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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

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Hierauf folgten Kutten von anderen Farben,
schwarz, weiß, gelb, panache, auch herabgeschla¬
gene dreyeckige Hüthe, kurz all jene Klosterkostüme,
womit wir durch die Bemühungen unseres Gene¬
ralintendanten längst bekannt sind. Nach den
Mönchsorden kamen die eigentlichen Priester, weiße
Hemde über schwarze Hosen, und farbige Käpp¬
chen; hinter ihnen kamen noch vornehmere Geist¬
liche, in buntseidne Decken gewickelt, und auf dem
Haupte eine Art hoher Mützen, die wahrscheinlich
aus Egypten stammen, und die man auch aus
dem Denonschen Werke, aus der Zauberflöte und
aus dem Belzoni kennen lernt; es waren altge¬
diente Gesichter, und sie schienen eine Art von
alter Garde zu bedeuten. Zuletzt kam der eigent¬
liche Stab, ein Thronhimmel und darunter ein
alter Mann mit einer noch höheren Mütze, und
in einer noch reicheren Decke, deren Zipfel von
zwei eben so gekleideten alten Männern, nach Pa¬
genart, getragen wurden.

Hierauf folgten Kutten von anderen Farben,
ſchwarz, weiß, gelb, panaché, auch herabgeſchla¬
gene dreyeckige Huͤthe‚ kurz all jene Kloſterkoſtuͤme,
womit wir durch die Bemuͤhungen unſeres Gene¬
ralintendanten laͤngſt bekannt ſind. Nach den
Moͤnchsorden kamen die eigentlichen Prieſter, weiße
Hemde uͤber ſchwarze Hoſen, und farbige Kaͤpp¬
chen; hinter ihnen kamen noch vornehmere Geiſt¬
liche, in buntſeidne Decken gewickelt, und auf dem
Haupte eine Art hoher Muͤtzen, die wahrſcheinlich
aus Egypten ſtammen, und die man auch aus
dem Denonſchen Werke, aus der Zauberfloͤte und
aus dem Belzoni kennen lernt; es waren altge¬
diente Geſichter, und ſie ſchienen eine Art von
alter Garde zu bedeuten. Zuletzt kam der eigent¬
liche Stab, ein Thronhimmel und darunter ein
alter Mann mit einer noch hoͤheren Muͤtze, und
in einer noch reicheren Decke, deren Zipfel von
zwei eben ſo gekleideten alten Maͤnnern, nach Pa¬
genart, getragen wurden.

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[34/0048] Hierauf folgten Kutten von anderen Farben, ſchwarz, weiß, gelb, panaché, auch herabgeſchla¬ gene dreyeckige Huͤthe‚ kurz all jene Kloſterkoſtuͤme, womit wir durch die Bemuͤhungen unſeres Gene¬ ralintendanten laͤngſt bekannt ſind. Nach den Moͤnchsorden kamen die eigentlichen Prieſter, weiße Hemde uͤber ſchwarze Hoſen, und farbige Kaͤpp¬ chen; hinter ihnen kamen noch vornehmere Geiſt¬ liche, in buntſeidne Decken gewickelt, und auf dem Haupte eine Art hoher Muͤtzen, die wahrſcheinlich aus Egypten ſtammen, und die man auch aus dem Denonſchen Werke, aus der Zauberfloͤte und aus dem Belzoni kennen lernt; es waren altge¬ diente Geſichter, und ſie ſchienen eine Art von alter Garde zu bedeuten. Zuletzt kam der eigent¬ liche Stab, ein Thronhimmel und darunter ein alter Mann mit einer noch hoͤheren Muͤtze, und in einer noch reicheren Decke, deren Zipfel von zwei eben ſo gekleideten alten Maͤnnern, nach Pa¬ genart, getragen wurden.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/48>, abgerufen am 21.11.2024.