Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Blumen-Garten.
die Laub haben wie Fenchel. Es sind auch doppel-
te/ die klein Laub haben/ werden alle Jahr im Aus-
gang dieses Monats gesäet/ wachsen auch zuweiln
von sich selbst vom verschütteten oder ausgefallenen
Saamen.

Von diesem Saamen einen Rauch gemacht/ ver-
treibt die Spinnen/ und andere gifftige Thiere/ des-
halber es auch meistentheils um seines Saamens
willen in den Garten erzogen wird.

15. Ricinus, Palma Christi, Wunder-Baum.

Hat einen gescheckten Saamen wie die Herbst-
Spinnen/ wächst in kurtzer Zeit gar hoch/ giebt grosse
Blätter und hat blaulichte Stiele/ die Blumen
blühen gelblich wie der Saffran; der Saame kom-
met nicht aus den Blumen/ sondern zwischen den
Blättern an Stielen/ ist etwas stachlicht/ und wird
alle Jahr von Saamen im Februario, wenn der
Mond neu ist/ auffgebracht/ und an warme Oerter
gestecket.

16. Lupinen, Feig-Bohnen.

Sind vier oder fünff Sorten, als grosse und klei-
ne/ blau/ weisse und gelbe/ derer Blumen wohl rie-
chen; Werden von Saamen/ der in den Schötlein
wächst/ alle Jahr aufgebracht/ und jetzo an beliebi-
gen Ort gepflantzet.

Blühen im Junio/ Julio/ der gelbe aber blühet
später; Jhre breite Bohnen müssen im Frühling
mit dem Keim unter sich in die Erden gelegt/ aber
zuvor einen Tag im laulichten Wasser eingeweicht
werden.

Datura
Q 4

Blumen-Garten.
die Laub haben wie Fenchel. Es ſind auch doppel-
te/ die klein Laub haben/ werden alle Jahr im Aus-
gang dieſes Monats geſaͤet/ wachſen auch zuweiln
von ſich ſelbſt vom verſchuͤtteten oder ausgefallenen
Saamen.

Von dieſem Saamen einen Rauch gemacht/ ver-
treibt die Spinnen/ und andere gifftige Thiere/ des-
halber es auch meiſtentheils um ſeines Saamens
willen in den Garten erzogen wird.

15. Ricinus, Palma Chriſti, Wunder-Baum.

Hat einen geſcheckten Saamen wie die Herbſt-
Spinnen/ wächſt in kurtzer Zeit gar hoch/ giebt groſſe
Blaͤtter und hat blaulichte Stiele/ die Blumen
bluͤhen gelblich wie der Saffran; der Saame kom-
met nicht aus den Blumen/ ſondern zwiſchen den
Blaͤttern an Stielen/ iſt etwas ſtachlicht/ und wird
alle Jahr von Saamen im Februario, wenn der
Mond neu iſt/ auffgebracht/ und an warme Oerter
geſtecket.

16. Lupinen, Feig-Bohnen.

Sind vier oder fuͤnff Sorten, als groſſe und klei-
ne/ blau/ weiſſe und gelbe/ derer Blumen wohl rie-
chen; Werden von Saamen/ der in den Schoͤtlein
waͤchſt/ alle Jahr aufgebracht/ und jetzo an beliebi-
gen Ort gepflantzet.

Bluͤhen im Junio/ Julio/ der gelbe aber bluͤhet
ſpäter; Jhre breite Bohnen muͤſſen im Fruͤhling
mit dem Keim unter ſich in die Erden gelegt/ aber
zuvor einen Tag im laulichten Waſſer eingeweicht
werden.

Datura
Q 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0263" n="247"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi></fw><lb/>
die Laub haben wie Fenchel. Es &#x017F;ind auch doppel-<lb/>
te/ die klein Laub haben/ werden alle Jahr im Aus-<lb/>
gang die&#x017F;es Monats ge&#x017F;a&#x0364;et/ wach&#x017F;en auch zuweiln<lb/>
von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t vom ver&#x017F;chu&#x0364;tteten oder ausgefallenen<lb/>
Saamen.</p><lb/>
              <p>Von die&#x017F;em Saamen einen Rauch gemacht/ ver-<lb/>
treibt die Spinnen/ und andere gifftige Thiere/ des-<lb/>
halber es auch mei&#x017F;tentheils um &#x017F;eines Saamens<lb/>
willen in den Garten erzogen wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>15. <hi rendition="#aq">Ricinus, Palma Chri&#x017F;ti,</hi> <hi rendition="#fr">Wunder-</hi>B<hi rendition="#fr">aum.</hi></head><lb/>
              <p>Hat einen ge&#x017F;checkten Saamen wie die Herb&#x017F;t-<lb/>
Spinnen/ wäch&#x017F;t in kurtzer Zeit gar hoch/ giebt gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Bla&#x0364;tter und hat blaulichte Stiele/ die Blumen<lb/>
blu&#x0364;hen gelblich wie der Saffran; der Saame kom-<lb/>
met nicht aus den Blumen/ &#x017F;ondern zwi&#x017F;chen den<lb/>
Bla&#x0364;ttern an Stielen/ i&#x017F;t etwas &#x017F;tachlicht/ und wird<lb/>
alle Jahr von Saamen im <hi rendition="#aq">Februario,</hi> wenn der<lb/>
Mond neu i&#x017F;t/ auffgebracht/ und an warme Oerter<lb/>
ge&#x017F;tecket.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>16. <hi rendition="#aq">Lupinen,</hi> <hi rendition="#fr">Feig-Bohnen.</hi></head><lb/>
              <p>Sind vier oder fu&#x0364;nff <hi rendition="#aq">Sorten,</hi> als gro&#x017F;&#x017F;e und klei-<lb/>
ne/ blau/ wei&#x017F;&#x017F;e und gelbe/ derer Blumen wohl rie-<lb/>
chen; Werden von Saamen/ der in den Scho&#x0364;tlein<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;t/ alle Jahr aufgebracht/ und jetzo an beliebi-<lb/>
gen Ort gepflantzet.</p><lb/>
              <p>Blu&#x0364;hen im Junio/ Julio/ der gelbe aber blu&#x0364;het<lb/>
&#x017F;päter; Jhre breite Bohnen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en im Fru&#x0364;hling<lb/>
mit dem Keim unter &#x017F;ich in die Erden gelegt/ aber<lb/>
zuvor einen Tag im laulichten Wa&#x017F;&#x017F;er eingeweicht<lb/>
werden.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Q</hi> 4</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Datura</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0263] Blumen-Garten. die Laub haben wie Fenchel. Es ſind auch doppel- te/ die klein Laub haben/ werden alle Jahr im Aus- gang dieſes Monats geſaͤet/ wachſen auch zuweiln von ſich ſelbſt vom verſchuͤtteten oder ausgefallenen Saamen. Von dieſem Saamen einen Rauch gemacht/ ver- treibt die Spinnen/ und andere gifftige Thiere/ des- halber es auch meiſtentheils um ſeines Saamens willen in den Garten erzogen wird. 15. Ricinus, Palma Chriſti, Wunder-Baum. Hat einen geſcheckten Saamen wie die Herbſt- Spinnen/ wächſt in kurtzer Zeit gar hoch/ giebt groſſe Blaͤtter und hat blaulichte Stiele/ die Blumen bluͤhen gelblich wie der Saffran; der Saame kom- met nicht aus den Blumen/ ſondern zwiſchen den Blaͤttern an Stielen/ iſt etwas ſtachlicht/ und wird alle Jahr von Saamen im Februario, wenn der Mond neu iſt/ auffgebracht/ und an warme Oerter geſtecket. 16. Lupinen, Feig-Bohnen. Sind vier oder fuͤnff Sorten, als groſſe und klei- ne/ blau/ weiſſe und gelbe/ derer Blumen wohl rie- chen; Werden von Saamen/ der in den Schoͤtlein waͤchſt/ alle Jahr aufgebracht/ und jetzo an beliebi- gen Ort gepflantzet. Bluͤhen im Junio/ Julio/ der gelbe aber bluͤhet ſpäter; Jhre breite Bohnen muͤſſen im Fruͤhling mit dem Keim unter ſich in die Erden gelegt/ aber zuvor einen Tag im laulichten Waſſer eingeweicht werden. Datura Q 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/263
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/263>, abgerufen am 22.11.2024.