Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Blumen-Garten. gesotten biß sie weich worden/ mit Caneel oder Zim-met und mit gantzen von einander gespaltenen Nä- gelein bestecket/ und ferner in geschäumten Zucker oder Honig gesotten/ biß der Zucker oder Honig et- was gestehet oder dick wird. Diese stärcken den Magen und befördern die Verdauung/ (wiewohl solche Krafft und Würckung mehr denen Gewür- tzen als den Nüssen an und vor sich selbsten zu zu- schreiben) dannenhero sie auch unter Confect auf- gesetzet werden: Jnsonderheit befördern sie die Mo- nat-Zeit/ wo man dem Matthiolo glauben soll. Sonsten sind die frischen Nüsse hitzig Kü-
Blumen-Garten. geſotten biß ſie weich worden/ mit Caneel oder Zim-met und mit gantzen von einander geſpaltenen Naͤ- gelein beſtecket/ und ferner in geſchaͤumten Zucker oder Honig geſotten/ biß der Zucker oder Honig et- was geſtehet oder dick wird. Dieſe ſtaͤrcken den Magen und befoͤrdern die Verdauung/ (wiewohl ſolche Krafft und Wuͤrckung mehr denen Gewuͤr- tzen als den Nuͤſſen an und vor ſich ſelbſten zu zu- ſchreiben) dannenhero ſie auch unter Confect auf- geſetzet werden: Jnſonderheit befoͤrdern ſie die Mo- nat-Zeit/ wo man dem Matthiolo glauben ſoll. Sonſten ſind die friſchen Nuͤſſe hitzig Kuͤ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0157" n="141"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi></fw><lb/> geſotten biß ſie weich worden/ mit Caneel oder Zim-<lb/> met und mit gantzen von einander geſpaltenen Naͤ-<lb/> gelein beſtecket/ und ferner in geſchaͤumten Zucker<lb/> oder Honig geſotten/ biß der Zucker oder Honig et-<lb/> was geſtehet oder dick wird. Dieſe ſtaͤrcken den<lb/> Magen und befoͤrdern die Verdauung/ (wiewohl<lb/> ſolche Krafft und Wuͤrckung mehr denen Gewuͤr-<lb/> tzen als den Nuͤſſen an und vor ſich ſelbſten zu zu-<lb/> ſchreiben) dannenhero ſie auch unter <hi rendition="#aq">Confect</hi> auf-<lb/> geſetzet werden: Jnſonderheit befoͤrdern ſie die Mo-<lb/> nat-Zeit/ wo man dem <hi rendition="#aq">Matthiolo</hi> glauben ſoll.</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Sonſten ſind die friſchen Nuͤſſe hitzig<lb/> und truckener Natur/ laſſen ſich ſchwerlich<lb/> verdauen/ geben wenig Nahrung/ ſind den<lb/> Magen zuwider/ vermehren die Galle/ er-<lb/> regen Hauptweh und verbittern die Bruſt<lb/> und Lungen-Beſchwer/ inſonderheit den<lb/> Huſten/ doch die Alten mehr deñ die friſchẽ/<lb/> auch ſollen ſie fuͤr die Peſt bewahren. Die<lb/> gruͤnen Schalen machen erbrechen/ die<lb/> Haut ſo um den Kern iſt/ auch das Creu-<lb/> tze gepuͤlffert/ heben die</hi> <hi rendition="#aq">Colicam</hi> <hi rendition="#fr">oder Darm-<lb/> Gicht/ welches auch thut das Oehl aus<lb/> reiffen Nuͤſſen gepreſſet/ zu einem halben<lb/> oder gantzen Loͤffel voll genommen; Aus-<lb/> wendig zertheilet dieſes Oehl die Geſchwuͤl-<lb/> ſte/ erweichet die gekruͤmmte Sehn-Adern/<lb/> und heilet alten ſchaͤbichten Ausſchlag.</hi> </p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Kuͤ-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [141/0157]
Blumen-Garten.
geſotten biß ſie weich worden/ mit Caneel oder Zim-
met und mit gantzen von einander geſpaltenen Naͤ-
gelein beſtecket/ und ferner in geſchaͤumten Zucker
oder Honig geſotten/ biß der Zucker oder Honig et-
was geſtehet oder dick wird. Dieſe ſtaͤrcken den
Magen und befoͤrdern die Verdauung/ (wiewohl
ſolche Krafft und Wuͤrckung mehr denen Gewuͤr-
tzen als den Nuͤſſen an und vor ſich ſelbſten zu zu-
ſchreiben) dannenhero ſie auch unter Confect auf-
geſetzet werden: Jnſonderheit befoͤrdern ſie die Mo-
nat-Zeit/ wo man dem Matthiolo glauben ſoll.
Sonſten ſind die friſchen Nuͤſſe hitzig
und truckener Natur/ laſſen ſich ſchwerlich
verdauen/ geben wenig Nahrung/ ſind den
Magen zuwider/ vermehren die Galle/ er-
regen Hauptweh und verbittern die Bruſt
und Lungen-Beſchwer/ inſonderheit den
Huſten/ doch die Alten mehr deñ die friſchẽ/
auch ſollen ſie fuͤr die Peſt bewahren. Die
gruͤnen Schalen machen erbrechen/ die
Haut ſo um den Kern iſt/ auch das Creu-
tze gepuͤlffert/ heben die Colicam oder Darm-
Gicht/ welches auch thut das Oehl aus
reiffen Nuͤſſen gepreſſet/ zu einem halben
oder gantzen Loͤffel voll genommen; Aus-
wendig zertheilet dieſes Oehl die Geſchwuͤl-
ſte/ erweichet die gekruͤmmte Sehn-Adern/
und heilet alten ſchaͤbichten Ausſchlag.
Kuͤ-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |