Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Blumen-Garten.
te aber bringet weissen Saamen/ der Saame wird
nun in die Erde gesteckt/ da man die Blumen haben
will; Und vermehrt sich gar leichtlich.

6. Ptarmica.

Jst ein zierlich Blümlein/ lichtbrauner Farbe/
man kan es lange halten/ wird jetzo nur einmal ge-
säet/ hernach vermehrets sich selbst genug.

Das Kraut zerrieben und in die Nasen
gestecket/ macht hefftig Niesen.

7. Noli me tangere, Spring-Saamen-Kraut/
Lathyris major.

Wird um diese Zeit gesäet/ bringet eine Pflantze/
daran gelbe Blumen erscheinen wie Münchs-Kap-
pen/ wann der Saame reiff/ und das Häußlein an-
gerühret wird/ springt er herauß. So es einmahl ge-
säet/ wucherts hernach von sich selbst.

8. Nasturtium Indicum, Jndianische
Kresse

Hat runde Blätter (welche in der Küche auch
mit unter die Salat-Kräuter gebraucht werden)
trägt viel schöne Blümlein wie Narren-Kappen.
Wird nun zwey Tage nach dem neuen Licht
gesäet/ kan im Lande stehen bleiben oder in
Töpffe gesetzet werden/ schlinget sich um die
dabey gesteckte Stöcker. Der Saame davon
muß trucken gehalten werden/ denn er sonst ver-
schimmelt. Es ist auch viel besser/ daß man den
Saamen nicht abnimmt/ sondern so reiff werden
lässet/ daß er außfält/ und ihn alsdenn von der Er-
den aufsammlet/ man kan auch die Blätter mit un-

ter
Q 2

Blumen-Garten.
te aber bringet weiſſen Saamen/ der Saame wird
nun in die Erde geſteckt/ da man die Blumen haben
will; Und vermehrt ſich gar leichtlich.

6. Ptarmica.

Jſt ein zierlich Bluͤmlein/ lichtbrauner Farbe/
man kan es lange halten/ wird jetzo nur einmal ge-
ſaͤet/ hernach vermehrets ſich ſelbſt genug.

Das Kraut zerrieben und in die Naſen
geſtecket/ macht hefftig Nieſen.

7. Noli me tangere, Spring-Saamen-Kraut/
Lathyris major.

Wird um dieſe Zeit geſaͤet/ bringet eine Pflantze/
daran gelbe Blumen erſcheinen wie Muͤnchs-Kap-
pen/ wann der Saame reiff/ und das Haͤußlein an-
geruͤhret wird/ ſpringt er herauß. So es einmahl ge-
ſaͤet/ wucherts hernach von ſich ſelbſt.

8. Naſturtium Indicum, Jndianiſche
Kreſſe

Hat runde Blaͤtter (welche in der Kuͤche auch
mit unter die Salat-Kraͤuter gebraucht werden)
traͤgt viel ſchoͤne Bluͤmlein wie Narren-Kappen.
Wird nun zwey Tage nach dem neuen Licht
geſaͤet/ kan im Lande ſtehen bleiben oder in
Toͤpffe geſetzet werden/ ſchlinget ſich um die
dabey geſteckte Stoͤcker. Der Saame davon
muß trucken gehalten werden/ denn er ſonſt ver-
ſchimmelt. Es iſt auch viel beſſer/ daß man den
Saamen nicht abnimmt/ ſondern ſo reiff werden
laͤſſet/ daß er außfaͤlt/ und ihn alsdenn von der Er-
den aufſam̃let/ man kan auch die Blaͤtter mit un-

ter
Q 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0259" n="243"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi></fw><lb/>
te aber bringet wei&#x017F;&#x017F;en Saamen/ der Saame wird<lb/>
nun in die Erde ge&#x017F;teckt/ da man die Blumen haben<lb/>
will; Und vermehrt &#x017F;ich gar leichtlich.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>6. <hi rendition="#aq">Ptarmica.</hi></head><lb/>
              <p>J&#x017F;t ein zierlich Blu&#x0364;mlein/ lichtbrauner Farbe/<lb/>
man kan es lange halten/ wird jetzo nur einmal ge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;et/ hernach vermehrets &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t genug.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Das Kraut zerrieben und in die Na&#x017F;en<lb/>
ge&#x017F;tecket/ macht hefftig Nie&#x017F;en.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>7. <hi rendition="#aq">Noli me tangere,</hi> <hi rendition="#fr">Spring-Saamen-Kraut/</hi><lb/><hi rendition="#aq">Lathyris major.</hi></head><lb/>
              <p>Wird um die&#x017F;e Zeit ge&#x017F;a&#x0364;et/ bringet eine Pflantze/<lb/>
daran gelbe Blumen er&#x017F;cheinen wie Mu&#x0364;nchs-Kap-<lb/>
pen/ wann der Saame reiff/ und das Ha&#x0364;ußlein an-<lb/>
geru&#x0364;hret wird/ &#x017F;pringt er herauß. So es einmahl ge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;et/ wucherts hernach von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>8. <hi rendition="#aq">Na&#x017F;turtium Indicum,</hi> <hi rendition="#fr">Jndiani&#x017F;che<lb/>
Kre&#x017F;&#x017F;e</hi></head><lb/>
              <p>Hat runde Bla&#x0364;tter (welche in der Ku&#x0364;che auch<lb/>
mit unter die Salat-Kra&#x0364;uter gebraucht werden)<lb/>
tra&#x0364;gt viel &#x017F;cho&#x0364;ne Blu&#x0364;mlein wie Narren-Kappen.<lb/>
Wird nun zwey Tage nach dem neuen Licht<lb/>
ge&#x017F;a&#x0364;et/ kan im Lande &#x017F;tehen bleiben oder in<lb/>
To&#x0364;pffe ge&#x017F;etzet werden/ &#x017F;chlinget &#x017F;ich um die<lb/>
dabey ge&#x017F;teckte Sto&#x0364;cker. Der Saame davon<lb/>
muß trucken gehalten werden/ denn er &#x017F;on&#x017F;t ver-<lb/>
&#x017F;chimmelt. Es i&#x017F;t auch viel be&#x017F;&#x017F;er/ daß man den<lb/>
Saamen nicht abnimmt/ &#x017F;ondern &#x017F;o reiff werden<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ daß er außfa&#x0364;lt/ und ihn alsdenn von der Er-<lb/>
den auf&#x017F;am&#x0303;let/ man kan auch die Bla&#x0364;tter mit un-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[243/0259] Blumen-Garten. te aber bringet weiſſen Saamen/ der Saame wird nun in die Erde geſteckt/ da man die Blumen haben will; Und vermehrt ſich gar leichtlich. 6. Ptarmica. Jſt ein zierlich Bluͤmlein/ lichtbrauner Farbe/ man kan es lange halten/ wird jetzo nur einmal ge- ſaͤet/ hernach vermehrets ſich ſelbſt genug. Das Kraut zerrieben und in die Naſen geſtecket/ macht hefftig Nieſen. 7. Noli me tangere, Spring-Saamen-Kraut/ Lathyris major. Wird um dieſe Zeit geſaͤet/ bringet eine Pflantze/ daran gelbe Blumen erſcheinen wie Muͤnchs-Kap- pen/ wann der Saame reiff/ und das Haͤußlein an- geruͤhret wird/ ſpringt er herauß. So es einmahl ge- ſaͤet/ wucherts hernach von ſich ſelbſt. 8. Naſturtium Indicum, Jndianiſche Kreſſe Hat runde Blaͤtter (welche in der Kuͤche auch mit unter die Salat-Kraͤuter gebraucht werden) traͤgt viel ſchoͤne Bluͤmlein wie Narren-Kappen. Wird nun zwey Tage nach dem neuen Licht geſaͤet/ kan im Lande ſtehen bleiben oder in Toͤpffe geſetzet werden/ ſchlinget ſich um die dabey geſteckte Stoͤcker. Der Saame davon muß trucken gehalten werden/ denn er ſonſt ver- ſchimmelt. Es iſt auch viel beſſer/ daß man den Saamen nicht abnimmt/ ſondern ſo reiff werden laͤſſet/ daß er außfaͤlt/ und ihn alsdenn von der Er- den aufſam̃let/ man kan auch die Blaͤtter mit un- ter Q 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/259
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/259>, abgerufen am 22.11.2024.