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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

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blühten, hinauslehnte, und die Rosen Tyrols
sind nicht häßlich. Als ich durch Steinach fuhr
und den Markt besah, worauf Immermann den
Sandwirth Hofer mit seinen Gesellen auftreten
läßt, da fand ich, daß der Markt für eine In¬
surgenten-Versammlung viel zu klein wäre, aber
noch immer groß genug ist, um sich darauf zu
verlieben. Es sind da nur ein Paar weiße
Häuschen, und aus einem kleinen Fenster guckte
eine kleine Sandwirthin und zielte und schoß
aus ihren großen Augen; -- wäre der Wagen
nicht schnell vorübergerollt, und hätte sie Zeit
gehabt noch einmal zu laden, so wäre ich gewiß
geschossen. Ich rief: Kutscher, fahr' zu, mit
einer solchen Schön-Elsy ist nicht zu spaßen; die
steckt einem das Haus über dem Kopf in Brand.
Als gründlicher Reisender muß ich auch anführen,
daß die Frau Wirthin in Sterzing zwar selbst
eine alte Frau ist, aber dafür zwei junge Töch¬
terlein hat, die einem das Herz, wenn es aus¬

bluͤhten, hinauslehnte, und die Roſen Tyrols
ſind nicht haͤßlich. Als ich durch Steinach fuhr
und den Markt beſah, worauf Immermann den
Sandwirth Hofer mit ſeinen Geſellen auftreten
laͤßt, da fand ich, daß der Markt fuͤr eine In¬
ſurgenten-Verſammlung viel zu klein waͤre, aber
noch immer groß genug iſt, um ſich darauf zu
verlieben. Es ſind da nur ein Paar weiße
Haͤuschen, und aus einem kleinen Fenſter guckte
eine kleine Sandwirthin und zielte und ſchoß
aus ihren großen Augen; — waͤre der Wagen
nicht ſchnell voruͤbergerollt, und haͤtte ſie Zeit
gehabt noch einmal zu laden, ſo waͤre ich gewiß
geſchoſſen. Ich rief: Kutſcher, fahr' zu, mit
einer ſolchen Schoͤn-Elſy iſt nicht zu ſpaßen; die
ſteckt einem das Haus uͤber dem Kopf in Brand.
Als gruͤndlicher Reiſender muß ich auch anfuͤhren,
daß die Frau Wirthin in Sterzing zwar ſelbſt
eine alte Frau iſt, aber dafuͤr zwei junge Toͤch¬
terlein hat, die einem das Herz, wenn es aus¬

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[80/0088] bluͤhten, hinauslehnte, und die Roſen Tyrols ſind nicht haͤßlich. Als ich durch Steinach fuhr und den Markt beſah, worauf Immermann den Sandwirth Hofer mit ſeinen Geſellen auftreten laͤßt, da fand ich, daß der Markt fuͤr eine In¬ ſurgenten-Verſammlung viel zu klein waͤre, aber noch immer groß genug iſt, um ſich darauf zu verlieben. Es ſind da nur ein Paar weiße Haͤuschen, und aus einem kleinen Fenſter guckte eine kleine Sandwirthin und zielte und ſchoß aus ihren großen Augen; — waͤre der Wagen nicht ſchnell voruͤbergerollt, und haͤtte ſie Zeit gehabt noch einmal zu laden, ſo waͤre ich gewiß geſchoſſen. Ich rief: Kutſcher, fahr' zu, mit einer ſolchen Schoͤn-Elſy iſt nicht zu ſpaßen; die ſteckt einem das Haus uͤber dem Kopf in Brand. Als gruͤndlicher Reiſender muß ich auch anfuͤhren, daß die Frau Wirthin in Sterzing zwar ſelbſt eine alte Frau iſt, aber dafuͤr zwei junge Toͤch¬ terlein hat, die einem das Herz, wenn es aus¬

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/88>, abgerufen am 24.11.2024.