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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

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eben diese Zahlen in der Altonaer Lotterie, die
Ambe besetzte ich mit acht Schilling, die Terne
mit sechs, die Quaterne mit vier, und die Quin¬
terne mit zwey Schilling -- Aber, ich versichere
Sie auf meine Ehre, keine einzige von den pro¬
testantischen Nummern ist herausgekommen. Jetzt
wußte ich was ich zu denken hatte, jetzt dacht'
ich, bleibt mir weg mit einer Religion die gar
nichts kann, bey der nicht einmal eine Ambe her¬
auskömmt -- werde ich so ein Narr seyn, auf
diese Religion, worauf ich schon vier Mark und
vierzehn Schilling gesetzt und verloren habe, noch
meine ganze Glückseligkeit zu setzen?

Die altjüdische Religion scheint Ihnen gewiß
viel zweckmäßiger, mein Lieber?

Herr Doktor, bleiben Sie mir weg mit der
altjüdischen Religion; die wünsche ich nicht mei¬
nem ärgsten Feind. Man hat nichts als Schimpf
und Schande davon. Ich sage Ihnen, es ist
gar keine Religion, sondern ein Unglück. Ich

eben dieſe Zahlen in der Altonaer Lotterie, die
Ambe beſetzte ich mit acht Schilling, die Terne
mit ſechs, die Quaterne mit vier, und die Quin¬
terne mit zwey Schilling — Aber, ich verſichere
Sie auf meine Ehre, keine einzige von den pro¬
teſtantiſchen Nummern iſt herausgekommen. Jetzt
wußte ich was ich zu denken hatte, jetzt dacht'
ich, bleibt mir weg mit einer Religion die gar
nichts kann, bey der nicht einmal eine Ambe her¬
auskoͤmmt — werde ich ſo ein Narr ſeyn, auf
dieſe Religion, worauf ich ſchon vier Mark und
vierzehn Schilling geſetzt und verloren habe, noch
meine ganze Gluͤckſeligkeit zu ſetzen?

Die altjuͤdiſche Religion ſcheint Ihnen gewiß
viel zweckmaͤßiger, mein Lieber?

Herr Doktor, bleiben Sie mir weg mit der
altjuͤdiſchen Religion; die wuͤnſche ich nicht mei¬
nem aͤrgſten Feind. Man hat nichts als Schimpf
und Schande davon. Ich ſage Ihnen, es iſt
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[309/0317] eben dieſe Zahlen in der Altonaer Lotterie, die Ambe beſetzte ich mit acht Schilling, die Terne mit ſechs, die Quaterne mit vier, und die Quin¬ terne mit zwey Schilling — Aber, ich verſichere Sie auf meine Ehre, keine einzige von den pro¬ teſtantiſchen Nummern iſt herausgekommen. Jetzt wußte ich was ich zu denken hatte, jetzt dacht' ich, bleibt mir weg mit einer Religion die gar nichts kann, bey der nicht einmal eine Ambe her¬ auskoͤmmt — werde ich ſo ein Narr ſeyn, auf dieſe Religion, worauf ich ſchon vier Mark und vierzehn Schilling geſetzt und verloren habe, noch meine ganze Gluͤckſeligkeit zu ſetzen? Die altjuͤdiſche Religion ſcheint Ihnen gewiß viel zweckmaͤßiger, mein Lieber? Herr Doktor, bleiben Sie mir weg mit der altjuͤdiſchen Religion; die wuͤnſche ich nicht mei¬ nem aͤrgſten Feind. Man hat nichts als Schimpf und Schande davon. Ich ſage Ihnen, es iſt gar keine Religion, ſondern ein Ungluͤck. Ich

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/317>, abgerufen am 24.11.2024.