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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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MARTIUS.
lich/ die Vermehrung geschicht aus den kleinen so
daran wachsen/ oder durchs Zerbrechen der Wur-
tzeln in ziemliche Stück/ massen aus gar kleinen lang-
sam Blumen zu hoffen.

Etliche pflegen sie schon diesen Monat in den offe-
nen Garten zu setzen/ ist aber besser biß künfftigen
April damit zu verziehen; Wann ihr sie in die Erde
bringen wollet/ so nehmet gute fette Erde/ vermischet
solche mit subtilen reinen Sand/ setzet etwan zween
Tage vor dem vollen Licht die Wurtzeln vier Zoll weit
von einander/ dergestalt/ daß die Treib-Augen auf-
warts kommen/ streuet ein paar Zoll hoch Erde drü-
ber/ und wartet ihrer bey truckener Zeit mit mäßiger
Wässerung/ wodurch sie freudig ins Laub und Blu-
men wachsen.

So bald die Blumen vorbey/ und ihr mercket/ daß
das Laub welcket und abfallen will/ so nehmt sie mit
dem Laub und angehengtem Erdreich heraus/ leget
sie in ein Gemach an einen truckenen lufftigen Ort/
und wann sie ein acht Tage also gelegen/ so saubert sie
von der noch daran hangenden trockenen Erde/ und
schneidet die kleinen Wurtzeln oder Zäserleindavon.
Findet ihr/ daß ein oder andere etwas anbrüchig/ so
schneidet solches so tieff hinweg/ biß der Schnitt weiß
und frisch scheinet/ und bestreicht die Wunde mit Ter-
pentin vermischtem Wachs/ benehmet ihnen ferner
die jungen Bollen/ so sich dabey herum befinden und
leichtlich zu theilen sind.

Wenn sie nun also gesäubert/ wohl ertrucknet
und erlufftet/ so wickelt sie entweder in Papier/ oder
leget sie in eine mit trockenem Sand gefüllete Schach-

tel/

MARTIUS.
lich/ die Vermehrung geſchicht aus den kleinen ſo
daran wachſen/ oder durchs Zerbrechen der Wur-
tzeln in ziemliche Stuͤck/ maſſen aus gar kleinen lang-
ſam Blumen zu hoffen.

Etliche pflegen ſie ſchon dieſen Monat in den offe-
nen Garten zu ſetzen/ iſt aber beſſer biß kuͤnfftigen
April damit zu verziehen; Wann ihr ſie in die Erde
bringen wollet/ ſo nehmet gute fette Erde/ vermiſchet
ſolche mit ſubtilen reinen Sand/ ſetzet etwan zween
Tage vor dem vollen Licht die Wurtzeln vier Zoll weit
von einander/ dergeſtalt/ daß die Treib-Augen auf-
warts kommen/ ſtreuet ein paar Zoll hoch Erde druͤ-
ber/ und wartet ihrer bey truckener Zeit mit maͤßiger
Waͤſſerung/ wodurch ſie freudig ins Laub und Blu-
men wachſen.

So bald die Blumen vorbey/ und ihr mercket/ daß
das Laub welcket und abfallen will/ ſo nehmt ſie mit
dem Laub und angehengtem Erdreich heraus/ leget
ſie in ein Gemach an einen truckenen lufftigen Ort/
und wann ſie ein acht Tage alſo gelegen/ ſo ſaubert ſie
von der noch daran hangenden trockenen Erde/ und
ſchneidet die kleinen Wurtzeln oder Zaͤſerleindavon.
Findet ihr/ daß ein oder andere etwas anbruͤchig/ ſo
ſchneidet ſolches ſo tieff hinweg/ biß der Schnitt weiß
und friſch ſcheinet/ und beſtreicht die Wunde mit Ter-
pentin vermiſchtem Wachs/ benehmet ihnen ferner
die jungen Bollen/ ſo ſich dabey herum befinden und
leichtlich zu theilen ſind.

Wenn ſie nun alſo geſaͤubert/ wohl ertrucknet
und erlufftet/ ſo wickelt ſie entweder in Papier/ oder
leget ſie in eine mit trockenem Sand gefuͤllete Schach-

tel/
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[216/0232] MARTIUS. lich/ die Vermehrung geſchicht aus den kleinen ſo daran wachſen/ oder durchs Zerbrechen der Wur- tzeln in ziemliche Stuͤck/ maſſen aus gar kleinen lang- ſam Blumen zu hoffen. Etliche pflegen ſie ſchon dieſen Monat in den offe- nen Garten zu ſetzen/ iſt aber beſſer biß kuͤnfftigen April damit zu verziehen; Wann ihr ſie in die Erde bringen wollet/ ſo nehmet gute fette Erde/ vermiſchet ſolche mit ſubtilen reinen Sand/ ſetzet etwan zween Tage vor dem vollen Licht die Wurtzeln vier Zoll weit von einander/ dergeſtalt/ daß die Treib-Augen auf- warts kommen/ ſtreuet ein paar Zoll hoch Erde druͤ- ber/ und wartet ihrer bey truckener Zeit mit maͤßiger Waͤſſerung/ wodurch ſie freudig ins Laub und Blu- men wachſen. So bald die Blumen vorbey/ und ihr mercket/ daß das Laub welcket und abfallen will/ ſo nehmt ſie mit dem Laub und angehengtem Erdreich heraus/ leget ſie in ein Gemach an einen truckenen lufftigen Ort/ und wann ſie ein acht Tage alſo gelegen/ ſo ſaubert ſie von der noch daran hangenden trockenen Erde/ und ſchneidet die kleinen Wurtzeln oder Zaͤſerleindavon. Findet ihr/ daß ein oder andere etwas anbruͤchig/ ſo ſchneidet ſolches ſo tieff hinweg/ biß der Schnitt weiß und friſch ſcheinet/ und beſtreicht die Wunde mit Ter- pentin vermiſchtem Wachs/ benehmet ihnen ferner die jungen Bollen/ ſo ſich dabey herum befinden und leichtlich zu theilen ſind. Wenn ſie nun alſo geſaͤubert/ wohl ertrucknet und erlufftet/ ſo wickelt ſie entweder in Papier/ oder leget ſie in eine mit trockenem Sand gefuͤllete Schach- tel/

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/232>, abgerufen am 26.11.2024.