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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. IV. Von der Bezäunung.
che ihr auch zu mehrer Versicherung Fußangel le-
gen könnet.

So man die Mauer hoch machen wolte/ so muß
dieselbige auch dicker seyn; Jn Ersparung der
Stein/ Sand/ und Kalck/ kan man selbige mit
Schwibbögen auffmauren/ auff daß die Sonne bes-
ser den Garten bescheinen kan. Wann Wasser dar/
kan man den Garten auch mit einem Wasser-Gra-
ben einfassen/ mit Erden/ Stöcken und Weyden ein-
gefasset und für dem Einfall der Erde verwahret;
Auch in Frühling und Herbst den Graben ausge-
räumet und gesäubert. Bey Umzäunung und
Einfassung eines Gartens soll man nicht vergessen/
zu Beschützung der fruchtbahren Bäume für dem
Gewitter/ hohe Bäume/ als Tannen/ etc. solcher Ge-
stalt zusetzen/ daß ihre Wurtzeln weder der Mauern
noch den Zäunen keinen Schaden thun können. Ei-
nen Garten nun zu umzäunen/ hat man lebendige
und auch sonst starcke Zäune. Jnsgemein kan man
die lebendigen Zäune von Hagdornen machen/ und
etwa wilde Kirsch-Bäume/ Eschen und dergleichen
hin und wieder mit drunter setzen um den Zaun de-
sto besser in und an einander zuflechten/ und stärcker
zumachen; Auch kan man das Holtz darvon/ wenn
mans in die Höhe wachsen läßt/ brauchen zu Pfählen/
Stangen/ Wagen-Zeug/ etc. und die Wellen darvon
zu Brenn-Holtz. Doch ists besser/ daß man der-
gleichen Bäume setze/ wenn sie schon etwas erwach-
sen/ als/ wenn man sie erstlich von Saamen soll
zeugen.

Wenn man einen guten Zaun nun anlegen will/

halten

Cap. IV. Von der Bezaͤunung.
che ihr auch zu mehrer Verſicherung Fußangel le-
gen koͤnnet.

So man die Mauer hoch machen wolte/ ſo muß
dieſelbige auch dicker ſeyn; Jn Erſparung der
Stein/ Sand/ und Kalck/ kan man ſelbige mit
Schwibboͤgen auffmauren/ auff daß die Sonne beſ-
ſer den Garten beſcheinen kan. Wann Waſſer dar/
kan man den Garten auch mit einem Waſſer-Gra-
ben einfaſſen/ mit Erden/ Stoͤcken und Weyden ein-
gefaſſet und fuͤr dem Einfall der Erde verwahret;
Auch in Fruͤhling und Herbſt den Graben ausge-
raͤumet und geſaͤubert. Bey Umzaͤunung und
Einfaſſung eines Gartens ſoll man nicht vergeſſen/
zu Beſchuͤtzung der fruchtbahren Baͤume fuͤr dem
Gewitter/ hohe Baͤume/ als Tannen/ ꝛc. ſolcher Ge-
ſtalt zuſetzen/ daß ihre Wurtzeln weder der Mauern
noch den Zaͤunen keinen Schaden thun koͤnnen. Ei-
nen Garten nun zu umzaͤunen/ hat man lebendige
und auch ſonſt ſtarcke Zaͤune. Jnsgemein kan man
die lebendigen Zaͤune von Hagdornen machen/ und
etwa wilde Kirſch-Baͤume/ Eſchen und dergleichen
hin und wieder mit drunter ſetzen um den Zaun de-
ſto beſſer in und an einander zuflechten/ und ſtaͤrcker
zumachen; Auch kan man das Holtz darvon/ wenn
mans in die Hoͤhe wachſen laͤßt/ brauchen zu Pfaͤhlen/
Stangen/ Wagen-Zeug/ ꝛc. und die Wellen darvon
zu Brenn-Holtz. Doch iſts beſſer/ daß man der-
gleichen Baͤume ſetze/ wenn ſie ſchon etwas erwach-
ſen/ als/ wenn man ſie erſtlich von Saamen ſoll
zeugen.

Wenn man einen guten Zaun nun anlegen will/

halten
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[10/0026] Cap. IV. Von der Bezaͤunung. che ihr auch zu mehrer Verſicherung Fußangel le- gen koͤnnet. So man die Mauer hoch machen wolte/ ſo muß dieſelbige auch dicker ſeyn; Jn Erſparung der Stein/ Sand/ und Kalck/ kan man ſelbige mit Schwibboͤgen auffmauren/ auff daß die Sonne beſ- ſer den Garten beſcheinen kan. Wann Waſſer dar/ kan man den Garten auch mit einem Waſſer-Gra- ben einfaſſen/ mit Erden/ Stoͤcken und Weyden ein- gefaſſet und fuͤr dem Einfall der Erde verwahret; Auch in Fruͤhling und Herbſt den Graben ausge- raͤumet und geſaͤubert. Bey Umzaͤunung und Einfaſſung eines Gartens ſoll man nicht vergeſſen/ zu Beſchuͤtzung der fruchtbahren Baͤume fuͤr dem Gewitter/ hohe Baͤume/ als Tannen/ ꝛc. ſolcher Ge- ſtalt zuſetzen/ daß ihre Wurtzeln weder der Mauern noch den Zaͤunen keinen Schaden thun koͤnnen. Ei- nen Garten nun zu umzaͤunen/ hat man lebendige und auch ſonſt ſtarcke Zaͤune. Jnsgemein kan man die lebendigen Zaͤune von Hagdornen machen/ und etwa wilde Kirſch-Baͤume/ Eſchen und dergleichen hin und wieder mit drunter ſetzen um den Zaun de- ſto beſſer in und an einander zuflechten/ und ſtaͤrcker zumachen; Auch kan man das Holtz darvon/ wenn mans in die Hoͤhe wachſen laͤßt/ brauchen zu Pfaͤhlen/ Stangen/ Wagen-Zeug/ ꝛc. und die Wellen darvon zu Brenn-Holtz. Doch iſts beſſer/ daß man der- gleichen Baͤume ſetze/ wenn ſie ſchon etwas erwach- ſen/ als/ wenn man ſie erſtlich von Saamen ſoll zeugen. Wenn man einen guten Zaun nun anlegen will/ halten

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/26>, abgerufen am 04.05.2024.