ist. Umgekehrt, die Entäusserung des Selbstbewussseyns diss, dass es an sich das allgemeine Wesen ist, oder weil das Selbst das reine Fürsich- seyn ist, das in seinem Gegentheile bey sich bleibt, diss, dass für es es ist, dass die Substanz Selbstbewusst- seyn, und ebendadurch Geist ist. Es kann daher von diesem Geiste, der die Form der Substanz verlassen, und in der Gestalt des Selbstbewusstseyns in das Da- seyn tritt, gesagt werden, -- wenn man sich der aus der natürlichen Zeugung hergenommenen Verhältnisse bedienen will, -- dass er eine wirkliche Mutter, aber einen ansichseyenden Vater hat; denn die Wirklichkeit oder das Selbstbewusstseyn, und das Ansich als die Substanz sind seine beyden Momente, durch deren ge- genseitige Entäusserung, jedes zum andern werdend, er als diese ihre Einheit ins Daseyn tritt.
Insofern das Selbstbewusstseyn einseitig nur seine eigne Entäusserung erfasst, wenn ihm schon sein Ge- genstand also ebensowohl Seyn als Selbst ist und es alles Daseyn als geistiges Wesen weiss, so ist da- durch dennoch noch nicht für es der wahre Geist geworden, insofern nemlich das Seyn überhaupt oder
ſert und zur Dingheit oder zum allgemeinen Selbſt macht. Beyde Seiten sind sich auf dieſe Weiſe ent- gegen gekommen, und hiedurch ihre wahre Vereini- gung entſtanden. Die Entäuſſerung der Subſtanz, ihr Werden zum Selbſtbewuſstſeyn drückt den Uebergang ins Entgegengeſetzte, den bewuſsiloſen Uebergang der Nothwendigkeit, oder diſs aus, daſs sie an sich Selbſt- bewuſstſeyn iſt. Umgekehrt, die Entäuſſerung des Selbſtbewuſsſeyns diſs, daſs es an sich das allgemeine Weſen ist, oder weil das Selbſt das reine Fürsich- ſeyn iſt, das in seinem Gegentheile bey sich bleibt, diſs, daſs für es es iſt, daſs die Subſtanz Selbſtbewuſst- seyn, und ebendadurch Geiſt iſt. Es kann daher von dieſem Geiſte, der die Form der Subſtanz verlaſſen, und in der Geſtalt des Selbſtbewuſstseyns in das Da- ſeyn tritt, geſagt werden, — wenn man sich der aus der natürlichen Zeugung hergenommenen Verhältniſſe bedienen will, — daſs er eine wirkliche Mutter, aber einen anſichſeyenden Vater hat; denn die Wirklichkeit oder das Selbstbewuſstseyn, und das Anſich als die Substanz sind seine beyden Momente, durch deren ge- genseitige Entäuſſerung, jedes zum andern werdend, er als diese ihre Einheit ins Daseyn tritt.
Inſofern das Selbſtbewuſstſeyn einſeitig nur seine eigne Entäuſſerung erfaſst, wenn ihm ſchon ſein Ge- genstand alſo ebensowohl Seyn als Selbſt iſt und es alles Daſeyn als geiſtiges Wesen weiſs, ſo ist da- durch dennoch noch nicht für es der wahre Geiſt geworden, inſofern nemlich das Seyn überhaupt oder
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ſert und zur Dingheit oder zum allgemeinen Selbſt
macht. Beyde Seiten sind sich auf dieſe Weiſe ent-
gegen gekommen, und hiedurch ihre wahre Vereini-
gung entſtanden. Die Entäuſſerung der Subſtanz, ihr
Werden zum Selbſtbewuſstſeyn drückt den Uebergang
ins Entgegengeſetzte, den bewuſsiloſen Uebergang der
Nothwendigkeit, oder diſs aus, daſs sie an sich Selbſt-
bewuſstſeyn iſt. Umgekehrt, die Entäuſſerung des
Selbſtbewuſsſeyns diſs, daſs es an sich das allgemeine
Weſen ist, oder weil das Selbſt das reine Fürsich-
ſeyn iſt, das in seinem Gegentheile bey sich bleibt,
diſs, daſs für es es iſt, daſs die Subſtanz Selbſtbewuſst-
seyn, und ebendadurch Geiſt iſt. Es kann daher von
dieſem Geiſte, der die Form der Subſtanz verlaſſen,
und in der Geſtalt des Selbſtbewuſstseyns in das Da-
ſeyn tritt, geſagt werden, — wenn man sich der aus
der natürlichen Zeugung hergenommenen Verhältniſſe
bedienen will, — daſs er eine wirkliche Mutter, aber
einen anſichſeyenden Vater hat; denn die Wirklichkeit
oder das Selbstbewuſstseyn, und das Anſich als die
Substanz sind seine beyden Momente, durch deren ge-
genseitige Entäuſſerung, jedes zum andern werdend,
er als diese ihre Einheit ins Daseyn tritt.
Inſofern das Selbſtbewuſstſeyn einſeitig nur seine
eigne Entäuſſerung erfaſst, wenn ihm ſchon ſein Ge-
genstand alſo ebensowohl Seyn als Selbſt iſt und es
alles Daſeyn als geiſtiges Wesen weiſs, ſo ist da-
durch dennoch noch nicht für es der wahre Geiſt
geworden, inſofern nemlich das Seyn überhaupt oder
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/815>, abgerufen am 22.11.2024.
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