Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

wißt ihr was, laßt es für jetzt gut mit mir seyn,
und macht die Signora vollends fertig. Wir
werden näher bekannt werden, und künftigen
Winter einmal ists bessere Zeit,"

"Wie sie befehlen, versetzte Ardinghello."
und rückte die Staffeley weg.

"O nein, sprach heftig Cäcilia, im Winter
gibts lauter Nebel und Regen, und keine gute Luft
zum Mahlen!"

"Nun gut, sagte der Bräutigam, da kann
es ja noch nach unsrer Vermählung hier geschehen.
Jetzt bin ich ohne dieß zu sehr beschäftigt; und
kann nicht so ruhig seyn, wie Sie, mein Herz."

Sie nahm ihn bey der Hand, und sah ihn
zärtlich an, und führte ihn fort. Ardinghello
gab seiner Zeichnung einen Nasenstüber, brachte
die Sachen in Ordnung, und ging darauf von
ihrem Gut, und kam zu mir nach Hause.

Er erzehlte mir, was vorgegangen sey: und
mir wurde darüber warm im Kopfe. Ich konn-

te
J 2

wißt ihr was, laßt es fuͤr jetzt gut mit mir ſeyn,
und macht die Signora vollends fertig. Wir
werden naͤher bekannt werden, und kuͤnftigen
Winter einmal iſts beſſere Zeit,“

„Wie ſie befehlen, verſetzte Ardinghello.“
und ruͤckte die Staffeley weg.

„O nein, ſprach heftig Caͤcilia, im Winter
gibts lauter Nebel und Regen, und keine gute Luft
zum Mahlen!“

„Nun gut, ſagte der Braͤutigam, da kann
es ja noch nach unſrer Vermaͤhlung hier geſchehen.
Jetzt bin ich ohne dieß zu ſehr beſchaͤftigt; und
kann nicht ſo ruhig ſeyn, wie Sie, mein Herz.“

Sie nahm ihn bey der Hand, und ſah ihn
zaͤrtlich an, und fuͤhrte ihn fort. Ardinghello
gab ſeiner Zeichnung einen Naſenſtuͤber, brachte
die Sachen in Ordnung, und ging darauf von
ihrem Gut, und kam zu mir nach Hauſe.

Er erzehlte mir, was vorgegangen ſey: und
mir wurde daruͤber warm im Kopfe. Ich konn-

te
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0137" n="131"/>
wißt ihr was, laßt es fu&#x0364;r jetzt gut mit mir &#x017F;eyn,<lb/>
und macht die Signora vollends fertig. Wir<lb/>
werden na&#x0364;her bekannt werden, und ku&#x0364;nftigen<lb/>
Winter einmal i&#x017F;ts be&#x017F;&#x017F;ere Zeit,&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Wie &#x017F;ie befehlen, ver&#x017F;etzte Ardinghello.&#x201C;<lb/>
und ru&#x0364;ckte die Staffeley weg.</p><lb/>
        <p>&#x201E;O nein, &#x017F;prach heftig Ca&#x0364;cilia, im Winter<lb/>
gibts lauter Nebel und Regen, und keine gute Luft<lb/>
zum Mahlen!&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Nun gut, &#x017F;agte der Bra&#x0364;utigam, da kann<lb/>
es ja noch nach un&#x017F;rer Verma&#x0364;hlung hier ge&#x017F;chehen.<lb/>
Jetzt bin ich ohne dieß zu &#x017F;ehr be&#x017F;cha&#x0364;ftigt; und<lb/>
kann nicht &#x017F;o ruhig &#x017F;eyn, wie Sie, mein Herz.&#x201C;</p><lb/>
        <p>Sie nahm ihn bey der Hand, und &#x017F;ah ihn<lb/>
za&#x0364;rtlich an, und fu&#x0364;hrte ihn fort. Ardinghello<lb/>
gab &#x017F;einer Zeichnung einen Na&#x017F;en&#x017F;tu&#x0364;ber, brachte<lb/>
die Sachen in Ordnung, und ging darauf von<lb/>
ihrem Gut, und kam zu mir nach Hau&#x017F;e.</p><lb/>
        <p>Er erzehlte mir, was vorgegangen &#x017F;ey: und<lb/>
mir wurde daru&#x0364;ber warm im Kopfe. Ich konn-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 2</fw><fw place="bottom" type="catch">te</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0137] wißt ihr was, laßt es fuͤr jetzt gut mit mir ſeyn, und macht die Signora vollends fertig. Wir werden naͤher bekannt werden, und kuͤnftigen Winter einmal iſts beſſere Zeit,“ „Wie ſie befehlen, verſetzte Ardinghello.“ und ruͤckte die Staffeley weg. „O nein, ſprach heftig Caͤcilia, im Winter gibts lauter Nebel und Regen, und keine gute Luft zum Mahlen!“ „Nun gut, ſagte der Braͤutigam, da kann es ja noch nach unſrer Vermaͤhlung hier geſchehen. Jetzt bin ich ohne dieß zu ſehr beſchaͤftigt; und kann nicht ſo ruhig ſeyn, wie Sie, mein Herz.“ Sie nahm ihn bey der Hand, und ſah ihn zaͤrtlich an, und fuͤhrte ihn fort. Ardinghello gab ſeiner Zeichnung einen Naſenſtuͤber, brachte die Sachen in Ordnung, und ging darauf von ihrem Gut, und kam zu mir nach Hauſe. Er erzehlte mir, was vorgegangen ſey: und mir wurde daruͤber warm im Kopfe. Ich konn- te J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/137
Zitationshilfe: [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/137>, abgerufen am 17.05.2024.