[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.nicht ohne sie bestehen. Die schärfsten und "Sie *) Man stoße sich nicht an diesen jugendlichen
Ausfällen auf die Römischen und Florenti- nischen Schulen; in der Folge wird sich al- les deutlicher entwickeln. Inzwischen liegt schon Wahres hier zum Grunde. Es gieng dem jungen Mann wie allen, die in zu stren- nicht ohne ſie beſtehen. Die ſchaͤrfſten und „Sie *) Man ſtoße ſich nicht an dieſen jugendlichen
Ausfaͤllen auf die Roͤmiſchen und Florenti- niſchen Schulen; in der Folge wird ſich al- les deutlicher entwickeln. Inzwiſchen liegt ſchon Wahres hier zum Grunde. Es gieng dem jungen Mann wie allen, die in zu ſtren- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="26"/> nicht ohne ſie beſtehen. Die ſchaͤrfſten und<lb/> ſtrengſten Linien, ſelbſt eines Michel Angelo,<lb/> ſind Traum und Schatten gegen das hohe Leben<lb/> eines Tizianiſchen Kopfs. Profile kann jeder<lb/> Stuͤmper abnehmen, da braucht ſich der andre<lb/> nur vors Licht zu ſetzen, richtiger als ſie ein Ra-<lb/> phael aus freyer Hand zeichnet; aber das Lebendige<lb/> mit allen den feinen Tinten in ihrer Vermiſchung,<lb/> und ſchwindenden Umriſſen, die keine bloße Linie<lb/> faßt: da gehoͤrt Auge und Gefuͤhl dazu, das die<lb/> Natur nur wenigen gab. Wer ſich einmal an<lb/> das Leichte gewoͤhnt, der koͤmmt mit dem Schwe-<lb/> ren gar ſelten fort“<note xml:id="note-0032" next="#note-0033" place="foot" n="*)">Man ſtoße ſich nicht an dieſen jugendlichen<lb/> Ausfaͤllen auf die Roͤmiſchen und Florenti-<lb/> niſchen Schulen; in der Folge wird ſich al-<lb/> les deutlicher entwickeln. Inzwiſchen liegt<lb/> ſchon Wahres hier zum Grunde. Es gieng<lb/> dem jungen Mann wie allen, die in zu<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtren-</fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">„Sie</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [26/0032]
nicht ohne ſie beſtehen. Die ſchaͤrfſten und
ſtrengſten Linien, ſelbſt eines Michel Angelo,
ſind Traum und Schatten gegen das hohe Leben
eines Tizianiſchen Kopfs. Profile kann jeder
Stuͤmper abnehmen, da braucht ſich der andre
nur vors Licht zu ſetzen, richtiger als ſie ein Ra-
phael aus freyer Hand zeichnet; aber das Lebendige
mit allen den feinen Tinten in ihrer Vermiſchung,
und ſchwindenden Umriſſen, die keine bloße Linie
faßt: da gehoͤrt Auge und Gefuͤhl dazu, das die
Natur nur wenigen gab. Wer ſich einmal an
das Leichte gewoͤhnt, der koͤmmt mit dem Schwe-
ren gar ſelten fort“ *).
„Sie
*) Man ſtoße ſich nicht an dieſen jugendlichen
Ausfaͤllen auf die Roͤmiſchen und Florenti-
niſchen Schulen; in der Folge wird ſich al-
les deutlicher entwickeln. Inzwiſchen liegt
ſchon Wahres hier zum Grunde. Es gieng
dem jungen Mann wie allen, die in zu
ſtren-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |