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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgschichten. etc.
quod postremum.) Die Heilige
Schrifft ist vor einen aufgewachnen
Geist/ der sonderlich Jugend und zeit-
lichen Flor zu beiden Seiten stehen
hat/ weit satisfacierlicher/ als alle zu-
samen gestürzte Witz und Erfindun-
gen der Menschen: an ihro kan man
haben die süsseste Lustbarkeit/ die an-
genehmste Varietaet, die ohnergründ-
lichste Scharffsinnigkeit/ die netteste
Wolredenheit/ neben unvergleichli-
cher Erbauwung und Nutzbarkeit/ daß
sich alles auch dennzumahl tröstlich
employeren kan/ wann sonst die Ro-
mantis
che und alle andere Zeitver-
triebe/ das Gemüth rechtschaffen an-
stincken. Jn der Heiligen Schrifft ist
Lust zuhaben/ und zwar solche Lust/
die ewiges Wol nach sich zeuhet/ wiePsalm. I. v.
2. &. 1.

solches einer bezeugt/ der auß Erfah-
rung reden können/ und selbst mitten
under allen Königlichen Komlichkei-
ten/ und Ergetzungen/ allein an der
Heil. Schrifft seine Lieder gefunden/
das ist/ seine alleranmuhtigste Freu-
den-Stunden; in denen er sich nicht
entbrechen können außzuruffen: WiePsal. CXIX.
54.

hab ich dein Gesez (o Herr!) so
lieb!
Daß in Wahrheit Augusti-v. 97.

nus

oder Liebesgſchichten. ꝛc.
quod poſtremùm.) Die Heilige
Schrifft iſt vor einen aufgewachnen
Geiſt/ der ſonderlich Jugend und zeit-
lichen Flor zu beiden Seiten ſtehen
hat/ weit ſatisfacierlicher/ als alle zu-
ſamen geſtuͤrzte Witz und Erfindun-
gen der Menſchen: an ihro kan man
haben die ſuͤſſeſte Luſtbarkeit/ die an-
genehmſte Varietæt, die ohnergruͤnd-
lichſte Scharffſinnigkeit/ die netteſte
Wolredenheit/ neben unvergleichli-
cher Erbauwung und Nutzbarkeit/ daß
ſich alles auch dennzumahl troͤſtlich
employeren kan/ wann ſonſt die Ro-
mantiſ
che und alle andere Zeitver-
triebe/ das Gemuͤth rechtſchaffen an-
ſtincken. Jn der Heiligen Schrifft iſt
Luſt zuhaben/ und zwar ſolche Luſt/
die ewiges Wol nach ſich zeuhet/ wiePſalm. I. v.
2. &. 1.

ſolches einer bezeugt/ der auß Erfah-
rung reden koͤnnen/ und ſelbſt mitten
under allen Koͤniglichen Komlichkei-
ten/ und Ergetzungen/ allein an der
Heil. Schrifft ſeine Lieder gefunden/
das iſt/ ſeine alleranmuhtigſte Freu-
den-Stunden; in denen er ſich nicht
entbrechen koͤnnen außzuruffen: WiePſal. CXIX.
54.

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[219/0267] oder Liebesgſchichten. ꝛc. quod poſtremùm.) Die Heilige Schrifft iſt vor einen aufgewachnen Geiſt/ der ſonderlich Jugend und zeit- lichen Flor zu beiden Seiten ſtehen hat/ weit ſatisfacierlicher/ als alle zu- ſamen geſtuͤrzte Witz und Erfindun- gen der Menſchen: an ihro kan man haben die ſuͤſſeſte Luſtbarkeit/ die an- genehmſte Varietæt, die ohnergruͤnd- lichſte Scharffſinnigkeit/ die netteſte Wolredenheit/ neben unvergleichli- cher Erbauwung und Nutzbarkeit/ daß ſich alles auch dennzumahl troͤſtlich employeren kan/ wann ſonſt die Ro- mantiſche und alle andere Zeitver- triebe/ das Gemuͤth rechtſchaffen an- ſtincken. Jn der Heiligen Schrifft iſt Luſt zuhaben/ und zwar ſolche Luſt/ die ewiges Wol nach ſich zeuhet/ wie ſolches einer bezeugt/ der auß Erfah- rung reden koͤnnen/ und ſelbſt mitten under allen Koͤniglichen Komlichkei- ten/ und Ergetzungen/ allein an der Heil. Schrifft ſeine Lieder gefunden/ das iſt/ ſeine alleranmuhtigſte Freu- den-Stunden; in denen er ſich nicht entbrechen koͤnnen außzuruffen: Wie hab ich dein Geſez (o Herꝛ!) ſo lieb! Daß in Wahrheit Auguſti- nus Pſalm. I. v. 2. &. 1. Pſal. CXIX. 54. v. 97.

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/267>, abgerufen am 22.12.2024.