Gott Leben und beständige immerwährende Dauer hat. Denn das ist Gott." --
"Das Gute und Beste ist aller Natur Zweck. Sie gleicht einer Armee mit ihrem Feld- herrn, und das Wohl besteht in der Ordnung. Vögel, Thiere, und Pflanzen, und was schwimmt, hat seine gewisse; keins aber scheint für ein- ander, sondern es ist Eins, wofür alles geord- net ist." --
-- "Alles in der Natur hat wieder etwas Böses in sich, insofern es nicht das Eins ist, auf welches sich alles bezieht. Wir alle nehmen An- theil an Gott, und er macht das Ganze." --
Kurz, es ist eine allgemeine Bewegung, die alle Elemente zu ihrem Vergnügen in Ord- nung erhält, und macht, daß sie sich ihrer Na- tur nach zu einzelnen Ganzen formen, und je- dem von sich mittheilt, wie ein Hausvater seinen Kindern, Sklaven, und Thieren. Jedes ist glückseelig nach Art seiner Bestandtheile;
und
Gott Leben und beſtaͤndige immerwaͤhrende Dauer hat. Denn das iſt Gott.“ —
„Das Gute und Beſte iſt aller Natur Zweck. Sie gleicht einer Armee mit ihrem Feld- herrn, und das Wohl beſteht in der Ordnung. Voͤgel, Thiere, und Pflanzen, und was ſchwimmt, hat ſeine gewiſſe; keins aber ſcheint fuͤr ein- ander, ſondern es iſt Eins, wofuͤr alles geord- net iſt.“ —
— „Alles in der Natur hat wieder etwas Boͤſes in ſich, inſofern es nicht das Eins iſt, auf welches ſich alles bezieht. Wir alle nehmen An- theil an Gott, und er macht das Ganze.“ —
Kurz, es iſt eine allgemeine Bewegung, die alle Elemente zu ihrem Vergnuͤgen in Ord- nung erhaͤlt, und macht, daß ſie ſich ihrer Na- tur nach zu einzelnen Ganzen formen, und je- dem von ſich mittheilt, wie ein Hausvater ſeinen Kindern, Sklaven, und Thieren. Jedes iſt gluͤckſeelig nach Art ſeiner Beſtandtheile;
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[208/0216]
Gott Leben und beſtaͤndige immerwaͤhrende Dauer
hat. Denn das iſt Gott.“ —
„Das Gute und Beſte iſt aller Natur
Zweck. Sie gleicht einer Armee mit ihrem Feld-
herrn, und das Wohl beſteht in der Ordnung.
Voͤgel, Thiere, und Pflanzen, und was ſchwimmt,
hat ſeine gewiſſe; keins aber ſcheint fuͤr ein-
ander, ſondern es iſt Eins, wofuͤr alles geord-
net iſt.“ —
— „Alles in der Natur hat wieder etwas
Boͤſes in ſich, inſofern es nicht das Eins iſt, auf
welches ſich alles bezieht. Wir alle nehmen An-
theil an Gott, und er macht das Ganze.“ —
Kurz, es iſt eine allgemeine Bewegung,
die alle Elemente zu ihrem Vergnuͤgen in Ord-
nung erhaͤlt, und macht, daß ſie ſich ihrer Na-
tur nach zu einzelnen Ganzen formen, und je-
dem von ſich mittheilt, wie ein Hausvater
ſeinen Kindern, Sklaven, und Thieren.
Jedes iſt gluͤckſeelig nach Art ſeiner Beſtandtheile;
und
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/216>, abgerufen am 21.11.2024.
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