nen Grade; und machen nun die Planeten aus, die immer schwebend herumtanzen, sich wieder mit dem holden Lichte zu vereinigen, aber wegen ihrer Schweere nicht zum Anflug gelangen."
"Und die Liebe ward gebohren, der süße Genuß aller Naturen für einander, der schönste, älteste und jüngste der Götter, von Uranien der glänzenden Jungfrau, deren Zaubergürtel das Weltall in tobendem Entzücken zusammenhält. Und alle lebendigen Geschöpfe erhaschten in die- sem Getümmel ihren Anfang; und vermehren sich nach alter Art immer wieder aus einem klei- nen neuen Chaos von Elementen, nach An- zahl, Maaß und Form der ersten Zusammen- setzung."
"Das Element, das alles füllt, das sich am freyesten und ungebundesten durch das Uner- meßliche breitet, ohne welches nichts bestehen kann, was lebt, selbst das Feuer nicht, ist die Luft. Wir Trismegisten und Orpheusse gaben
ihm
K 2
nen Grade; und machen nun die Planeten aus, die immer ſchwebend herumtanzen, ſich wieder mit dem holden Lichte zu vereinigen, aber wegen ihrer Schweere nicht zum Anflug gelangen.“
„Und die Liebe ward gebohren, der ſuͤße Genuß aller Naturen fuͤr einander, der ſchoͤnſte, aͤlteſte und juͤngſte der Goͤtter, von Uranien der glaͤnzenden Jungfrau, deren Zauberguͤrtel das Weltall in tobendem Entzuͤcken zuſammenhaͤlt. Und alle lebendigen Geſchoͤpfe erhaſchten in die- ſem Getuͤmmel ihren Anfang; und vermehren ſich nach alter Art immer wieder aus einem klei- nen neuen Chaos von Elementen, nach An- zahl, Maaß und Form der erſten Zuſammen- ſetzung.“
„Das Element, das alles fuͤllt, das ſich am freyeſten und ungebundeſten durch das Uner- meßliche breitet, ohne welches nichts beſtehen kann, was lebt, ſelbſt das Feuer nicht, iſt die Luft. Wir Trismegiſten und Orpheuſſe gaben
ihm
K 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0155"n="147"/>
nen Grade; und machen nun die Planeten aus,<lb/>
die immer ſchwebend herumtanzen, ſich wieder<lb/>
mit dem holden Lichte zu vereinigen, aber wegen<lb/>
ihrer Schweere nicht zum Anflug gelangen.“</p><lb/><p>„Und die Liebe ward gebohren, der ſuͤße<lb/>
Genuß aller Naturen fuͤr einander, der ſchoͤnſte,<lb/>
aͤlteſte und juͤngſte der Goͤtter, von Uranien der<lb/>
glaͤnzenden Jungfrau, deren Zauberguͤrtel das<lb/>
Weltall in tobendem Entzuͤcken zuſammenhaͤlt.<lb/>
Und alle lebendigen Geſchoͤpfe erhaſchten in die-<lb/>ſem Getuͤmmel ihren Anfang; und vermehren<lb/>ſich nach alter Art immer wieder aus einem klei-<lb/>
nen neuen Chaos von Elementen, nach An-<lb/>
zahl, Maaß und Form der erſten Zuſammen-<lb/>ſetzung.“</p><lb/><p>„Das Element, das alles fuͤllt, das ſich<lb/>
am freyeſten und ungebundeſten durch das Uner-<lb/>
meßliche breitet, ohne welches nichts beſtehen<lb/>
kann, was lebt, ſelbſt das Feuer nicht, iſt die<lb/>
Luft. Wir Trismegiſten und Orpheuſſe gaben<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ihm</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[147/0155]
nen Grade; und machen nun die Planeten aus,
die immer ſchwebend herumtanzen, ſich wieder
mit dem holden Lichte zu vereinigen, aber wegen
ihrer Schweere nicht zum Anflug gelangen.“
„Und die Liebe ward gebohren, der ſuͤße
Genuß aller Naturen fuͤr einander, der ſchoͤnſte,
aͤlteſte und juͤngſte der Goͤtter, von Uranien der
glaͤnzenden Jungfrau, deren Zauberguͤrtel das
Weltall in tobendem Entzuͤcken zuſammenhaͤlt.
Und alle lebendigen Geſchoͤpfe erhaſchten in die-
ſem Getuͤmmel ihren Anfang; und vermehren
ſich nach alter Art immer wieder aus einem klei-
nen neuen Chaos von Elementen, nach An-
zahl, Maaß und Form der erſten Zuſammen-
ſetzung.“
„Das Element, das alles fuͤllt, das ſich
am freyeſten und ungebundeſten durch das Uner-
meßliche breitet, ohne welches nichts beſtehen
kann, was lebt, ſelbſt das Feuer nicht, iſt die
Luft. Wir Trismegiſten und Orpheuſſe gaben
ihm
K 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/155>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.