Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

APRILIS.
sich anhängen können; geben zierliche Blumen/
blühen von Anfang Julii fast biß zum Außgang
des Jahrs. Unter der kleinen Sorte/ die auch jähr-
lich müssen gesäet werden/ sind lichtbraune und weis-
se/ werden in diesem Monat in grießachtige Erde
gesäet.

13. Calcaria Rittersporn/ Consolida
regalis.

Sind vier oder fünfferley Sorten/ als weisse/
lichtbraune/ bleiche/ leibfarbige/ geflammete/ dop-
pelte und Engelsche/ darnach sind auch viel der ein-
fach geflammten Sorten; Diese Blümlein müssen
von ihrem schwartzen Saamen/ so in vollem Licht
abgenommen wird/ wieder ausgesäet werden/ son-
sten wachsen sie nicht gefüllt wieder auf. Die Auß-
säung muß geschehen im Herbst/ oder in diesem
Monat: Sie besaamen sich zwar auch selbsten/ a-
ber arten alsdenn gerne aus und werden dünne.

Wenn man aus den Rittersporen ein Wasser für
blöde und hitzige Augen destilliren will/ muß man
nicht den Garten-sondern den blauen Feld-Ritter-
sporn/ sonsten Thalictron genannt/ dazu nehmen/
und im Junio sammlen. Wobey ferner zu mercken/
daß man ausser den Blumen nicht viel Gesträuß
mit in den Brenn-Osen legen soll/ und müssen die Blüm-
lein über das nicht allein/ sondern mit Seeblumen-
oder weissen Rosen-Wasser zuvor eingebeitzt und ge-
brannt werden.

14. Nardus Bohemicus, Nardus.

Hat eine purpur Blume und schwartzen Saa-
men/ riechet gar wohl; Seine Neben-Sorten sind

die

APRILIS.
ſich anhaͤngen koͤnnen; geben zierliche Blumen/
bluͤhen von Anfang Julii faſt biß zum Außgang
des Jahrs. Unter der kleinen Sorte/ die auch jähr-
lich muͤſſen geſaͤet werden/ ſind lichtbraune und weiſ-
ſe/ werden in dieſem Monat in grießachtige Erde
geſaͤet.

13. Calcaria Ritterſporn/ Conſolida
regalis.

Sind vier oder fuͤnfferley Sorten/ als weiſſe/
lichtbraune/ bleiche/ leibfarbige/ geflammete/ dop-
pelte und Engelſche/ darnach ſind auch viel der ein-
fach geflam̃ten Sorten; Dieſe Bluͤmlein muͤſſen
von ihrem ſchwartzen Saamen/ ſo in vollem Licht
abgenommen wird/ wieder ausgeſaͤet werden/ ſon-
ſten wachſen ſie nicht gefuͤllt wieder auf. Die Auß-
ſaͤung muß geſchehen im Herbſt/ oder in dieſem
Monat: Sie beſaamen ſich zwar auch ſelbſten/ a-
ber arten alsdenn gerne aus und werden duͤnne.

Wenn man aus den Ritterſporen ein Waſſer fuͤr
bloͤde und hitzige Augen deſtilliren will/ muß man
nicht den Garten-ſondern den blauen Feld-Ritter-
ſporn/ ſonſten Thalictron genannt/ dazu nehmen/
und im Junio ſam̃len. Wobey ferner zu mercken/
daß man auſſer den Blumen nicht viel Geſtraͤuß
mit in den Breñ-Oſen legen ſoll/ uñ muͤſſen die Bluͤm-
lein uͤber das nicht allein/ ſondern mit Seeblumen-
oder weiſſen Roſen-Waſſer zuvor eingebeitzt und ge-
brañt werden.

14. Nardus Bohemicus, Nardus.

Hat eine purpur Blume und ſchwartzen Saa-
men/ riechet gar wohl; Seine Neben-Sorten ſind

