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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Rom. oder Liebesgschichten &c.
mit er nicht nachgehnds dadurch ver-
rathen wurde. Ob aber dises die vor-
handne Schrifft angehe/ macht mich
neben andrem Macrobius anstehen/Lib. 1. in
S. Scip.

dessen Wort sich darauff vil besser rei-
men/ daß sich Petronius in descri-
bendis fictis amatorum casibus,

in Beschreibung erdichteter Liebes-
Schicknuß (welches der Romanen
Haupt-sach ist) sehr geübet. Man
wurde villeicht besser urtheilen können/
wenn das gantze Werck noch zur stell
wäre/ es haben sich aber die Zeit-made
auff dises Stanckaaß sehr gesetzt/ vnd
ein schlechtwürdiges Gerüpp hinder-
lassen/ daß Dousa bekennen muß/ esPraecid.
Lib. 1. cap.

2.

seye kaum mehr der zehend Theil vor-
handen. Vil der Gelehrtesten haben
mächtige Müh genommen disen Pe-De F. [R].
pag
77.

lops wider zuergäntzen/ und darff
man villeicht mit Huetio argwoh-
nen/ daß er nicht so vil emsige Leser
hätte/ wo er mit wenigerer Ohnflät-
terey bestänckeret wäre. Jch glaube
aber sicherlich daß selten 10. Wort in
den heutigen Exemplaren stehen/ die
auß Petronij Feder also geflossen/ und
kan auch da seyn/ daß vil Artzte den
Patienten verderbt. Von seinem

neu-
C

Rom. oder Liebesgſchichten &c.
mit er nicht nachgehnds dadurch ver-
rathen wurde. Ob aber diſes die vor-
handne Schrifft angehe/ macht mich
neben andrem Macrobius anſtehen/Lib. 1. in
S. Scip.

deſſen Wort ſich darauff vil beſſer rei-
men/ daß ſich Petronius in deſcri-
bendis fictis amatorum caſibus,

in Beſchreibung erdichteter Liebes-
Schicknuß (welches der Romanen
Haupt-ſach iſt) ſehr geuͤbet. Man
wurde villeicht beſſer urtheilen koͤñen/
wenn das gantze Werck noch zur ſtell
waͤre/ es haben ſich aber die Zeit-madē
auff diſes Stanckaaß ſehr geſetzt/ vnd
ein ſchlechtwuͤrdiges Geruͤpp hinder-
laſſen/ daß Douſa bekennen muß/ esPræcid.
Lib. 1. cap.

2.

ſeye kaum mehr der zehend Theil vor-
handen. Vil der Gelehrteſten haben
maͤchtige Muͤh genommen diſen Pe-De F. [R].
pag
77.

lops wider zuergaͤntzen/ und darff
man villeicht mit Huetio argwoh-
nen/ daß er nicht ſo vil emſige Leſer
haͤtte/ wo er mit wenigerer Ohnflaͤt-
terey beſtaͤnckeret waͤre. Jch glaube
aber ſicherlich daß ſelten 10. Wort in
den heutigen Exemplaren ſtehen/ die
auß Petronij Feder alſo gefloſſen/ und
kan auch da ſeyn/ daß vil Artzte den
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C
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[33/0081] Rom. oder Liebesgſchichten &c. mit er nicht nachgehnds dadurch ver- rathen wurde. Ob aber diſes die vor- handne Schrifft angehe/ macht mich neben andrem Macrobius anſtehen/ deſſen Wort ſich darauff vil beſſer rei- men/ daß ſich Petronius in deſcri- bendis fictis amatorum caſibus, in Beſchreibung erdichteter Liebes- Schicknuß (welches der Romanen Haupt-ſach iſt) ſehr geuͤbet. Man wurde villeicht beſſer urtheilen koͤñen/ wenn das gantze Werck noch zur ſtell waͤre/ es haben ſich aber die Zeit-madē auff diſes Stanckaaß ſehr geſetzt/ vnd ein ſchlechtwuͤrdiges Geruͤpp hinder- laſſen/ daß Douſa bekennen muß/ es ſeye kaum mehr der zehend Theil vor- handen. Vil der Gelehrteſten haben maͤchtige Muͤh genommen diſen Pe- lops wider zuergaͤntzen/ und darff man villeicht mit Huetio argwoh- nen/ daß er nicht ſo vil emſige Leſer haͤtte/ wo er mit wenigerer Ohnflaͤt- terey beſtaͤnckeret waͤre. Jch glaube aber ſicherlich daß ſelten 10. Wort in den heutigen Exemplaren ſtehen/ die auß Petronij Feder alſo gefloſſen/ und kan auch da ſeyn/ daß vil Artzte den Patienten verderbt. Von ſeinem neu- Lib. 1. in S. Scip. Præcid. Lib. 1. cap. 2. De F. R. pag 77. C

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/81>, abgerufen am 22.12.2024.