Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite

Discours von den Rom.
sey verbotten der Poeten Fa-
blen zulesen.
v. s. f. Es sehen aber
dise (so wurde anderwerts erläuteret)
auf den Mißbrauch/ reden von der Ju-
gend/ und den einfeltigen ([fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]
sage Plato) haben ganz an-
Vide de
Platone
Fabricium
de Ludis
scenicis.
p. 53. seq.
dre Hypotheses, wie sonderlich Pla-
to,
der nichts der so beschaffnen Welt
einrede/ sondern in allem von ganz an-
drem und villeicht nicht zuhoffendem
Zustand der Sachen rede: Sonst
man ihnen nicht beytretten könte. Denn
Act. XVII.
28. 1. Cor.
XV. 33. Tit.
I.
12.
auch Paulus die Heidnische Poeten
gelesen/ wie seine stattliche Anzüge er-
weisen. Man wolle selbst das lesen der
Poeten höchlich beliebt haben. Davon
Plutarchus einen gelehrten Tractat
geschriben. Dem Petronio ist man
gar nicht zuwider/ da er rathet

-- Det primos versibus annos,
Maeoniumque bibat felici pectore
fontem &c.

zuwünschen wäre/ daß es nur mehr ge-
schehe/ alß es geschihet/ es wurde we-
der ohnnüzlich noch ohnrühmlich ste-
hen. Es seyen aber vil andre Ursachen/
warum obbesagter Grund wider die
Vide. pri-
mo supra

§ 14.
Romans, dem lesen der Poeten und
Mythosophiae veteris ins gemein

nichts

Diſcours von den Rom.
ſey verbotten der Poeten Fa-
blen zuleſen.
v. ſ. f. Es ſehen aber
diſe (ſo wurde anderwerts erlaͤuteret)
auf den Mißbrauch/ reden von der Ju-
gend/ und den einfeltigen ([fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]
ſage Plato) haben ganz an-
Vide de
Platone
Fabricium
de Ludis
ſcenicis.
p. 53. ſeq.
dre Hypotheſes, wie ſonderlich Pla-
to,
der nichts der ſo beſchaffnen Welt
einrede/ ſondern in allem von ganz an-
drem und villeicht nicht zuhoffendem
Zuſtand der Sachen rede: Sonſt
man ihnen nicht beytretten koͤnte. Deñ
Act. XVII.
28. 1. Cor.
XV. 33. Tit.
I.
12.
auch Paulus die Heidniſche Poeten
geleſen/ wie ſeine ſtattliche Anzuͤge er-
weiſen. Man wolle ſelbſt das leſen der
Poeten hoͤchlich beliebt haben. Davon
Plutarchus einen gelehrten Tractat
geſchriben. Dem Petronio iſt man
gar nicht zuwider/ da er rathet

Det primos verſibus annos,
Mæoniúmque bibat felici pectore
fontem &c.

zuwuͤnſchen waͤre/ daß es nur mehr ge-
ſchehe/ alß es geſchihet/ es wurde we-
der ohnnuͤzlich noch ohnruͤhmlich ſte-
hen. Es ſeyen aber vil andre Urſachen/
warum obbeſagter Grund wider die
Vide. pri-
mò ſupra

