Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.Und endlich zum Rathe bey der Regierung, In der frommen Stadt, Wo der Sand und der Glauben blüht, Und der heiligen Sprea geduldiges Wasser Die Seelen wäscht und den Thee verdünnt -- Hättest du doch dies Traumbild ersonnen, Geliebtester! Du trügest es, höheren Ortes, zu Markt, Dein weiches, blinzelndes Antlitz Verschwämme ganz in Andacht und Demuth, Und die Hocherlauchte, Verzückt und wonnebebend, Sänke betend mit dir auf's Knie, Und ihr Auge, selig strahlend, Verhieße dir eine Gehaltzulage Von hundert Thalern Preußisch Courant, Und du stammeltest händefaltend: Gelobt sey Jesu Christ! Und endlich zum Rathe bey der Regierung, In der frommen Stadt, Wo der Sand und der Glauben bluͤht, Und der heiligen Sprea geduldiges Waſſer Die Seelen waͤſcht und den Thee verduͤnnt — Haͤtteſt du doch dies Traumbild erſonnen, Geliebteſter! Du truͤgeſt es, hoͤheren Ortes, zu Markt, Dein weiches, blinzelndes Antlitz Verſchwaͤmme ganz in Andacht und Demuth, Und die Hocherlauchte, Verzuͤckt und wonnebebend, Saͤnke betend mit dir auf's Knie, Und ihr Auge, ſelig ſtrahlend, Verhieße dir eine Gehaltzulage Von hundert Thalern Preußiſch Courant, Und du ſtammelteſt haͤndefaltend: Gelobt ſey Jeſu Chriſt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0312" n="300"/> <l>Und endlich zum Rathe bey der Regierung,</l><lb/> <l>In der frommen Stadt,</l><lb/> <l>Wo der Sand und der Glauben bluͤht,</l><lb/> <l>Und der heiligen Sprea geduldiges Waſſer</l><lb/> <l>Die Seelen waͤſcht und den Thee verduͤnnt —</l><lb/> <l>Haͤtteſt du doch dies Traumbild erſonnen,</l><lb/> <l>Geliebteſter!</l><lb/> <l>Du truͤgeſt es, hoͤheren Ortes, zu Markt,</l><lb/> <l>Dein weiches, blinzelndes Antlitz</l><lb/> <l>Verſchwaͤmme ganz in Andacht und Demuth,</l><lb/> <l>Und die Hocherlauchte,</l><lb/> <l>Verzuͤckt und wonnebebend,</l><lb/> <l>Saͤnke betend mit dir auf's Knie,</l><lb/> <l>Und ihr Auge, ſelig ſtrahlend,</l><lb/> <l>Verhieße dir eine Gehaltzulage</l><lb/> <l>Von hundert Thalern Preußiſch Courant,</l><lb/> <l>Und du ſtammelteſt haͤndefaltend:</l><lb/> <l>Gelobt ſey Jeſu Chriſt!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0312]
Und endlich zum Rathe bey der Regierung,
In der frommen Stadt,
Wo der Sand und der Glauben bluͤht,
Und der heiligen Sprea geduldiges Waſſer
Die Seelen waͤſcht und den Thee verduͤnnt —
Haͤtteſt du doch dies Traumbild erſonnen,
Geliebteſter!
Du truͤgeſt es, hoͤheren Ortes, zu Markt,
Dein weiches, blinzelndes Antlitz
Verſchwaͤmme ganz in Andacht und Demuth,
Und die Hocherlauchte,
Verzuͤckt und wonnebebend,
Saͤnke betend mit dir auf's Knie,
Und ihr Auge, ſelig ſtrahlend,
Verhieße dir eine Gehaltzulage
Von hundert Thalern Preußiſch Courant,
Und du ſtammelteſt haͤndefaltend:
Gelobt ſey Jeſu Chriſt!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |