lehrte über das Essen der Juden geäußert, ich käme dann auf die anderen Vorzüglichkeiten und Vortrefflichkeiten der Juden, auf die Erfindungen, die man ihnen verdankt, z. B. die Wechsel, das Christenthum -- aber halt! letzteres wollen wir ihnen nicht allzuhoch anrechnen, da wir eigent¬ lich noch wenig Gebrauch davon gemacht haben -- ich glaube, die Juden selbst haben dabey weniger ihre Rechnung gefunden als bey der Erfindung der Wechsel. Bey Gelegenheit der Juden könnte ich auch Tacitus citiren -- er sagt, sie verehrten Esel in ihren Tempeln -- und bey Gelegenheit der Esel, welch ein weites Ci¬ tatenfeld eröffnet sich mir! Wie viel Merkwür¬ diges läßt sich anführen über antike Esel, im Gegensatz zu den modernen. Wie vernünftig waren jene und ach! wie stupide sind diese. Wie verständig spricht z. B. Bileams Esel, vid. Pentat. Lib. -- -- -- -- -- Madame, ich habe just das Buch nicht bey der
lehrte uͤber das Eſſen der Juden geaͤußert, ich kaͤme dann auf die anderen Vorzuͤglichkeiten und Vortrefflichkeiten der Juden, auf die Erfindungen, die man ihnen verdankt, z. B. die Wechſel, das Chriſtenthum — aber halt! letzteres wollen wir ihnen nicht allzuhoch anrechnen, da wir eigent¬ lich noch wenig Gebrauch davon gemacht haben — ich glaube, die Juden ſelbſt haben dabey weniger ihre Rechnung gefunden als bey der Erfindung der Wechſel. Bey Gelegenheit der Juden koͤnnte ich auch Tacitus citiren — er ſagt, ſie verehrten Eſel in ihren Tempeln — und bey Gelegenheit der Eſel, welch ein weites Ci¬ tatenfeld eroͤffnet ſich mir! Wie viel Merkwuͤr¬ diges laͤßt ſich anfuͤhren uͤber antike Eſel, im Gegenſatz zu den modernen. Wie vernuͤnftig waren jene und ach! wie ſtupide ſind dieſe. Wie verſtaͤndig ſpricht z. B. Bileams Eſel, vid. Pentat. Lib. — — — — — Madame, ich habe juſt das Buch nicht bey der
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lehrte uͤber das Eſſen der Juden geaͤußert, ich
kaͤme dann auf die anderen Vorzuͤglichkeiten und
Vortrefflichkeiten der Juden, auf die Erfindungen,
die man ihnen verdankt, z. B. die Wechſel, das
Chriſtenthum — aber halt! letzteres wollen wir
ihnen nicht allzuhoch anrechnen, da wir eigent¬
lich noch wenig Gebrauch davon gemacht haben
— ich glaube, die Juden ſelbſt haben dabey
weniger ihre Rechnung gefunden als bey der
Erfindung der Wechſel. Bey Gelegenheit der
Juden koͤnnte ich auch Tacitus citiren — er
ſagt, ſie verehrten Eſel in ihren Tempeln — und
bey Gelegenheit der Eſel, welch ein weites Ci¬
tatenfeld eroͤffnet ſich mir! Wie viel Merkwuͤr¬
diges laͤßt ſich anfuͤhren uͤber antike Eſel, im
Gegenſatz zu den modernen. Wie vernuͤnftig
waren jene und ach! wie ſtupide ſind dieſe. Wie
verſtaͤndig ſpricht z. B. Bileams Eſel,
vid. Pentat. Lib. — — — — —
Madame, ich habe juſt das Buch nicht bey der
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/242>, abgerufen am 21.11.2024.
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