§ 14.
Romans, dem leſen der Poeten und
Mythoſophiæ veteris ins gemein

nichts
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0126" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Di&#x017F;cours</hi><hi rendition="#b">von den</hi><hi rendition="#aq">Rom.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;ey verbotten der Poeten Fa-<lb/>
blen zule&#x017F;en.</hi> v. &#x017F;. f. Es &#x017F;ehen aber<lb/>
di&#x017F;e (&#x017F;o wurde anderwerts erla&#x0364;uteret)<lb/>
auf den Mißbrauch/ reden von der Ju-<lb/>
gend/ und den einfeltigen (<gap reason="fm" unit="chars"/><lb/>
&#x017F;age <hi rendition="#aq">Plato</hi>) haben ganz an-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Vide de<lb/>
Platone<lb/>
Fabricium<lb/>
de Ludis<lb/>
&#x017F;cenicis.<lb/>
p. 53. &#x017F;eq.</hi></note>dre <hi rendition="#aq">Hypothe&#x017F;es,</hi> wie &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">Pla-<lb/>
to,</hi> der nichts der &#x017F;o be&#x017F;chaffnen Welt<lb/>
einrede/ &#x017F;ondern in allem von ganz an-<lb/>
drem und villeicht nicht zuhoffendem<lb/>
Zu&#x017F;tand der Sachen rede: Son&#x017F;t<lb/>
man ihnen nicht beytretten ko&#x0364;nte. Deñ<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Act. XVII.<lb/>
28. 1. Cor.<lb/>
XV. 33. Tit.<lb/>
I.</hi> 12.</note>auch Paulus die Heidni&#x017F;che Poeten<lb/>
gele&#x017F;en/ wie &#x017F;eine &#x017F;tattliche Anzu&#x0364;ge er-<lb/>
wei&#x017F;en. Man wolle &#x017F;elb&#x017F;t das le&#x017F;en der<lb/>
Poeten ho&#x0364;chlich beliebt haben. Davon<lb/><hi rendition="#aq">Plutarchus</hi> einen gelehrten Tractat<lb/>
ge&#x017F;chriben. Dem <hi rendition="#aq">Petronio</hi> i&#x017F;t man<lb/>
gar nicht zuwider/ da er rathet</p><lb/>
        <cit>
          <quote>&#x2014; <hi rendition="#aq">Det primos ver&#x017F;ibus annos,<lb/>
Mæoniúmque bibat felici pectore<lb/><hi rendition="#et">fontem &amp;c.</hi></hi></quote>
        </cit><lb/>
        <p>zuwu&#x0364;n&#x017F;chen wa&#x0364;re/ daß es nur mehr ge-<lb/>
&#x017F;chehe/ alß es ge&#x017F;chihet/ es wurde we-<lb/>
der ohnnu&#x0364;zlich noch ohnru&#x0364;hmlich &#x017F;te-<lb/>
hen. Es &#x017F;eyen aber vil andre Ur&#x017F;achen/<lb/>
warum obbe&#x017F;agter Grund wider die<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Vide. pri-<lb/>&#x017F;upra</hi><lb/>
§ 14.</note><hi rendition="#aq">Romans,</hi> dem le&#x017F;en der Poeten und<lb/><hi rendition="#aq">Mytho&#x017F;ophiæ veteris</hi> ins gemein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nichts</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0126] Diſcours von den Rom. ſey verbotten der Poeten Fa- blen zuleſen. v. ſ. f. Es ſehen aber diſe (ſo wurde anderwerts erlaͤuteret) auf den Mißbrauch/ reden von der Ju- gend/ und den einfeltigen (_ ſage Plato) haben ganz an- dre Hypotheſes, wie ſonderlich Pla- to, der nichts der ſo beſchaffnen Welt einrede/ ſondern in allem von ganz an- drem und villeicht nicht zuhoffendem Zuſtand der Sachen rede: Sonſt man ihnen nicht beytretten koͤnte. Deñ auch Paulus die Heidniſche Poeten geleſen/ wie ſeine ſtattliche Anzuͤge er- weiſen. Man wolle ſelbſt das leſen der Poeten hoͤchlich beliebt haben. Davon Plutarchus einen gelehrten Tractat geſchriben. Dem Petronio iſt man gar nicht zuwider/ da er rathet Vide de Platone Fabricium de Ludis ſcenicis. p. 53. ſeq. Act. XVII. 28. 1. Cor. XV. 33. Tit. I. 12. — Det primos verſibus annos, Mæoniúmque bibat felici pectore fontem &c. zuwuͤnſchen waͤre/ daß es nur mehr ge- ſchehe/ alß es geſchihet/ es wurde we- der ohnnuͤzlich noch ohnruͤhmlich ſte- hen. Es ſeyen aber vil andre Urſachen/ warum obbeſagter Grund wider die Romans, dem leſen der Poeten und Mythoſophiæ veteris ins gemein nichts Vide. pri- mò ſupra § 14.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/126
Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/126>, abgerufen am 15.05.2024.