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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Küchen-Garten.
Erde an schattigte warme Oerter gesäet: Blühet im
Julio/ und trägt noch selbigen Jahrs. Die Aniß-
Dolden können gleicher Gestalt als der Fenchel ein-
gesetzet werden. Man kan ihn anfänglich wohl et-
was dick säen/ hernach aber unterreissen; Es soll der
Aniß-Saame zuvor wohl in Honig-Wasser gewei-
chet werden/ ehe man selbigen aussäen wil.

Der Saame wird im Herbst zeitig/ trei-
bet Winde und Harn/ vermehrt die Milch/
und ist absonderlich dem Magen und der
Lungen beqvem. Dannenhero derselbe in
Blehung des Magens und im Husten nütz-
lich gebrauchet: Wann er 20. Gersten Kör-
ner schwer gepulvert den Kindern gegeben
wird/ reiniget er dieselbe von unten und o-
ben/ stärcket auch das Gesicht.

9. Dille/ Anethum.

Wird auch anjtzo gesäet/ und gleich wie der A-
niß aufgebracht/ vermehret sich im Garten mehr
als zu viel/ liebet sandige Erde und offnen Platz/
blühet im Junio/ wo der Frühling gut fällt/ sonsten
im Julio und Augusto.

Dessen Blätter/ Blüte und Saame wärmen
und trucknen/ das thut die Wurtzel auch/ aber weit
hefftiger/ darum zertheilet sie und zeitiget/ lindert
Schmertzen/ vermehret die Milch bey den Frauen/
kommt den Schlucken und Erbrechen zu hülffe/ und
befördert den Schlaff/ unter andern schlaffbringen-
den Sachen die Gipffele in Oehl zum Umschlag
gebraucht. Wenn man den Dill-Saamen zer-
qvetscht mit Sauerteig vermischt auf den Nabel

leget/

Kuͤchen-Garten.
Erde an ſchattigte warme Oerter geſäet: Bluͤhet im
Julio/ und traͤgt noch ſelbigen Jahrs. Die Aniß-
Dolden koͤnnen gleicher Geſtalt als der Fenchel ein-
geſetzet werden. Man kan ihn anfaͤnglich wohl et-
was dick ſaͤen/ hernach aber unterreiſſen; Es ſoll der
Aniß-Saame zuvor wohl in Honig-Waſſer gewei-
chet werden/ ehe man ſelbigen ausſaͤen wil.

Der Saame wird im Herbſt zeitig/ trei-
bet Winde und Harn/ vermehrt die Milch/
und iſt abſonderlich dem Magen und der
Lungen beqvem. Dannenhero derſelbe in
Blehung des Magens und im Huſten nuͤtz-
lich gebrauchet: Wann er 20. Gerſten Koͤr-
ner ſchwer gepulvert den Kindern gegeben
wird/ reiniget er dieſelbe von unten und o-
ben/ ſtaͤrcket auch das Geſicht.

9. Dille/ Anethum.

Wird auch anjtzo geſaͤet/ und gleich wie der A-
niß aufgebracht/ vermehret ſich im Garten mehr
als zu viel/ liebet ſandige Erde und offnen Platz/
bluͤhet im Junio/ wo der Fruͤhling gut faͤllt/ ſonſten
im Julio und Auguſto.

Deſſen Blaͤtter/ Bluͤte und Saame waͤrmen
und trucknen/ das thut die Wurtzel auch/ aber weit
hefftiger/ darum zertheilet ſie und zeitiget/ lindert
Schmertzen/ vermehret die Milch bey den Frauen/
kommt den Schlucken und Erbrechen zu huͤlffe/ und
befoͤrdert den Schlaff/ unter andern ſchlaffbringen-
den Sachen die Gipffele in Oehl zum Umſchlag
gebraucht. Wenn man den Dill-Saamen zer-
qvetſcht mit Sauerteig vermiſcht auf den Nabel

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[155/0171] Kuͤchen-Garten. Erde an ſchattigte warme Oerter geſäet: Bluͤhet im Julio/ und traͤgt noch ſelbigen Jahrs. Die Aniß- Dolden koͤnnen gleicher Geſtalt als der Fenchel ein- geſetzet werden. Man kan ihn anfaͤnglich wohl et- was dick ſaͤen/ hernach aber unterreiſſen; Es ſoll der Aniß-Saame zuvor wohl in Honig-Waſſer gewei- chet werden/ ehe man ſelbigen ausſaͤen wil. Der Saame wird im Herbſt zeitig/ trei- bet Winde und Harn/ vermehrt die Milch/ und iſt abſonderlich dem Magen und der Lungen beqvem. Dannenhero derſelbe in Blehung des Magens und im Huſten nuͤtz- lich gebrauchet: Wann er 20. Gerſten Koͤr- ner ſchwer gepulvert den Kindern gegeben wird/ reiniget er dieſelbe von unten und o- ben/ ſtaͤrcket auch das Geſicht. 9. Dille/ Anethum. Wird auch anjtzo geſaͤet/ und gleich wie der A- niß aufgebracht/ vermehret ſich im Garten mehr als zu viel/ liebet ſandige Erde und offnen Platz/ bluͤhet im Junio/ wo der Fruͤhling gut faͤllt/ ſonſten im Julio und Auguſto. Deſſen Blaͤtter/ Bluͤte und Saame waͤrmen und trucknen/ das thut die Wurtzel auch/ aber weit hefftiger/ darum zertheilet ſie und zeitiget/ lindert Schmertzen/ vermehret die Milch bey den Frauen/ kommt den Schlucken und Erbrechen zu huͤlffe/ und befoͤrdert den Schlaff/ unter andern ſchlaffbringen- den Sachen die Gipffele in Oehl zum Umſchlag gebraucht. Wenn man den Dill-Saamen zer- qvetſcht mit Sauerteig vermiſcht auf den Nabel leget/

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/171>, abgerufen am 23.11.2024.