ist die beste Welt! Aber man muß Geld in dieser besten Welt haben, Geld in der Tasche und nicht Manuscripte im Pult. Der Wirth im König von England ist selbst Schriftsteller und kennt auch die horazische Regel, aber ich glaube nicht, daß er mir, wenn ich sie ausüben wollte, neun Jahr' zu essen gäbe.
Im Grunde, warum sollte ich sie auch aus¬ üben? Ich habe des Guten so viel zu schrei¬ ben, daß ich nicht lange Federlesens zu machen brauche. So lange mein Herz voll Liebe und der Kopf meiner Nebenmenschen voll Narrheit ist, wird es mir nie an Stoff zum Schreiben fehlen. Und mein Herz wird immer lieben, so lange es Frauen giebt, erkaltet es für die Eine, so erglüht es gleich für die Andere; wie in Frankreich der König nie stirbt, so stirbt auch nie die Königin in meinem Herzen, und da heißt es: la reine est morte, vive la reine! Auf gleiche Weise wird auch die Narrheit meiner
iſt die beſte Welt! Aber man muß Geld in dieſer beſten Welt haben, Geld in der Taſche und nicht Manuſcripte im Pult. Der Wirth im Koͤnig von England iſt ſelbſt Schriftſteller und kennt auch die horaziſche Regel, aber ich glaube nicht, daß er mir, wenn ich ſie ausuͤben wollte, neun Jahr' zu eſſen gaͤbe.
Im Grunde, warum ſollte ich ſie auch aus¬ uͤben? Ich habe des Guten ſo viel zu ſchrei¬ ben, daß ich nicht lange Federleſens zu machen brauche. So lange mein Herz voll Liebe und der Kopf meiner Nebenmenſchen voll Narrheit iſt, wird es mir nie an Stoff zum Schreiben fehlen. Und mein Herz wird immer lieben, ſo lange es Frauen giebt, erkaltet es fuͤr die Eine, ſo ergluͤht es gleich fuͤr die Andere; wie in Frankreich der Koͤnig nie ſtirbt, ſo ſtirbt auch nie die Koͤnigin in meinem Herzen, und da heißt es: la reine est morte, vive la reine! Auf gleiche Weiſe wird auch die Narrheit meiner
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iſt die beſte Welt! Aber man muß Geld in
dieſer beſten Welt haben, Geld in der Taſche
und nicht Manuſcripte im Pult. Der Wirth
im Koͤnig von England iſt ſelbſt Schriftſteller
und kennt auch die horaziſche Regel, aber ich
glaube nicht, daß er mir, wenn ich ſie ausuͤben
wollte, neun Jahr' zu eſſen gaͤbe.
Im Grunde, warum ſollte ich ſie auch aus¬
uͤben? Ich habe des Guten ſo viel zu ſchrei¬
ben, daß ich nicht lange Federleſens zu machen
brauche. So lange mein Herz voll Liebe und
der Kopf meiner Nebenmenſchen voll Narrheit
iſt, wird es mir nie an Stoff zum Schreiben
fehlen. Und mein Herz wird immer lieben, ſo
lange es Frauen giebt, erkaltet es fuͤr die Eine,
ſo ergluͤht es gleich fuͤr die Andere; wie in
Frankreich der Koͤnig nie ſtirbt, ſo ſtirbt auch
nie die Koͤnigin in meinem Herzen, und da
heißt es: la reine est morte, vive la reine! Auf
gleiche Weiſe wird auch die Narrheit meiner
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/257>, abgerufen am 22.11.2024.
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