Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.Sahn sie sich an, verständnißinnig, Hättest du doch dies Traumbild ersonnen, Was gäbest du d'rum, Geliebtester! Der du in Kopf und Lenden so schwach, Und im Glauben so stark bist, Und die Dreyfaltigkeit ehrest in Einfalt, Und den Mops und das Kreuz und die Pfote Der hohen Gönnerin täglich küssest, Und dich hinaufgefrömmelt hast Zum Hofrath und dann zum Justizrath, Sahn ſie ſich an, verſtaͤndnißinnig, Haͤtteſt du doch dies Traumbild erſonnen, Was gaͤbeſt du d'rum, Geliebteſter! Der du in Kopf und Lenden ſo ſchwach, Und im Glauben ſo ſtark biſt, Und die Dreyfaltigkeit ehreſt in Einfalt, Und den Mops und das Kreuz und die Pfote Der hohen Goͤnnerin taͤglich kuͤſſeſt, Und dich hinaufgefroͤmmelt haſt Zum Hofrath und dann zum Juſtizrath, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0311" n="299"/> <l>Sahn ſie ſich an, verſtaͤndnißinnig,</l><lb/> <l>Und ſchauernd, in Liebe und ſuͤßer Entſagung,</l><lb/> <l>Kuͤßten ſie ſich auf die Stirne,</l><lb/> <l>Und ſchauten hinauf</l><lb/> <l>Nach des Heilands Sonnenherzen,</l><lb/> <l>Das freudig verſoͤhnend ſein rothes Blut</l><lb/> <l>Hinunterſtrahlte,</l><lb/> <l>Und dreymalſelig ſprachen ſie:</l><lb/> <l>Gelobt ſey Jeſu Chriſt!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Haͤtteſt du doch dies Traumbild erſonnen,</l><lb/> <l>Was gaͤbeſt du d'rum,</l><lb/> <l>Geliebteſter!</l><lb/> <l>Der du in Kopf und Lenden ſo ſchwach,</l><lb/> <l>Und im Glauben ſo ſtark biſt,</l><lb/> <l>Und die Dreyfaltigkeit ehreſt in Einfalt,</l><lb/> <l>Und den Mops und das Kreuz und die Pfote</l><lb/> <l>Der hohen Goͤnnerin taͤglich kuͤſſeſt,</l><lb/> <l>Und dich hinaufgefroͤmmelt haſt</l><lb/> <l>Zum Hofrath und dann zum Juſtizrath,</l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0311]
Sahn ſie ſich an, verſtaͤndnißinnig,
Und ſchauernd, in Liebe und ſuͤßer Entſagung,
Kuͤßten ſie ſich auf die Stirne,
Und ſchauten hinauf
Nach des Heilands Sonnenherzen,
Das freudig verſoͤhnend ſein rothes Blut
Hinunterſtrahlte,
Und dreymalſelig ſprachen ſie:
Gelobt ſey Jeſu Chriſt!
Haͤtteſt du doch dies Traumbild erſonnen,
Was gaͤbeſt du d'rum,
Geliebteſter!
Der du in Kopf und Lenden ſo ſchwach,
Und im Glauben ſo ſtark biſt,
Und die Dreyfaltigkeit ehreſt in Einfalt,
Und den Mops und das Kreuz und die Pfote
Der hohen Goͤnnerin taͤglich kuͤſſeſt,
Und dich hinaufgefroͤmmelt haſt
Zum Hofrath und dann zum Juſtizrath,
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