vermeide alles, was mich daran erinnern könnte, und weil Hirsch ein jüdisches Wort ist und auf Deutsch Hyazinth heißt, so habe ich sogar den alten Hirsch laufen lassen, und unterschreibe mich jetzt: Hyazinth, Collekteur, Operateur und Taxa¬ tor. Dazu habe ich noch den Vortheil, daß schon ein H. auf meinem Petschaft steht und ich mir kein neues stechen zu lassen brauche. Ich ver¬ sichere Ihnen, es kommt auf dieser Welt viel darauf an wie man heißt; der Name thut viel. Wenn ich mich unterschreibe: "Hyazinth, Collek¬ teur, Operateur und Taxator" so klingt das ganz anders als schriebe ich Hirsch schlechtweg, und man kann mich dann nicht wie einen gewöhn¬ lichen Lump behandeln.
Mein lieber Herr Hyazinth! Wer könnte Sie so behandeln! Sie scheinen schon so viel für Ihre Bildung gethan zu haben, daß man in Ihnen den gebildeten Mann schon erkennt, ehe Sie den Mund aufthun, um zu sprechen.
vermeide alles, was mich daran erinnern koͤnnte, und weil Hirſch ein juͤdiſches Wort iſt und auf Deutſch Hyazinth heißt, ſo habe ich ſogar den alten Hirſch laufen laſſen, und unterſchreibe mich jetzt: Hyazinth, Collekteur, Operateur und Taxa¬ tor. Dazu habe ich noch den Vortheil, daß ſchon ein H. auf meinem Petſchaft ſteht und ich mir kein neues ſtechen zu laſſen brauche. Ich ver¬ ſichere Ihnen, es kommt auf dieſer Welt viel darauf an wie man heißt; der Name thut viel. Wenn ich mich unterſchreibe: „Hyazinth, Collek¬ teur, Operateur und Taxator“ ſo klingt das ganz anders als ſchriebe ich Hirſch ſchlechtweg, und man kann mich dann nicht wie einen gewoͤhn¬ lichen Lump behandeln.
Mein lieber Herr Hyazinth! Wer koͤnnte Sie ſo behandeln! Sie ſcheinen ſchon ſo viel fuͤr Ihre Bildung gethan zu haben, daß man in Ihnen den gebildeten Mann ſchon erkennt, ehe Sie den Mund aufthun, um zu ſprechen.
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vermeide alles, was mich daran erinnern koͤnnte,
und weil Hirſch ein juͤdiſches Wort iſt und auf
Deutſch Hyazinth heißt, ſo habe ich ſogar den
alten Hirſch laufen laſſen, und unterſchreibe mich
jetzt: Hyazinth, Collekteur, Operateur und Taxa¬
tor. Dazu habe ich noch den Vortheil, daß ſchon
ein H. auf meinem Petſchaft ſteht und ich mir
kein neues ſtechen zu laſſen brauche. Ich ver¬
ſichere Ihnen, es kommt auf dieſer Welt viel
darauf an wie man heißt; der Name thut viel.
Wenn ich mich unterſchreibe: „Hyazinth, Collek¬
teur, Operateur und Taxator“ ſo klingt das
ganz anders als ſchriebe ich Hirſch ſchlechtweg,
und man kann mich dann nicht wie einen gewoͤhn¬
lichen Lump behandeln.
Mein lieber Herr Hyazinth! Wer koͤnnte Sie
ſo behandeln! Sie ſcheinen ſchon ſo viel fuͤr Ihre
Bildung gethan zu haben, daß man in Ihnen
den gebildeten Mann ſchon erkennt, ehe Sie den
Mund aufthun, um zu ſprechen.
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/318>, abgerufen am 24.11.2024.
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