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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.

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Siehst du, mein Kind, ich halte Wort,
Und ich komme, und mit mir kommt
Die alte Zeit, wo die Götter des Himmels
Niederstiegen zu Töchtern der Menschen,
Und die Töchter der Menschen umarmten,
Und mit ihnen zeugten
Zeptertragende Königsgeschlechter
Und Helden, Wunder der Welt.
Doch staune, mein Kind, nicht länger
Ob meiner Göttlichkeit,
Und ich bitte dich, koche mir Thee mit Rum,
Denn draußen war's kalt,
Und bey solcher Nachtluft
Frieren auch wir, wir ewigen Götter,
Und kriegen wir leicht den göttlichsten Schnupfen,
Und einen unsterblichen Husten.
Siehſt du, mein Kind, ich halte Wort,
Und ich komme, und mit mir kommt
Die alte Zeit, wo die Goͤtter des Himmels
Niederſtiegen zu Toͤchtern der Menſchen,
Und die Toͤchter der Menſchen umarmten,
Und mit ihnen zeugten
Zeptertragende Koͤnigsgeſchlechter
Und Helden, Wunder der Welt.
Doch ſtaune, mein Kind, nicht laͤnger
Ob meiner Goͤttlichkeit,
Und ich bitte dich, koche mir Thee mit Rum,
Denn draußen war's kalt,
Und bey ſolcher Nachtluft
Frieren auch wir, wir ewigen Goͤtter,
Und kriegen wir leicht den goͤttlichſten Schnupfen,
Und einen unſterblichen Huſten.
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[274/0286] Siehſt du, mein Kind, ich halte Wort, Und ich komme, und mit mir kommt Die alte Zeit, wo die Goͤtter des Himmels Niederſtiegen zu Toͤchtern der Menſchen, Und die Toͤchter der Menſchen umarmten, Und mit ihnen zeugten Zeptertragende Koͤnigsgeſchlechter Und Helden, Wunder der Welt. Doch ſtaune, mein Kind, nicht laͤnger Ob meiner Goͤttlichkeit, Und ich bitte dich, koche mir Thee mit Rum, Denn draußen war's kalt, Und bey ſolcher Nachtluft Frieren auch wir, wir ewigen Goͤtter, Und kriegen wir leicht den goͤttlichſten Schnupfen, Und einen unſterblichen Huſten.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/286>, abgerufen am 22.11.2024.