Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.An die blaue Himmelsdecke, Wo die schönen Sterne blinken, Möcht' ich pressen meine Lippen, Pressen wild und stürmisch weinen. Jene Sterne sind die Augen Meiner Liebsten, tausendfältig Schimmern sie und grüßen freundlich, Aus der blauen Himmelsdecke. Nach der blauen Himmelsdecke, Nach den Augen der Geliebten, Heb' ich andachtsvoll die Arme, Und ich bete und ich flehe: Holde Augen, Gnadenlichter, O, beseligt meine Seele, Laßt mich sterben und erwerben Euch und Euren ganzen Himmel! An die blaue Himmelsdecke, Wo die ſchoͤnen Sterne blinken, Moͤcht' ich preſſen meine Lippen, Preſſen wild und ſtuͤrmiſch weinen. Jene Sterne ſind die Augen Meiner Liebſten, tauſendfaͤltig Schimmern ſie und gruͤßen freundlich, Aus der blauen Himmelsdecke. Nach der blauen Himmelsdecke, Nach den Augen der Geliebten, Heb' ich andachtsvoll die Arme, Und ich bete und ich flehe: Holde Augen, Gnadenlichter, O, beſeligt meine Seele, Laßt mich ſterben und erwerben Euch und Euren ganzen Himmel! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0293" n="281"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>An die blaue Himmelsdecke,</l><lb/> <l>Wo die ſchoͤnen Sterne blinken,</l><lb/> <l>Moͤcht' ich preſſen meine Lippen,</l><lb/> <l>Preſſen wild und ſtuͤrmiſch weinen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Jene Sterne ſind die Augen</l><lb/> <l>Meiner Liebſten, tauſendfaͤltig</l><lb/> <l>Schimmern ſie und gruͤßen freundlich,</l><lb/> <l>Aus der blauen Himmelsdecke.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Nach der blauen Himmelsdecke,</l><lb/> <l>Nach den Augen der Geliebten,</l><lb/> <l>Heb' ich andachtsvoll die Arme,</l><lb/> <l>Und ich bete und ich flehe:</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Holde Augen, Gnadenlichter,</l><lb/> <l>O, beſeligt meine Seele,</l><lb/> <l>Laßt mich ſterben und erwerben</l><lb/> <l>Euch und Euren ganzen Himmel!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [281/0293]
An die blaue Himmelsdecke,
Wo die ſchoͤnen Sterne blinken,
Moͤcht' ich preſſen meine Lippen,
Preſſen wild und ſtuͤrmiſch weinen.
Jene Sterne ſind die Augen
Meiner Liebſten, tauſendfaͤltig
Schimmern ſie und gruͤßen freundlich,
Aus der blauen Himmelsdecke.
Nach der blauen Himmelsdecke,
Nach den Augen der Geliebten,
Heb' ich andachtsvoll die Arme,
Und ich bete und ich flehe:
Holde Augen, Gnadenlichter,
O, beſeligt meine Seele,
Laßt mich ſterben und erwerben
Euch und Euren ganzen Himmel!
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