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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgschichten/ etc.
was außgespitzter/ scheinheiliger/ oder
bescheidner gehen/ aber sie hörten drum
nicht auf eben selbige Gefahr zustiff-
ten. Des Amadises Grobheit nutze
endlich dazu/ daß man ihn entweder
fliehet/ oder beecklet; Hingegen an-
dre/ als ein Engel des Liechts verstel-
let/ insinuierten sich bälder/ und scha-
den villeicht auch denen/ welchen kein
Amadis schaden wurde. Daß man-
cher vor dem Amadis wahrne/ dörff-
te wenig außhelffen/ weil auch Ovi-
dius
vor den älteren Poeten/ die de
Eroticis
geschriben gar eifrig wahr-Ovid.
Rem. II.
Vid.
§. 7.

ne. Endlich wurde ihnen in ob-bey ge-
brachten Sentenzen wenigest der
Staupbesen nicht verweigeret/ damit
wölle man dermahl zufriden seyn/
wann sie es auch weren.

CIX. Damit kam es wider
zum Vorhaben/ und wurde zum Be-Vita Iaco-
bi Palme-
rii a Gren-
temesn.
apud
Morhof.
unde ver-
sum.

weisthum/ wie die Romans die Affe-
cten
bemeistren könten/ vorgestellt der
gelehrtd Palmerius. Es hatte ihm
(sagt der Author, darauß dises ge-
nommen) ein Brettanischer Edel-
mann dergleichen schädliche
Thalpossen
(Romans) aufge-
schwazt-welche/ als Sachen/ die

nach
J

oder Liebesgſchichten/ ꝛc.
was außgeſpitzter/ ſcheinheiliger/ oder
beſcheidner gehẽ/ aber ſie hoͤrten drum
nicht auf eben ſelbige Gefahr zuſtiff-
ten. Des Amadiſes Grobheit nutze
endlich dazu/ daß man ihn entweder
fliehet/ oder beecklet; Hingegen an-
dre/ als ein Engel des Liechts verſtel-
let/ inſinuierten ſich baͤlder/ und ſcha-
den villeicht auch denen/ welchen kein
Amadis ſchaden wurde. Daß man-
cher vor dem Amadis wahrne/ doͤrff-
te wenig außhelffen/ weil auch Ovi-
dius
vor den aͤlteren Poeten/ die de
Eroticis
geſchriben gar eifrig wahr-Ovid.
Rem. II.
Vid.
§. 7.

ne. Endlich wurde ihnen in ob-bey ge-
brachten Sentenzen wenigeſt der
Staupbeſen nicht verweigeret/ damit
woͤlle man dermahl zufriden ſeyn/
wann ſie es auch weren.

CIX. Damit kam es wider
zum Vorhaben/ und wurde zum Be-Vita Iaco-
bi Palme-
rii à Gren-
temeſn.
apud
Morhof.
unde ver-
ſum.

weiſthum/ wie die Romans die Affe-
cten
bemeiſtren koͤnten/ vorgeſtellt der
gelehrtd Palmerius. Es hatte ihm
(ſagt der Author, darauß diſes ge-
nom̃en) ein Brettaniſcher Edel-
mann dergleichen ſchaͤdliche
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(Romans) aufge-
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[129/0177] oder Liebesgſchichten/ ꝛc. was außgeſpitzter/ ſcheinheiliger/ oder beſcheidner gehẽ/ aber ſie hoͤrten drum nicht auf eben ſelbige Gefahr zuſtiff- ten. Des Amadiſes Grobheit nutze endlich dazu/ daß man ihn entweder fliehet/ oder beecklet; Hingegen an- dre/ als ein Engel des Liechts verſtel- let/ inſinuierten ſich baͤlder/ und ſcha- den villeicht auch denen/ welchen kein Amadis ſchaden wurde. Daß man- cher vor dem Amadis wahrne/ doͤrff- te wenig außhelffen/ weil auch Ovi- dius vor den aͤlteren Poeten/ die de Eroticis geſchriben gar eifrig wahr- ne. Endlich wurde ihnen in ob-bey ge- brachten Sentenzen wenigeſt der Staupbeſen nicht verweigeret/ damit woͤlle man dermahl zufriden ſeyn/ wann ſie es auch weren. Ovid. Rem. II. Vid. §. 7. CIX. Damit kam es wider zum Vorhaben/ und wurde zum Be- weiſthum/ wie die Romans die Affe- cten bemeiſtren koͤnten/ vorgeſtellt der gelehrtd Palmerius. Es hatte ihm (ſagt der Author, darauß diſes ge- nom̃en) ein Brettaniſcher Edel- mann dergleichen ſchaͤdliche Thalpoſſen (Romans) aufge- ſchwazt-welche/ als Sachen/ die nach Vita Iaco- bi Palme- rii à Gren- temeſn. apud Morhof. unde ver- ſum. J

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/177>, abgerufen am 15.05.2024.