Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.FEBRUARIUS. Obgleich der Knoblauch von vielen lichen
FEBRUARIUS. Obgleich der Knoblauch von vielen lichen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0142" n="126"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">FEBRUARIUS.</hi> </fw><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Obgleich der Knoblauch von vielen<lb/> vornehmen und geringen Leuten an gebra-<lb/> tener und gekochter Speiſe geliebet/ und<lb/> von den Koͤchen zu unterſchiedlichen Ge-<lb/> bratens/ ſonderlich zu den Schoͤps-Keulen/<lb/> auch von den Bauren an ſtatt Artzney ge-<lb/> braucht wird/ dahero er auch</hi> <hi rendition="#aq">Famoſa ruſti-<lb/> corum theriaca,</hi> <hi rendition="#fr">das iſt/ der beruͤhmte Bauren-</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Theriac</hi> <hi rendition="#fr">genannt iſt/ ſo iſt er doch insgemein<lb/> faſt jedermann ſchaͤdlich/ dann er dem<lb/> Haupte Pein verurſachet/ die Augen und<lb/> andere Sinnen mit einander beſchaͤdiget/<lb/> Durſt erwecket/ und insgemein wegen ſei-<lb/> nes unertraͤglichen Geſtancks unbeqvem<lb/> iſt/ ſolcher boͤſe Geruch wird aber nicht beſ-<lb/> ſer und eher vertrieben/ als wann man Zit-<lb/> wer/ oder Jngber/ Peterſilgen und Aniß-<lb/> Saamen in dem Mund zerkeuet. Welche<lb/> 4. ſtuͤcke eine ſonderbahre Krafft/ demſel-<lb/> ben zu widerſtehen/ haben ſollen. Doch<lb/> wird der Knoblauch/ in gifftigen Schlan-<lb/> gen-Stichen/ in verbranden Gliedern und<lb/> verſchleimter Lungen nuͤtzlich/ aͤuſſerlich<lb/> in Ohren klingen/ aufgelauffenen u. ſchmer-<lb/> tzenden Guͤlden-Adern gebraucht/ der Saa-<lb/> me machet Harnen. Wenn man allezeit/ juſt/<lb/> wenn der Neu-Mond eintritt/ es ſey Tags<lb/> oder Nachts/ 1. Loͤffel wohlgeſchnittnen<lb/> Knoblauch in Brandwein einnimmet/ ſo<lb/> vertreibt er verſichert den Stein nebſt Goͤtt-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">lichen</hi> </fw><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0142]
FEBRUARIUS.
Obgleich der Knoblauch von vielen
vornehmen und geringen Leuten an gebra-
tener und gekochter Speiſe geliebet/ und
von den Koͤchen zu unterſchiedlichen Ge-
bratens/ ſonderlich zu den Schoͤps-Keulen/
auch von den Bauren an ſtatt Artzney ge-
braucht wird/ dahero er auch Famoſa ruſti-
corum theriaca, das iſt/ der beruͤhmte Bauren-
Theriac genannt iſt/ ſo iſt er doch insgemein
faſt jedermann ſchaͤdlich/ dann er dem
Haupte Pein verurſachet/ die Augen und
andere Sinnen mit einander beſchaͤdiget/
Durſt erwecket/ und insgemein wegen ſei-
nes unertraͤglichen Geſtancks unbeqvem
iſt/ ſolcher boͤſe Geruch wird aber nicht beſ-
ſer und eher vertrieben/ als wann man Zit-
wer/ oder Jngber/ Peterſilgen und Aniß-
Saamen in dem Mund zerkeuet. Welche
4. ſtuͤcke eine ſonderbahre Krafft/ demſel-
ben zu widerſtehen/ haben ſollen. Doch
wird der Knoblauch/ in gifftigen Schlan-
gen-Stichen/ in verbranden Gliedern und
verſchleimter Lungen nuͤtzlich/ aͤuſſerlich
in Ohren klingen/ aufgelauffenen u. ſchmer-
tzenden Guͤlden-Adern gebraucht/ der Saa-
me machet Harnen. Wenn man allezeit/ juſt/
wenn der Neu-Mond eintritt/ es ſey Tags
oder Nachts/ 1. Loͤffel wohlgeſchnittnen
Knoblauch in Brandwein einnimmet/ ſo
vertreibt er verſichert den Stein nebſt Goͤtt-
lichen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |