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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Küchen-Garten.

Die Erde/ da man sie verpflantzen will/ muß 2.
Fuß von unten mit Küh-Mist gedünget werden
und das schichtweiß oder in Furchen/ nemlich eine
Schicht-Mist und eine Schicht Erde/ auf daß das
Wasser desto besser durchdringen kan.

Wann nun die Pflantzen also darauf gesetzet/ so
werffet ohngefehr drey Finger hoch Erde drüber/
lasset sie drey Jahr nach einander wachsen/ ehe ihr
sie schneidet/ so werden die Schösse ungleich dicker.

Das erste Jahr muß man ihn gar nicht abstechen/
das andere Jahr auch nicht/ das dritte Jahr mögt
ihr sie kecklich abstechen/ jedoch also/ daß man zu
Ende des Mäji die kleine Schößlein/ so sonst nicht
zu gebrauchen/ stehen lasse/ und dieselbe vor dem
Herbst nicht abhaue/ damit die Wurtzeln desto bes-
ser sich erstärcken/ und desto frischer und grösser das
künfftige Jahr treiben; Uber den May hinaus soll
man ihn zum Gebrauch nicht mehr abstechen.

Jm Abstechen hat man auch darauf zu sehen/
daß man ihn nicht über der Erden/ sondern unter
der Erden absteche/ dann sonsten leidet der Stock/
bey einfallendem Regen/ wegen der Feuchte/ noth.

Wann man den Sparges lang erhalten haben
will/ muß man den Grund bißweilen mit einem
Garten-Häcklein luckeren. Zu den alten Stöcken
mag man wohl bißweilen sehen/ sonderlich wann
es gar zu viel regnet/ damit sie nicht anfangen zu
faulen.

Weilen aber/ wie fleißig man auch damit umge-
het/ jedennoch solches bißweilen geschiehet/ also soll
ein fleißiger Gärtner entweder junge Stöcke in Be-

reit-
K
Kuͤchen-Garten.

Die Erde/ da man ſie verpflantzen will/ muß 2.
Fuß von unten mit Kuͤh-Miſt geduͤnget werden
und das ſchichtweiß oder in Furchen/ nemlich eine
Schicht-Miſt und eine Schicht Erde/ auf daß das
Waſſer deſto beſſer durchdringen kan.

Wann nun die Pflantzen alſo darauf geſetzet/ ſo
werffet ohngefehr drey Finger hoch Erde druͤber/
laſſet ſie drey Jahr nach einander wachſen/ ehe ihr
ſie ſchneidet/ ſo werden die Schoͤſſe ungleich dicker.

Das erſte Jahr muß man ihn gar nicht abſtechen/
das andere Jahr auch nicht/ das dritte Jahr moͤgt
ihr ſie kecklich abſtechen/ jedoch alſo/ daß man zu
Ende des Maͤji die kleine Schoͤßlein/ ſo ſonſt nicht
zu gebrauchen/ ſtehen laſſe/ und dieſelbe vor dem
Herbſt nicht abhaue/ damit die Wurtzeln deſto beſ-
ſer ſich erſtärcken/ und deſto friſcher und groͤſſer das
kuͤnfftige Jahr treiben; Uber den May hinaus ſoll
man ihn zum Gebrauch nicht mehr abſtechen.

Jm Abſtechen hat man auch darauf zu ſehen/
daß man ihn nicht uͤber der Erden/ ſondern unter
der Erden abſteche/ dann ſonſten leidet der Stock/
bey einfallendem Regen/ wegen der Feuchte/ noth.

Wann man den Sparges lang erhalten haben
will/ muß man den Grund bißweilen mit einem
Garten-Haͤcklein luckeren. Zu den alten Stoͤcken
mag man wohl bißweilen ſehen/ ſonderlich wann
es gar zu viel regnet/ damit ſie nicht anfangen zu
faulen.

Weilen aber/ wie fleißig man auch damit umge-
het/ jedennoch ſolches bißweilen geſchiehet/ alſo ſoll
ein fleißiger Gärtner entweder junge Stoͤcke in Be-

reit-
K
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[145/0161] Kuͤchen-Garten. Die Erde/ da man ſie verpflantzen will/ muß 2. Fuß von unten mit Kuͤh-Miſt geduͤnget werden und das ſchichtweiß oder in Furchen/ nemlich eine Schicht-Miſt und eine Schicht Erde/ auf daß das Waſſer deſto beſſer durchdringen kan. Wann nun die Pflantzen alſo darauf geſetzet/ ſo werffet ohngefehr drey Finger hoch Erde druͤber/ laſſet ſie drey Jahr nach einander wachſen/ ehe ihr ſie ſchneidet/ ſo werden die Schoͤſſe ungleich dicker. Das erſte Jahr muß man ihn gar nicht abſtechen/ das andere Jahr auch nicht/ das dritte Jahr moͤgt ihr ſie kecklich abſtechen/ jedoch alſo/ daß man zu Ende des Maͤji die kleine Schoͤßlein/ ſo ſonſt nicht zu gebrauchen/ ſtehen laſſe/ und dieſelbe vor dem Herbſt nicht abhaue/ damit die Wurtzeln deſto beſ- ſer ſich erſtärcken/ und deſto friſcher und groͤſſer das kuͤnfftige Jahr treiben; Uber den May hinaus ſoll man ihn zum Gebrauch nicht mehr abſtechen. Jm Abſtechen hat man auch darauf zu ſehen/ daß man ihn nicht uͤber der Erden/ ſondern unter der Erden abſteche/ dann ſonſten leidet der Stock/ bey einfallendem Regen/ wegen der Feuchte/ noth. Wann man den Sparges lang erhalten haben will/ muß man den Grund bißweilen mit einem Garten-Haͤcklein luckeren. Zu den alten Stoͤcken mag man wohl bißweilen ſehen/ ſonderlich wann es gar zu viel regnet/ damit ſie nicht anfangen zu faulen. Weilen aber/ wie fleißig man auch damit umge- het/ jedennoch ſolches bißweilen geſchiehet/ alſo ſoll ein fleißiger Gärtner entweder junge Stoͤcke in Be- reit- K

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/161>, abgerufen am 27.11.2024.