Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.APRILIS. einen lieblichen Schmack/ und erwecket Lust zum Es-sen/ giebt aber wenig Nahrung/ und ist dazu feucht und wässerich. Kühlet mercklich/ eröffnet die Verstopffung der Um diese Zeit seynd auch Petersilien-Wurtzeln (radices petroselini) So ihr solche entweder noch im Garten oder sonst Hingegen sind sie/ wie auch das Kraut/ wenn sie mels
APRILIS. einen lieblichen Schmack/ und erwecket Luſt zum Eſ-ſen/ giebt aber wenig Nahrung/ und iſt dazu feucht und waͤſſerich. Kuͤhlet mercklich/ eroͤffnet die Verſtopffung der Um dieſe Zeit ſeynd auch Peterſilien-Wurtzeln (radices petroſelini) So ihr ſolche entweder noch im Garten oder ſonſt Hingegen ſind ſie/ wie auch das Kraut/ wenn ſie mels
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0250" n="234"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">APRILIS.</hi></fw><lb/> einen lieblichen Schmack/ und erwecket Luſt zum Eſ-<lb/> ſen/ giebt aber wenig Nahrung/ und iſt dazu feucht<lb/> und waͤſſerich.</p><lb/> <p>Kuͤhlet mercklich/ eroͤffnet die Verſtopffung der<lb/> Leber/ bevorab der Miltz und Nieren/ und treibt das<lb/> Waſſer ab/ die Wurtzel in Wein geſotten/ ſtillet<lb/> Zahnwehe/ und hilfft dem luckerichten Zahnfleiſch.</p><lb/> <p>Um dieſe Zeit ſeynd auch</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Peterſilien-Wurtzeln</hi> (<hi rendition="#aq">radices petroſelini</hi>)</p><lb/> <p>So ihr ſolche entweder noch im Garten oder ſonſt<lb/> verwahret habt/ von groſſer Krafft/ abſonderlich/<lb/> wann ſie in Wein gekochet und davon getruncken<lb/> wird/ ſie machen einen Appetit zum Eſſen/ ſtärcken<lb/> den Magen und Gedaͤchtniß/ treiben den Stein und<lb/> Urin; wollen aber nuͤchtern alſo gebrauchet ſeyn/<lb/> wann der Magen von rohen Feuchtigkeiten wohl<lb/> gereiniget iſt.</p><lb/> <p>Hingegen ſind ſie/ wie auch das Kraut/ wenn ſie<lb/> unter uñ mit der Speiſe gegeſſen werden/ mehr ſchaͤd-<lb/> als nuͤtzlich/ dann an ſtatt daß ſie den Stein vertrei-<lb/> ben ſollen/ fuͤhren ſie durch ihre abtreibende Krafft/<lb/> rauhe Feuchtigkeiten und halb verzehrten Safft in<lb/> die Leber und Nieren/ verurſachen daſelbſt Verſtopf-<lb/> fung/ ſo hernach viel Stein bringt/ aͤuſſerlich zerthei-<lb/> let ſie hitzige Fluͤſſe/ und machet die Milch (auf die<lb/> Bruͤſte gelegt) vergehen/ dahero denen/ ſo die ſaͤu-<lb/> gende Kinder von der Bruſt gewehnen wollen/ in ſte-<lb/> tem Gebrauch; <hi rendition="#aq">Foreſtus</hi> haͤlt hoch/ wann die Kin-<lb/> der ſtarck huſten/ daß man nehme des Saffts aus<lb/> dem Kraute und Wurtzeln gepreſſet ein Loͤffel voll/<lb/> Mutter-Milch 2. Loͤffel voll/ und geſtoſſenen Kuͤm-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mels</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0250]
APRILIS.
einen lieblichen Schmack/ und erwecket Luſt zum Eſ-
ſen/ giebt aber wenig Nahrung/ und iſt dazu feucht
und waͤſſerich.
Kuͤhlet mercklich/ eroͤffnet die Verſtopffung der
Leber/ bevorab der Miltz und Nieren/ und treibt das
Waſſer ab/ die Wurtzel in Wein geſotten/ ſtillet
Zahnwehe/ und hilfft dem luckerichten Zahnfleiſch.
Um dieſe Zeit ſeynd auch
Peterſilien-Wurtzeln (radices petroſelini)
So ihr ſolche entweder noch im Garten oder ſonſt
verwahret habt/ von groſſer Krafft/ abſonderlich/
wann ſie in Wein gekochet und davon getruncken
wird/ ſie machen einen Appetit zum Eſſen/ ſtärcken
den Magen und Gedaͤchtniß/ treiben den Stein und
Urin; wollen aber nuͤchtern alſo gebrauchet ſeyn/
wann der Magen von rohen Feuchtigkeiten wohl
gereiniget iſt.
Hingegen ſind ſie/ wie auch das Kraut/ wenn ſie
unter uñ mit der Speiſe gegeſſen werden/ mehr ſchaͤd-
als nuͤtzlich/ dann an ſtatt daß ſie den Stein vertrei-
ben ſollen/ fuͤhren ſie durch ihre abtreibende Krafft/
rauhe Feuchtigkeiten und halb verzehrten Safft in
die Leber und Nieren/ verurſachen daſelbſt Verſtopf-
fung/ ſo hernach viel Stein bringt/ aͤuſſerlich zerthei-
let ſie hitzige Fluͤſſe/ und machet die Milch (auf die
Bruͤſte gelegt) vergehen/ dahero denen/ ſo die ſaͤu-
gende Kinder von der Bruſt gewehnen wollen/ in ſte-
tem Gebrauch; Foreſtus haͤlt hoch/ wann die Kin-
der ſtarck huſten/ daß man nehme des Saffts aus
dem Kraute und Wurtzeln gepreſſet ein Loͤffel voll/
Mutter-Milch 2. Loͤffel voll/ und geſtoſſenen Kuͤm-
mels
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |