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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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APRILIS.
Weiblein/ und andere Sorten; der Saame kommt
aus Virginien oder Portugal/ wann es ein Jahr
gestanden/ so gibts hernach eine zierliche Pflantze;
Muß in Winter in die Wärme.

Werden vermehret durchs Abreissen/ Schöß-
lein
1. Jucca gloriosa.

Jst eine Pflantze/ so vorzeiten aus Jndien kom-
men/ hat scharffe bintzige Blätter und giebt ein gros-
ses starckes rundes Gewächs/ man setzt sie in But-
ten/ hat einen grossen Stengel/ zweene oder drey
Fuß hoch mit ausbrechenden Zweiglein/ daran die
Blumen bey 20. oder 30. abwarts hangen/ die den
Lilien sehr ähnlich. Sie erfordert einen sonnich-
ten Ort/ gute starcke Erde/ und weil sie keinen Saa-
men trägt/ wird um diese Zeit die junge Brüte von
den grossen Wurtzeln abgesondert/ und in ander Ge-
schirr fortgesetzet/ solche junge muß man also fort
wieder in gute Erde setzen/ im Anfang nur eines
Fingers tieff und dann allgemählig nach die Erde
so weit darüber thun/ daß sie vier Finger breit tieff
in die Erde kommen/ und bey diesem Maß soll man
sie allezeit lassen/ so wird man in 2. oder 3. Jahren
grosse Hauptstück daraus erziehen können. Jn
Sommer-heissen Tagen/ gleich wie sie die Sonne
verlangt/ also ist sie auch viel zu befeuchten/ blühet
im Julio und Augusto.

2. Polygonatum, sigillum Salomonis,
Weißwurtz.

Hat doppelte Blümlein zwischen den Blättern/
wird von Wurtzeln abgerissen und fort gesetzt/ wol-

len

APRILIS.
Weiblein/ und andere Sorten; der Saame kom̃t
aus Virginien oder Portugal/ wann es ein Jahr
geſtanden/ ſo gibts hernach eine zierliche Pflantze;
Muß in Winter in die Waͤrme.

Werden vermehret durchs Abreiſſen/ Schoͤß-
lein
1. Jucca glorioſa.

Jſt eine Pflantze/ ſo vorzeiten aus Jndien kom-
men/ hat ſcharffe bintzige Blaͤtter und giebt ein groſ-
ſes ſtarckes rundes Gewaͤchs/ man ſetzt ſie in But-
ten/ hat einen groſſen Stengel/ zweene oder drey
Fuß hoch mit ausbrechenden Zweiglein/ daran die
Blumen bey 20. oder 30. abwarts hangen/ die den
Lilien ſehr aͤhnlich. Sie erfordert einen ſonnich-
ten Ort/ gute ſtarcke Erde/ und weil ſie keinen Saa-
men traͤgt/ wird um dieſe Zeit die junge Bruͤte von
den groſſen Wurtzeln abgeſondert/ und in ander Ge-
ſchirr fortgeſetzet/ ſolche junge muß man alſo fort
wieder in gute Erde ſetzen/ im Anfang nur eines
Fingers tieff und dann allgemaͤhlig nach die Erde
ſo weit daruͤber thun/ daß ſie vier Finger breit tieff
in die Erde kommen/ und bey dieſem Maß ſoll man
ſie allezeit laſſen/ ſo wird man in 2. oder 3. Jahren
groſſe Hauptſtuͤck daraus erziehen koͤnnen. Jn
Sommer-heiſſen Tagen/ gleich wie ſie die Sonne
verlangt/ alſo iſt ſie auch viel zu befeuchten/ bluͤhet
im Julio und Auguſto.

2. Polygonatum, ſigillum Salomonis,
Weißwurtz.

Hat doppelte Bluͤmlein zwiſchen den Blaͤttern/
wird von Wurtzeln abgeriſſen und fort geſetzt/ wol-

len
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[256/0272] APRILIS. Weiblein/ und andere Sorten; der Saame kom̃t aus Virginien oder Portugal/ wann es ein Jahr geſtanden/ ſo gibts hernach eine zierliche Pflantze; Muß in Winter in die Waͤrme. Werden vermehret durchs Abreiſſen/ Schoͤß- lein 1. Jucca glorioſa. Jſt eine Pflantze/ ſo vorzeiten aus Jndien kom- men/ hat ſcharffe bintzige Blaͤtter und giebt ein groſ- ſes ſtarckes rundes Gewaͤchs/ man ſetzt ſie in But- ten/ hat einen groſſen Stengel/ zweene oder drey Fuß hoch mit ausbrechenden Zweiglein/ daran die Blumen bey 20. oder 30. abwarts hangen/ die den Lilien ſehr aͤhnlich. Sie erfordert einen ſonnich- ten Ort/ gute ſtarcke Erde/ und weil ſie keinen Saa- men traͤgt/ wird um dieſe Zeit die junge Bruͤte von den groſſen Wurtzeln abgeſondert/ und in ander Ge- ſchirr fortgeſetzet/ ſolche junge muß man alſo fort wieder in gute Erde ſetzen/ im Anfang nur eines Fingers tieff und dann allgemaͤhlig nach die Erde ſo weit daruͤber thun/ daß ſie vier Finger breit tieff in die Erde kommen/ und bey dieſem Maß ſoll man ſie allezeit laſſen/ ſo wird man in 2. oder 3. Jahren groſſe Hauptſtuͤck daraus erziehen koͤnnen. Jn Sommer-heiſſen Tagen/ gleich wie ſie die Sonne verlangt/ alſo iſt ſie auch viel zu befeuchten/ bluͤhet im Julio und Auguſto. 2. Polygonatum, ſigillum Salomonis, Weißwurtz. Hat doppelte Bluͤmlein zwiſchen den Blaͤttern/ wird von Wurtzeln abgeriſſen und fort geſetzt/ wol- len

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/272>, abgerufen am 22.11.2024.