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0262" n="246"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">APRILIS.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ich anha&#x0364;ngen ko&#x0364;nnen; geben zierliche Blumen/<lb/>
blu&#x0364;hen von Anfang Julii fa&#x017F;t biß zum Außgang<lb/>
des Jahrs. Unter der kleinen Sorte/ die auch jähr-<lb/>
lich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;a&#x0364;et werden/ &#x017F;ind lichtbraune und wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e/ werden in die&#x017F;em Monat in grießachtige Erde<lb/>
ge&#x017F;a&#x0364;et.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>13. <hi rendition="#aq">Calcaria</hi> <hi rendition="#fr">Ritter&#x017F;porn/</hi> <hi rendition="#aq">Con&#x017F;olida<lb/>
regalis.</hi></head><lb/>
              <p>Sind vier oder fu&#x0364;nfferley Sorten/ als wei&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
lichtbraune/ bleiche/ leibfarbige/ geflammete/ dop-<lb/>
pelte und Engel&#x017F;che/ darnach &#x017F;ind auch viel der ein-<lb/>
fach geflam&#x0303;ten Sorten; Die&#x017F;e Blu&#x0364;mlein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
von ihrem &#x017F;chwartzen Saamen/ &#x017F;o in vollem Licht<lb/>
abgenommen wird/ wieder ausge&#x017F;a&#x0364;et werden/ &#x017F;on-<lb/>
&#x017F;ten wach&#x017F;en &#x017F;ie nicht gefu&#x0364;llt wieder auf. Die Auß-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;ung muß ge&#x017F;chehen im Herb&#x017F;t/ oder in die&#x017F;em<lb/>
Monat: Sie be&#x017F;aamen &#x017F;ich zwar auch &#x017F;elb&#x017F;ten/ a-<lb/>
ber arten alsdenn gerne aus und werden du&#x0364;nne.</p><lb/>
              <p>Wenn man aus den Ritter&#x017F;poren ein Wa&#x017F;&#x017F;er fu&#x0364;r<lb/>
blo&#x0364;de und hitzige Augen <hi rendition="#aq">de&#x017F;tilli</hi>ren will/ muß man<lb/>
nicht den Garten-&#x017F;ondern den blauen Feld-Ritter-<lb/>
&#x017F;porn/ &#x017F;on&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Thalictron</hi> genannt/ dazu nehmen/<lb/>
und im Junio &#x017F;am&#x0303;len. Wobey ferner zu mercken/<lb/>
daß man au&#x017F;&#x017F;er den Blumen nicht viel Ge&#x017F;tra&#x0364;<lb/>
mit in den Bren&#x0303;-O&#x017F;en legen &#x017F;oll/ un&#x0303; mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Blu&#x0364;m-<lb/>
lein u&#x0364;ber das nicht allein/ &#x017F;ondern mit Seeblumen-<lb/>
oder wei&#x017F;&#x017F;en Ro&#x017F;en-Wa&#x017F;&#x017F;er zuvor eingebeitzt und ge-<lb/>
bran&#x0303;t werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>14. <hi rendition="#aq">Nardus Bohemicus,</hi> <hi rendition="#fr">Nardus.</hi></head><lb/>
              <p>Hat eine purpur Blume und &#x017F;chwartzen Saa-<lb/>
men/ riechet gar wohl; Seine Neben-<hi rendition="#aq">Sort</hi>en &#x017F;ind<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[246/0262] APRILIS. ſich anhaͤngen koͤnnen; geben zierliche Blumen/ bluͤhen von Anfang Julii faſt biß zum Außgang des Jahrs. Unter der kleinen Sorte/ die auch jähr- lich muͤſſen geſaͤet werden/ ſind lichtbraune und weiſ- ſe/ werden in dieſem Monat in grießachtige Erde geſaͤet. 13. Calcaria Ritterſporn/ Conſolida regalis. Sind vier oder fuͤnfferley Sorten/ als weiſſe/ lichtbraune/ bleiche/ leibfarbige/ geflammete/ dop- pelte und Engelſche/ darnach ſind auch viel der ein- fach geflam̃ten Sorten; Dieſe Bluͤmlein muͤſſen von ihrem ſchwartzen Saamen/ ſo in vollem Licht abgenommen wird/ wieder ausgeſaͤet werden/ ſon- ſten wachſen ſie nicht gefuͤllt wieder auf. Die Auß- ſaͤung muß geſchehen im Herbſt/ oder in dieſem Monat: Sie beſaamen ſich zwar auch ſelbſten/ a- ber arten alsdenn gerne aus und werden duͤnne. Wenn man aus den Ritterſporen ein Waſſer fuͤr bloͤde und hitzige Augen deſtilliren will/ muß man nicht den Garten-ſondern den blauen Feld-Ritter- ſporn/ ſonſten Thalictron genannt/ dazu nehmen/ und im Junio ſam̃len. Wobey ferner zu mercken/ daß man auſſer den Blumen nicht viel Geſtraͤuß mit in den Breñ-Oſen legen ſoll/ uñ muͤſſen die Bluͤm- lein uͤber das nicht allein/ ſondern mit Seeblumen- oder weiſſen Roſen-Waſſer zuvor eingebeitzt und ge- brañt werden. 14. Nardus Bohemicus, Nardus. Hat eine purpur Blume und ſchwartzen Saa- men/ riechet gar wohl; Seine Neben-Sorten ſind die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/262
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/262>, abgerufen am 22.11.2024.