Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den von der Rordischen Göttin Edda. A-ber dise Meinung verdienet wenig Beyfahl/ denn wie alle gelehrte wis- sen/ ist der Buchstabwexel eine allzu- ungewisse kwell die Wort herzuleiten/ sonst müste billich verdächtiger seyn das Lateinische Wort Amor Liebe/ weil dise der Romanen haupt-inn- halt. Jst also/ die Sach selbst seye wie sie wolle/ hierinn des Titels halben nichts zuverläßliches. Huet. de Orig. Fab. Rem. p. 84. seq. XV. Vor die andre Meinung von
Diſcours von den von der Rordiſchen Goͤttin Edda. A-ber diſe Meinung verdienet wenig Beyfahl/ denn wie alle gelehrte wiſ- ſen/ iſt der Buchſtabwexel eine allzu- ungewiſſe kwell die Wort herzuleiten/ ſonſt muͤſte billich verdaͤchtiger ſeyn das Lateiniſche Wort Amor Liebe/ weil diſe der Romanen haupt-inn- halt. Jſt alſo/ die Sach ſelbſt ſeye wie ſie wolle/ hierinn des Titels halben nichts zuverlaͤßliches. Huet. de Orig. Fab. Rem. p. 84. ſeq. XV. Vor die andre Meinung von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Diſcours</hi><hi rendition="#b">von den</hi></fw><lb/> von der Rordiſchen Goͤttin <hi rendition="#aq">Edda.</hi> A-<lb/> ber diſe Meinung verdienet wenig<lb/> Beyfahl/ denn wie alle gelehrte wiſ-<lb/> ſen/ iſt der Buchſtabwexel eine allzu-<lb/> ungewiſſe kwell die Wort herzuleiten/<lb/> ſonſt muͤſte billich verdaͤchtiger ſeyn<lb/> das Lateiniſche Wort <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Amor</hi></hi></hi> Liebe/<lb/> weil diſe der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Romanen</hi></hi></hi> haupt-inn-<lb/> halt. Jſt alſo/ die Sach ſelbſt ſeye wie<lb/> ſie wolle/ hierinn des Titels halben<lb/> nichts zuverlaͤßliches.</p><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq">P Dan.<lb/> Huet. de<lb/> Orig. Fab.<lb/> Rem. p.<lb/> 84. ſeq.</hi> </note> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XV</hi>.</hi> Vor die andre Meinung<lb/> iſt der hochgelehrte Biſchoff zu <hi rendition="#aq">Soiſſon</hi><lb/> weit glaubwirdiger/ daß nehmlich di-<lb/> ſes Wort von dem obbedeuteten Wort<lb/><hi rendition="#aq">Romance</hi> herſproſſe/ alß womit die<lb/> von den Roͤmeren in Frankreich einge-<lb/> fuͤhrte/ aber uͤbel verhergte Lateiniſche<lb/> Sprach/ in deren diſe Gedichte vor<lb/> alters ſehr haͤuffig abgefaſt worden/<lb/> von den Einwohnern in <hi rendition="#aq">Gallo-Ligu-<lb/> ria,</hi> ſonderlich den <hi rendition="#aq">Troverr</hi>en/ das iſt<lb/> alten Poëten oder Marckſingeren be-<lb/> tittlet war. Wovon er ſelbſt zuleſen/<lb/> uns kan an diſem Wort nicht hohe ge-<lb/> legen ſein. Eben diſer <hi rendition="#aq">Author</hi> lacht<lb/> den <hi rendition="#aq">Pignam</hi> auß/ weil er den Ur-<lb/> ſprung des Worts <hi rendition="#aq">à Rhemenſibus,</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0066]
Diſcours von den
von der Rordiſchen Goͤttin Edda. A-
ber diſe Meinung verdienet wenig
Beyfahl/ denn wie alle gelehrte wiſ-
ſen/ iſt der Buchſtabwexel eine allzu-
ungewiſſe kwell die Wort herzuleiten/
ſonſt muͤſte billich verdaͤchtiger ſeyn
das Lateiniſche Wort Amor Liebe/
weil diſe der Romanen haupt-inn-
halt. Jſt alſo/ die Sach ſelbſt ſeye wie
ſie wolle/ hierinn des Titels halben
nichts zuverlaͤßliches.
XV. Vor die andre Meinung
iſt der hochgelehrte Biſchoff zu Soiſſon
weit glaubwirdiger/ daß nehmlich di-
ſes Wort von dem obbedeuteten Wort
Romance herſproſſe/ alß womit die
von den Roͤmeren in Frankreich einge-
fuͤhrte/ aber uͤbel verhergte Lateiniſche
Sprach/ in deren diſe Gedichte vor
alters ſehr haͤuffig abgefaſt worden/
von den Einwohnern in Gallo-Ligu-
ria, ſonderlich den Troverren/ das iſt
alten Poëten oder Marckſingeren be-
tittlet war. Wovon er ſelbſt zuleſen/
uns kan an diſem Wort nicht hohe ge-
legen ſein. Eben diſer Author lacht
den Pignam auß/ weil er den Ur-
ſprung des Worts à Rhemenſibus,
von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |