Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.Das gab mir den letzten Sporn. Morgen Das gab mir den letzten Sporn. Morgen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0048" n="40"/> <p>Das gab mir den letzten Sporn. Morgen<lb/> reiſe ich, beſchloß ich auf der Stelle. Ich will<lb/> nicht laͤnger zoͤgern, ich will ſo bald als moͤglich<lb/> das Land ſehen, das den trockenſten Philiſter ſo<lb/> ſehr in Extaſe bringen kann, daß er bei deſſen<lb/> Erwaͤhnung ploͤtzlich wie eine Wachtel ſchlaͤgt.<lb/> Waͤhrend ich zu Hauſe meinen Koffer packte,<lb/> klang mir der Ton jenes Tirilys noch immer in<lb/> den Ohren, und mein Bruder, Maximilian<lb/> Heine, der mich den andern Tag bis Tyrol<lb/> begleitete, konnte nicht begreifen, warum ich auf<lb/> dem ganzen Wege kein vernuͤnftiges Wort ſprach<lb/> und beſtaͤndig tirilirte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0048]
Das gab mir den letzten Sporn. Morgen
reiſe ich, beſchloß ich auf der Stelle. Ich will
nicht laͤnger zoͤgern, ich will ſo bald als moͤglich
das Land ſehen, das den trockenſten Philiſter ſo
ſehr in Extaſe bringen kann, daß er bei deſſen
Erwaͤhnung ploͤtzlich wie eine Wachtel ſchlaͤgt.
Waͤhrend ich zu Hauſe meinen Koffer packte,
klang mir der Ton jenes Tirilys noch immer in
den Ohren, und mein Bruder, Maximilian
Heine, der mich den andern Tag bis Tyrol
begleitete, konnte nicht begreifen, warum ich auf
dem ganzen Wege kein vernuͤnftiges Wort ſprach
und beſtaͤndig tirilirte.
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