bracht ich das Tuch von ihren reinen trocknen Füßchen und den netten Beinen bis an die Mitte der wie Säulen runden üppig hinaufschwellen- den Schenkel, worunter es fest hing.
O all ihr Mächte des Himmels und der Erden, welche Vollkommenheiten habt ihr hier vereinbart! ich zerrann in nicht mehr zu hem- mendes Entzücken, und riß das Tuch los: und sie fuhr auf und that einen Schrey unter meinen Küssen.
"Habe keine Furcht, stammelt ich ihr, ich bin Ardinghello, und werde dir kein Leid zufü- gen." Sie hörte nicht und rief: "Bösewicht! Schändlicher! Hülfe!" und wand sich los und bedeckte sich und weinte in voller Verzweiflung: ich war wie von einem Wetterstrahl durchschlagen in allen Gebeinen.
"Vergib, o Himmelskind, einem, von un- wiederstehlicher Liebe ganz niedergeworfnen und überwältigten, diese Frechheit. Ich schwöre dix
bey
P
bracht ich das Tuch von ihren reinen trocknen Fuͤßchen und den netten Beinen bis an die Mitte der wie Saͤulen runden uͤppig hinaufſchwellen- den Schenkel, worunter es feſt hing.
O all ihr Maͤchte des Himmels und der Erden, welche Vollkommenheiten habt ihr hier vereinbart! ich zerrann in nicht mehr zu hem- mendes Entzuͤcken, und riß das Tuch los: und ſie fuhr auf und that einen Schrey unter meinen Kuͤſſen.
„Habe keine Furcht, ſtammelt ich ihr, ich bin Ardinghello, und werde dir kein Leid zufuͤ- gen.“ Sie hoͤrte nicht und rief: „Boͤſewicht! Schaͤndlicher! Huͤlfe!“ und wand ſich los und bedeckte ſich und weinte in voller Verzweiflung: ich war wie von einem Wetterſtrahl durchſchlagen in allen Gebeinen.
„Vergib, o Himmelskind, einem, von un- wiederſtehlicher Liebe ganz niedergeworfnen und uͤberwaͤltigten, dieſe Frechheit. Ich ſchwoͤre dix
bey
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bracht ich das Tuch von ihren reinen trocknen
Fuͤßchen und den netten Beinen bis an die Mitte
der wie Saͤulen runden uͤppig hinaufſchwellen-
den Schenkel, worunter es feſt hing.
O all ihr Maͤchte des Himmels und der
Erden, welche Vollkommenheiten habt ihr hier
vereinbart! ich zerrann in nicht mehr zu hem-
mendes Entzuͤcken, und riß das Tuch los: und
ſie fuhr auf und that einen Schrey unter meinen
Kuͤſſen.
„Habe keine Furcht, ſtammelt ich ihr, ich
bin Ardinghello, und werde dir kein Leid zufuͤ-
gen.“ Sie hoͤrte nicht und rief: „Boͤſewicht!
Schaͤndlicher! Huͤlfe!“ und wand ſich los und
bedeckte ſich und weinte in voller Verzweiflung: ich
war wie von einem Wetterſtrahl durchſchlagen
in allen Gebeinen.
„Vergib, o Himmelskind, einem, von un-
wiederſtehlicher Liebe ganz niedergeworfnen und
uͤberwaͤltigten, dieſe Frechheit. Ich ſchwoͤre dix
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/231>, abgerufen am 17.05.2024.
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