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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

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daß der Exkaiser -- so nennt ihn der Exdichter --
nichts Klügeres thun konnte, als sich den Eng¬
ländern zu übergeben, obgleich er seine Abführung
nach St. Helena voraus wissen mußte, daß er
dort ganz scharmant behandelt worden, indem er
vollauf zu essen und zu trinken hatte, und daß er
endlich, frisch und gesund, und als ein guter
Christ, an einem Magenkrebse, gestorben.

Walter Scott, indem er solchermaßen den
Kaiser voraussehen läßt, wie weit sich die Gene¬
rosität der Engländer erstrecken würde, nämlich bis
St. Helena, befreyt ihn von dem gewöhnlichen
Vorwurf: die tragische Erhabenheit seines Unglücks
habe ihn selbst so gewaltig begeistert, daß er civi¬
lisirte Engländer für persische Barbaren und die
Beefsteakküche von St. James für den Heerd
eines großen Königs ansah -- und eine heroische
Dummheit beging. Auch macht Walter Scott
den Kaiser zu dem größten Dichter, der jemals
auf dieser Welt gelebt hat, indem er uns ganz

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daß der Exkaiſer — ſo nennt ihn der Exdichter —
nichts Kluͤgeres thun konnte, als ſich den Eng¬
laͤndern zu uͤbergeben, obgleich er ſeine Abfuͤhrung
nach St. Helena voraus wiſſen mußte, daß er
dort ganz ſcharmant behandelt worden, indem er
vollauf zu eſſen und zu trinken hatte, und daß er
endlich, friſch und geſund, und als ein guter
Chriſt, an einem Magenkrebſe, geſtorben.

Walter Scott, indem er ſolchermaßen den
Kaiſer vorausſehen laͤßt, wie weit ſich die Gene¬
roſitaͤt der Englaͤnder erſtrecken wuͤrde, naͤmlich bis
St. Helena, befreyt ihn von dem gewoͤhnlichen
Vorwurf: die tragiſche Erhabenheit ſeines Ungluͤcks
habe ihn ſelbſt ſo gewaltig begeiſtert, daß er civi¬
liſirte Englaͤnder fuͤr perſiſche Barbaren und die
Beefſteakkuͤche von St. James fuͤr den Heerd
eines großen Koͤnigs anſah — und eine heroiſche
Dummheit beging. Auch macht Walter Scott
den Kaiſer zu dem groͤßten Dichter, der jemals
auf dieſer Welt gelebt hat, indem er uns ganz

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[193/0207] daß der Exkaiſer — ſo nennt ihn der Exdichter — nichts Kluͤgeres thun konnte, als ſich den Eng¬ laͤndern zu uͤbergeben, obgleich er ſeine Abfuͤhrung nach St. Helena voraus wiſſen mußte, daß er dort ganz ſcharmant behandelt worden, indem er vollauf zu eſſen und zu trinken hatte, und daß er endlich, friſch und geſund, und als ein guter Chriſt, an einem Magenkrebſe, geſtorben. Walter Scott, indem er ſolchermaßen den Kaiſer vorausſehen laͤßt, wie weit ſich die Gene¬ roſitaͤt der Englaͤnder erſtrecken wuͤrde, naͤmlich bis St. Helena, befreyt ihn von dem gewoͤhnlichen Vorwurf: die tragiſche Erhabenheit ſeines Ungluͤcks habe ihn ſelbſt ſo gewaltig begeiſtert, daß er civi¬ liſirte Englaͤnder fuͤr perſiſche Barbaren und die Beefſteakkuͤche von St. James fuͤr den Heerd eines großen Koͤnigs anſah — und eine heroiſche Dummheit beging. Auch macht Walter Scott den Kaiſer zu dem groͤßten Dichter, der jemals auf dieſer Welt gelebt hat, indem er uns ganz 13

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/207>, abgerufen am 24.11.2024.