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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Küchen-Garten.
Sonsten weil sie leichtlich im Magen verderben/ sol-
len sie ohne Wein und Zucker nicht genossen werden/
auch nicht zu offt und viel.

Jn vollem Licht steckt abermahl bey truckenem
Wetter grosse und Türckische Bohnen/ grabet aber
ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit guten al-
ten Mist wohl um/ gehen sie in vierzehen Tagen nicht
auf (denn sie verfaulen leichtlich) so pflantzet andere
auf dieselbige Stätte/ da sie ausgeblieben sind.

Vorhero ist schon der Kürbisse oder Flaschen er-
wehnet/ stecket solche ein vier oder fünff Tage nach den
vollen Licht (wann sie vorhero in süsser Milch erwel-
chet) eines halben Fingers tieff in gute fette Erde.

Hopffen-Sprossen/ lupulus falictarius könnet
ihr schon zum Sallat gebrauchen.

Denn die verstopffte Leber und Miltz/ also auch
die Gelbesucht finden hieraus Trost/ so treibet er auch
die Monat-Zeit und das Wasser: Die jungen Spros-
sen reinigen das Geblüt als Salat gegessen/ deswe-
gen im Ausschlag (scabie) dienlich; derer öffterer
Gebrauch/ wie auch allzu höpffig Bier/ beschweren
das Haupt; äusserlich in Bier oder Wein gekocht/
und über den schmertzenden Ort/ es sey vom Fallen
oder Stossen/ Verrenckungen oder Geschwulst ge-
legt/ lindert er fast sehr.

Gleicher Gestalt beginnet nun der rechte

Sparges

Herfür zu kommen/ solcher wird im Wasser gesot-
ten oder aufgeqvellet/ (dann so er zu lang kochet/ wird
er bitter und zähe) nachgehends mit Oel/ Eßig/ Pfef-
fer und ein wenig Saltz zum Salat gebrauchet/ hat

einen
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Kuͤchen-Garten.
Sonſten weil ſie leichtlich im Magen verderben/ ſol-
len ſie ohne Wein und Zucker nicht genoſſen werden/
auch nicht zu offt und viel.

Jn vollem Licht ſteckt abermahl bey truckenem
Wetter groſſe und Tuͤrckiſche Bohnen/ grabet aber
ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit guten al-
ten Miſt wohl um/ gehen ſie in vierzehen Tagen nicht
auf (denn ſie verfaulen leichtlich) ſo pflantzet andere
auf dieſelbige Staͤtte/ da ſie ausgeblieben ſind.

Vorhero iſt ſchon der Kuͤrbiſſe oder Flaſchen er-
wehnet/ ſtecket ſolche ein vier oder fuͤnff Tage nach den
vollen Licht (wann ſie vorhero in ſuͤſſer Milch erwel-
chet) eines halben Fingers tieff in gute fette Erde.

Hopffen-Sproſſen/ lupulus falictarius koͤnnet
ihr ſchon zum Sallat gebrauchen.

Denn die verſtopffte Leber und Miltz/ alſo auch
die Gelbeſucht finden hieraus Troſt/ ſo treibet er auch
die Monat-Zeit und das Waſſer: Die jungen Sproſ-
ſen reinigen das Gebluͤt als Salat gegeſſen/ deswe-
gen im Ausſchlag (ſcabie) dienlich; derer oͤffterer
Gebrauch/ wie auch allzu hoͤpffig Bier/ beſchweren
das Haupt; äuſſerlich in Bier oder Wein gekocht/
und uͤber den ſchmertzenden Ort/ es ſey vom Fallen
oder Stoſſen/ Verrenckungen oder Geſchwulſt ge-
legt/ lindert er faſt ſehr.

Gleicher Geſtalt beginnet nun der rechte

Sparges

Herfuͤr zu kommen/ ſolcher wird im Waſſer geſot-
ten oder aufgeqvellet/ (dann ſo er zu lang kochet/ wird
er bitter und zaͤhe) nachgehends mit Oel/ Eßig/ Pfef-
fer und ein wenig Saltz zum Salat gebrauchet/ hat

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[233/0249] Kuͤchen-Garten. Sonſten weil ſie leichtlich im Magen verderben/ ſol- len ſie ohne Wein und Zucker nicht genoſſen werden/ auch nicht zu offt und viel. Jn vollem Licht ſteckt abermahl bey truckenem Wetter groſſe und Tuͤrckiſche Bohnen/ grabet aber ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit guten al- ten Miſt wohl um/ gehen ſie in vierzehen Tagen nicht auf (denn ſie verfaulen leichtlich) ſo pflantzet andere auf dieſelbige Staͤtte/ da ſie ausgeblieben ſind. Vorhero iſt ſchon der Kuͤrbiſſe oder Flaſchen er- wehnet/ ſtecket ſolche ein vier oder fuͤnff Tage nach den vollen Licht (wann ſie vorhero in ſuͤſſer Milch erwel- chet) eines halben Fingers tieff in gute fette Erde. Hopffen-Sproſſen/ lupulus falictarius koͤnnet ihr ſchon zum Sallat gebrauchen. Denn die verſtopffte Leber und Miltz/ alſo auch die Gelbeſucht finden hieraus Troſt/ ſo treibet er auch die Monat-Zeit und das Waſſer: Die jungen Sproſ- ſen reinigen das Gebluͤt als Salat gegeſſen/ deswe- gen im Ausſchlag (ſcabie) dienlich; derer oͤffterer Gebrauch/ wie auch allzu hoͤpffig Bier/ beſchweren das Haupt; äuſſerlich in Bier oder Wein gekocht/ und uͤber den ſchmertzenden Ort/ es ſey vom Fallen oder Stoſſen/ Verrenckungen oder Geſchwulſt ge- legt/ lindert er faſt ſehr. Gleicher Geſtalt beginnet nun der rechte Sparges Herfuͤr zu kommen/ ſolcher wird im Waſſer geſot- ten oder aufgeqvellet/ (dann ſo er zu lang kochet/ wird er bitter und zaͤhe) nachgehends mit Oel/ Eßig/ Pfef- fer und ein wenig Saltz zum Salat gebrauchet/ hat einen P 5

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/249>, abgerufen am 26.11.2024.