Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Cap. IV. Von der Bezäunung. noch einen dergleichen Graben/ also das zwischenbeyden Gräben ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/ lasset beyde Gräben also offen und die außgegrabe- ne Erde auffm Lande den gantzen Winter über lie- gen/ wann es gegen den Frühling kommt/ werden solche Gräben von Wasser/ so sich etwan darinn ge- sammlet/ gereinigt/ mit der im Herbst außgegrabe- nen Erde wieder halb zugefüllt/ und mit Weiß- Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und Wäldern im Herbst-Monat bey ihrer Zeitigung über- flüßig zu bekommen und zu sammlen) besäet/ hernach wird solcher Saame mit guter leichter Erde bede- cket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen Dörner schon herfür kommen/ welche folglich bey ihren Wachsthum von aussen und innen an beyden Gräben mit Anbindung gerader Stöcke oder Stan- gen also gerichtet und gewehnet werden/ daß sie fein gegen einander und über den freygelassenen mit- lern Platz wachsen können; Auff diese Weise kan man in kurtzer Zeit einen schönen drey Fuß dick lebendig- und beständigen Hagen haben. Sonsten wenn euch dieses zu langwierig wäre/ che A 5
Cap. IV. Von der Bezaͤunung. noch einen dergleichen Graben/ alſo das zwiſchenbeyden Graͤben ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/ laſſet beyde Graͤben alſo offen und die außgegrabe- ne Erde auffm Lande den gantzen Winter uͤber lie- gen/ wann es gegen den Fruͤhling kommt/ werden ſolche Graͤben von Waſſer/ ſo ſich etwan darinn ge- ſammlet/ gereinigt/ mit der im Herbſt außgegrabe- nen Erde wieder halb zugefuͤllt/ und mit Weiß- Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und Waͤldern im Herbſt-Monat bey ihrer Zeitigung uͤber- fluͤßig zu bekommen und zu ſam̃len) beſaͤet/ hernach wird ſolcher Saame mit guter leichter Erde bede- cket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen Doͤrner ſchon herfuͤr kommen/ welche folglich bey ihren Wachsthum von auſſen und innen an beyden Graͤben mit Anbindung gerader Stoͤcke oder Stan- gen alſo gerichtet und gewehnet werden/ daß ſie fein gegen einander und uͤber den freygelaſſenen mit- lern Platz wachſen koͤnnen; Auff dieſe Weiſe kan man in kurtzer Zeit einen ſchoͤnen drey Fuß dick lebendig- und beſtaͤndigen Hagen haben. Sonſten wenn euch dieſes zu langwierig waͤre/ che A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="9"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV.</hi><hi rendition="#b">Von der Bezaͤunung.</hi></fw><lb/> noch einen dergleichen Graben/ alſo das zwiſchen<lb/> beyden Graͤben ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/<lb/> laſſet beyde Graͤben alſo offen und die außgegrabe-<lb/> ne Erde auffm Lande den gantzen Winter uͤber lie-<lb/> gen/ wann es gegen den Fruͤhling kommt/ werden<lb/> ſolche Graͤben von Waſſer/ ſo ſich etwan darinn ge-<lb/> ſammlet/ gereinigt/ mit der im Herbſt außgegrabe-<lb/> nen Erde wieder halb zugefuͤllt/ und mit Weiß-<lb/> Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und<lb/> Waͤldern im Herbſt-Monat bey ihrer Zeitigung uͤber-<lb/> fluͤßig zu bekommen und zu ſam̃len) beſaͤet/ hernach<lb/> wird ſolcher Saame mit guter leichter Erde bede-<lb/> cket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen<lb/> Doͤrner ſchon herfuͤr kommen/ welche folglich bey<lb/> ihren Wachsthum von auſſen und innen an beyden<lb/> Graͤben mit Anbindung gerader Stoͤcke oder Stan-<lb/> gen alſo gerichtet und gewehnet werden/ daß ſie fein<lb/> gegen einander und uͤber den freygelaſſenen mit-<lb/> lern Platz wachſen koͤnnen; Auff dieſe Weiſe kan man<lb/> in kurtzer Zeit einen ſchoͤnen drey Fuß dick lebendig-<lb/> und beſtaͤndigen Hagen haben.</p><lb/> <p>Sonſten wenn euch dieſes zu langwierig waͤre/<lb/> koͤnnet ihr im Chriſtmonat euren Garten/ mit Ha-<lb/> chebuͤchen Weiden/ Schleedorn oder andern zu einer<lb/> daurhafftigen Hecken dienlichen Straͤuchern umge-<lb/> ben. Jm uͤbrigen wann man keine lebendige Hecken<lb/> um den Garten wegen der Diebe haben darff/ ſo<lb/> umgebet ihn mit einer Mauer/ die doch nicht ſo hoch<lb/> ſey/ daß die Sonne nicht druͤber ſcheinen koͤnne/<lb/> oder verwahret ihn mit einer Hoͤltzern von Bret-<lb/> tern dicht zuſammen geſchlagenen Wand/ auff wel-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0025]
Cap. IV. Von der Bezaͤunung.
noch einen dergleichen Graben/ alſo das zwiſchen
beyden Graͤben ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/
laſſet beyde Graͤben alſo offen und die außgegrabe-
ne Erde auffm Lande den gantzen Winter uͤber lie-
gen/ wann es gegen den Fruͤhling kommt/ werden
ſolche Graͤben von Waſſer/ ſo ſich etwan darinn ge-
ſammlet/ gereinigt/ mit der im Herbſt außgegrabe-
nen Erde wieder halb zugefuͤllt/ und mit Weiß-
Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und
Waͤldern im Herbſt-Monat bey ihrer Zeitigung uͤber-
fluͤßig zu bekommen und zu ſam̃len) beſaͤet/ hernach
wird ſolcher Saame mit guter leichter Erde bede-
cket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen
Doͤrner ſchon herfuͤr kommen/ welche folglich bey
ihren Wachsthum von auſſen und innen an beyden
Graͤben mit Anbindung gerader Stoͤcke oder Stan-
gen alſo gerichtet und gewehnet werden/ daß ſie fein
gegen einander und uͤber den freygelaſſenen mit-
lern Platz wachſen koͤnnen; Auff dieſe Weiſe kan man
in kurtzer Zeit einen ſchoͤnen drey Fuß dick lebendig-
und beſtaͤndigen Hagen haben.
Sonſten wenn euch dieſes zu langwierig waͤre/
koͤnnet ihr im Chriſtmonat euren Garten/ mit Ha-
chebuͤchen Weiden/ Schleedorn oder andern zu einer
daurhafftigen Hecken dienlichen Straͤuchern umge-
ben. Jm uͤbrigen wann man keine lebendige Hecken
um den Garten wegen der Diebe haben darff/ ſo
umgebet ihn mit einer Mauer/ die doch nicht ſo hoch
ſey/ daß die Sonne nicht druͤber ſcheinen koͤnne/
oder verwahret ihn mit einer Hoͤltzern von Bret-
tern dicht zuſammen geſchlagenen Wand/ auff wel-
che
A 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |