Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

APRILIS.
ter die Salate mengen/ weils schön siehet/ und ge-
sund ist.

9. Venus-Spiegel/ Umbilicus Veneris, Coryledon,
Nabel-Kraut.

Sind gantz schöne Purpur-Blümlein/ werden
nun gesäet/ man kan sie lassen stehen oder auf die
Ecken der Bette verpflantzen; Sind zweyerley
Sorten/ grosse und kleine/ das grosse treibt einen
hohen Stengel mit weissen Blümlein/ das klei-
ne hat leibfarbe Blümlein/ blühet im Junio/
vermehrer sich auch sehr/ muß Jährlich zertheilt
und an schattigtem Ort und wohl gebauten Grund
gesetzet werden.

Wie klein und unansehnlich diß Pfläntz-
lein ist/ so viel Nutzen schaffet es/ ich will
nur eines setzen: Esset die
Blätter und
Wurtzel als Sallat zugerichtet/ und sehet/
wie es den Grieß und Urin von euch trei-
ben wird.

10. Tapsus, Barbatus, Verbascum, Wull-Kraut/
Königs-Kertzen.

Da finden sich zweyerley Sorten/ die eine mit
weissen Blumen/ werden jetzo gesäet/ und in die E-
cken der Betten/ weiln sie so lange Stengel brin-
gen/ verpflantzet.

Weil dessen Blätter und Blumen erwärmen
und zertheilen/ hat es seinen grossen Nutzen in
Brust-Kranckheiten/ Husten/ Blutspeyen und
Bauchschmertzen. Die Blumen in Milch gesotten
und über die schmertzende Gülden-Ader gelegt/ stil-
let selbe. Jn Lauge gesotten/ das Haupt damit gewa-

schen/

APRILIS.
ter die Salate mengen/ weils ſchoͤn ſiehet/ und ge-
ſund iſt.

9. Venus-Spiegel/ Umbilicus Veneris, Coryledon,
Nabel-Kraut.

Sind gantz ſchoͤne Purpur-Bluͤmlein/ werden
nun geſaͤet/ man kan ſie laſſen ſtehen oder auf die
Ecken der Bette verpflantzen; Sind zweyerley
Sorten/ groſſe und kleine/ das groſſe treibt einen
hohen Stengel mit weiſſen Bluͤmlein/ das klei-
ne hat leibfarbe Bluͤmlein/ bluͤhet im Junio/
vermehrer ſich auch ſehr/ muß Jaͤhrlich zertheilt
und an ſchattigtem Ort und wohl gebauten Grund
geſetzet werden.

Wie klein und unanſehnlich diß Pflaͤntz-
lein iſt/ ſo viel Nutzen ſchaffet es/ ich will
nur eines ſetzen: Eſſet die
Blaͤtter und
Wurtzel als Sallat zugerichtet/ und ſehet/
wie es den Grieß und Urin von euch trei-
ben wird.

10. Tapſus, Barbatus, Verbaſcum, Wull-Kraut/
Koͤnigs-Kertzen.

Da finden ſich zweyerley Sorten/ die eine mit
weiſſen Blumen/ werden jetzo geſaͤet/ und in die E-
cken der Betten/ weiln ſie ſo lange Stengel brin-
gen/ verpflantzet.

Weil deſſen Blaͤtter und Blumen erwaͤrmen
und zertheilen/ hat es ſeinen groſſen Nutzen in
Bruſt-Kranckheiten/ Huſten/ Blutſpeyen und
Bauchſchmertzen. Die Blumen in Milch geſotten
und uͤber die ſchmertzende Guͤlden-Ader gelegt/ ſtil-
let ſelbe. Jn Lauge geſotten/ das Haupt damit gewa-

ſchen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0260" n="244"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">APRILIS.</hi></fw><lb/>
ter die Salate mengen/ weils &#x017F;cho&#x0364;n &#x017F;iehet/ und ge-<lb/>
&#x017F;und i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>9. <hi rendition="#aq">Venus-</hi><hi rendition="#fr">Spiegel/</hi> <hi rendition="#aq">Umbilicus Veneris, Coryledon,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Nabel-Kraut.</hi></head><lb/>
              <p>Sind gantz &#x017F;cho&#x0364;ne Purpur-Blu&#x0364;mlein/ werden<lb/>
nun ge&#x017F;a&#x0364;et/ man kan &#x017F;ie la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tehen oder auf die<lb/>
Ecken der Bette verpflantzen; Sind zweyerley<lb/>
Sorten/ gro&#x017F;&#x017F;e und kleine/ das gro&#x017F;&#x017F;e treibt einen<lb/>
hohen Stengel mit wei&#x017F;&#x017F;en Blu&#x0364;mlein/ das klei-<lb/>
ne hat leibfarbe Blu&#x0364;mlein/ blu&#x0364;het im Junio/<lb/>
vermehrer &#x017F;ich auch &#x017F;ehr/ muß Ja&#x0364;hrlich zertheilt<lb/>
und an &#x017F;chattigtem Ort und wohl gebauten Grund<lb/>
ge&#x017F;etzet werden.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Wie klein und unan&#x017F;ehnlich diß Pfla&#x0364;ntz-<lb/>
lein i&#x017F;t/ &#x017F;o viel Nutzen &#x017F;chaffet es/ ich will<lb/>
nur eines &#x017F;etzen: E&#x017F;&#x017F;et die</hi> B<hi rendition="#fr">la&#x0364;tter und<lb/>
Wurtzel als Sallat zugerichtet/ und &#x017F;ehet/<lb/>
wie es den Grieß und Urin von euch trei-<lb/>
ben wird.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>10. <hi rendition="#aq">Tap&#x017F;us, Barbatus, Verba&#x017F;cum,</hi> <hi rendition="#fr">Wull-Kraut/<lb/>
Ko&#x0364;nigs-Kertzen.</hi></head><lb/>
              <p>Da finden &#x017F;ich zweyerley Sorten/ die eine mit<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;en Blumen/ werden jetzo ge&#x017F;a&#x0364;et/ und in die E-<lb/>
cken der Betten/ weiln &#x017F;ie &#x017F;o lange Stengel brin-<lb/>
gen/ verpflantzet.</p><lb/>
              <p>Weil de&#x017F;&#x017F;en Bla&#x0364;tter und Blumen erwa&#x0364;rmen<lb/>
und zertheilen/ hat es &#x017F;einen gro&#x017F;&#x017F;en Nutzen in<lb/>
Bru&#x017F;t-Kranckheiten/ Hu&#x017F;ten/ Blut&#x017F;peyen und<lb/>
Bauch&#x017F;chmertzen. Die Blumen in Milch ge&#x017F;otten<lb/>
und u&#x0364;ber die &#x017F;chmertzende Gu&#x0364;lden-Ader gelegt/ &#x017F;til-<lb/>
let &#x017F;elbe. Jn Lauge ge&#x017F;otten/ das Haupt damit gewa-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chen/</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0260] APRILIS. ter die Salate mengen/ weils ſchoͤn ſiehet/ und ge- ſund iſt. 9. Venus-Spiegel/ Umbilicus Veneris, Coryledon, Nabel-Kraut. Sind gantz ſchoͤne Purpur-Bluͤmlein/ werden nun geſaͤet/ man kan ſie laſſen ſtehen oder auf die Ecken der Bette verpflantzen; Sind zweyerley Sorten/ groſſe und kleine/ das groſſe treibt einen hohen Stengel mit weiſſen Bluͤmlein/ das klei- ne hat leibfarbe Bluͤmlein/ bluͤhet im Junio/ vermehrer ſich auch ſehr/ muß Jaͤhrlich zertheilt und an ſchattigtem Ort und wohl gebauten Grund geſetzet werden. Wie klein und unanſehnlich diß Pflaͤntz- lein iſt/ ſo viel Nutzen ſchaffet es/ ich will nur eines ſetzen: Eſſet die Blaͤtter und Wurtzel als Sallat zugerichtet/ und ſehet/ wie es den Grieß und Urin von euch trei- ben wird. 10. Tapſus, Barbatus, Verbaſcum, Wull-Kraut/ Koͤnigs-Kertzen. Da finden ſich zweyerley Sorten/ die eine mit weiſſen Blumen/ werden jetzo geſaͤet/ und in die E- cken der Betten/ weiln ſie ſo lange Stengel brin- gen/ verpflantzet. Weil deſſen Blaͤtter und Blumen erwaͤrmen und zertheilen/ hat es ſeinen groſſen Nutzen in Bruſt-Kranckheiten/ Huſten/ Blutſpeyen und Bauchſchmertzen. Die Blumen in Milch geſotten und uͤber die ſchmertzende Guͤlden-Ader gelegt/ ſtil- let ſelbe. Jn Lauge geſotten/ das Haupt damit gewa- ſchen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/260
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/260>, abgerufen am 22.11.2024.