Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Rom. oder Liebesgschichten. &c. Disen Sisennam haben die Römer so Rom. oder Liebesgſchichten. &c. Diſen Siſennam haben die Roͤmer ſo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0079" n="31"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Rom.</hi> <hi rendition="#b">oder Liebesgſchichten.</hi> <hi rendition="#aq">&c.</hi> </fw><lb/> <p>Diſen <hi rendition="#aq">Siſennam</hi> haben die Roͤmer ſo<lb/> fleiſſig geleſen/ daß ſie ihn auch in Feld-<note place="right"><hi rendition="#aq">Huet. p.</hi><lb/> 32.</note><lb/> zuͤgen nicht dahinden gelaſſen; Von<lb/> der Roͤmeren <hi rendition="#aq">Poëti</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Roman</hi>en/<lb/><hi rendition="#aq">Virgilio, Statio, Flacco &c.</hi> wollen<lb/> wir nichts ſagen/ ſondern hier den<lb/> Liebhaber der <hi rendition="#aq">Antiquitet</hi>en berich-<lb/> ten/ daß die Roͤmer auch die Materien<lb/> und Sachen ſelbſt ſchon in der erſten<lb/> aͤlte von den Griechen erborgt. Zum<lb/> Exempel. Das Gedicht vom <hi rendition="#aq">Cur-<lb/> tio</hi> der in die Peſtilenziſche Klufſt hin-<lb/> ein geſprengt/ iſt die leibhafftige Grie-<lb/> chiſche Fabel von <hi rendition="#aq">Anchuro</hi> dem<note place="right"><hi rendition="#aq">Cit. Plu-<lb/> tarch. è li-<lb/> bro traus-<lb/> form. Cal-<lb/> liſt henis.</hi></note><lb/> Sohn <hi rendition="#aq">Midæ.</hi> Die <hi rendition="#aq">Cluſia</hi> der Roͤ-<lb/> mer/ ſo ſich von den Mauren geſtuͤrzt/<lb/> und vermittleſt ihrer weiten Kleideren<lb/> ohnverſehrt gebliben/ iſt mit allen Um-<lb/> ſtaͤnden der Griechen <hi rendition="#aq">Iole,</hi> um die ſich<lb/><hi rendition="#aq">Hercules,</hi> wie um jenne <hi rendition="#aq">Val. Tor-<lb/> quatus</hi> beworben. Die Erzehlung<lb/> von <hi rendition="#aq">Æmilio</hi> der auf der Jagd auß<lb/> Jrꝛthum ſeine Gemahlin erſchoſſen/ iſt<lb/> eine Verdraͤhung des Griechiſchen<lb/><hi rendition="#aq">Cyanippi.</hi> Das <hi rendition="#aq">Caledoni</hi>ſche<lb/> Schwein/ und der <hi rendition="#aq">Althea</hi> Leſchbrand<lb/> findet ſich in der Geſchicht <hi rendition="#aq">Sept. Mar-<lb/> celli.</hi> Der Griechen raſende <hi rendition="#aq">Smyr-<lb/> na,</hi> oder <hi rendition="#aq">Myrrha,</hi> die gegen eignem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0079]
Rom. oder Liebesgſchichten. &c.
Diſen Siſennam haben die Roͤmer ſo
fleiſſig geleſen/ daß ſie ihn auch in Feld-
zuͤgen nicht dahinden gelaſſen; Von
der Roͤmeren Poëtiſchen Romanen/
Virgilio, Statio, Flacco &c. wollen
wir nichts ſagen/ ſondern hier den
Liebhaber der Antiquiteten berich-
ten/ daß die Roͤmer auch die Materien
und Sachen ſelbſt ſchon in der erſten
aͤlte von den Griechen erborgt. Zum
Exempel. Das Gedicht vom Cur-
tio der in die Peſtilenziſche Klufſt hin-
ein geſprengt/ iſt die leibhafftige Grie-
chiſche Fabel von Anchuro dem
Sohn Midæ. Die Cluſia der Roͤ-
mer/ ſo ſich von den Mauren geſtuͤrzt/
und vermittleſt ihrer weiten Kleideren
ohnverſehrt gebliben/ iſt mit allen Um-
ſtaͤnden der Griechen Iole, um die ſich
Hercules, wie um jenne Val. Tor-
quatus beworben. Die Erzehlung
von Æmilio der auf der Jagd auß
Jrꝛthum ſeine Gemahlin erſchoſſen/ iſt
eine Verdraͤhung des Griechiſchen
Cyanippi. Das Caledoniſche
Schwein/ und der Althea Leſchbrand
findet ſich in der Geſchicht Sept. Mar-
celli. Der Griechen raſende Smyr-
na, oder Myrrha, die gegen eignem
Huet. p.
32.
Cit. Plu-
tarch. è li-
bro traus-
form. Cal-
liſt henis.
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