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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

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Herrn Gumpel zu Liebe gethan. Ach, wie viel Hitz'
und Gefahr und Müdigkeit muß ich ausstehen,
und wo nur eine Ueberspannung ist oder eine
Schwärmerey, ist auch Herr Gumpel dabey, und
ich muß alles mitmachen. Ich wäre schon längst
von ihm gegangen, wenn er mich missen könnte.
Denn wer soll nachher zu Hause erzählen, wie
viel Ehre und Bildung er in der Fremde genossen?
Und soll ich die Wahrheit sagen, ich selbst fang'
an, viel auf Bildung zu geben. In Hamburg
hab' ich sie Gottlob nicht nöthig; aber man kann
nicht wissen, man kommt einmal nach einem ande¬
ren Ort. Es ist eine ganz andere Welt jetzt. Und
man hat Recht; so ein bischen Bildung ziert
den ganzen Menschen. Und welche Ehre hat
man davon! Lady Maxfield zum Beyspiel, wie
hat sie mich diesen Morgen aufgenommen und
honorirt! Ganz paralel wie ihres Gleichen. Und
sie gab mir einen Franceskoni Trinkgeld, obschon
die Blume nur fünf Paoli gekostet hatte. Außer

Herrn Gumpel zu Liebe gethan. Ach, wie viel Hitz'
und Gefahr und Muͤdigkeit muß ich ausſtehen,
und wo nur eine Ueberſpannung iſt oder eine
Schwaͤrmerey, iſt auch Herr Gumpel dabey, und
ich muß alles mitmachen. Ich waͤre ſchon laͤngſt
von ihm gegangen, wenn er mich miſſen koͤnnte.
Denn wer ſoll nachher zu Hauſe erzaͤhlen, wie
viel Ehre und Bildung er in der Fremde genoſſen?
Und ſoll ich die Wahrheit ſagen, ich ſelbſt fang'
an, viel auf Bildung zu geben. In Hamburg
hab' ich ſie Gottlob nicht noͤthig; aber man kann
nicht wiſſen, man kommt einmal nach einem ande¬
ren Ort. Es iſt eine ganz andere Welt jetzt. Und
man hat Recht; ſo ein bischen Bildung ziert
den ganzen Menſchen. Und welche Ehre hat
man davon! Lady Maxfield zum Beyſpiel, wie
hat ſie mich dieſen Morgen aufgenommen und
honorirt! Ganz paralel wie ihres Gleichen. Und
ſie gab mir einen Franceskoni Trinkgeld, obſchon
die Blume nur fuͤnf Paoli gekoſtet hatte. Außer

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[295/0303] Herrn Gumpel zu Liebe gethan. Ach, wie viel Hitz' und Gefahr und Muͤdigkeit muß ich ausſtehen, und wo nur eine Ueberſpannung iſt oder eine Schwaͤrmerey, iſt auch Herr Gumpel dabey, und ich muß alles mitmachen. Ich waͤre ſchon laͤngſt von ihm gegangen, wenn er mich miſſen koͤnnte. Denn wer ſoll nachher zu Hauſe erzaͤhlen, wie viel Ehre und Bildung er in der Fremde genoſſen? Und ſoll ich die Wahrheit ſagen, ich ſelbſt fang' an, viel auf Bildung zu geben. In Hamburg hab' ich ſie Gottlob nicht noͤthig; aber man kann nicht wiſſen, man kommt einmal nach einem ande¬ ren Ort. Es iſt eine ganz andere Welt jetzt. Und man hat Recht; ſo ein bischen Bildung ziert den ganzen Menſchen. Und welche Ehre hat man davon! Lady Maxfield zum Beyſpiel, wie hat ſie mich dieſen Morgen aufgenommen und honorirt! Ganz paralel wie ihres Gleichen. Und ſie gab mir einen Franceskoni Trinkgeld, obſchon die Blume nur fuͤnf Paoli gekoſtet hatte. Außer

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/303>, abgerufen am 22.11.2024.