Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
AUGUSTUS.

Nunmehr sind die Saamen meistentheils reiff/
wartet nicht biß solche aufm Stengel gantz zeitig
sind/ sondern wann sie zu zeitigen anfangen/ so
schneidet sie ab/ absonderlich von den Zucker-Wur-
tzeln/ so im Martio gesäet/ und hengt sie an einen sol-
chen Ort/ da sie die Sonne vollends zeitigen und truck-
nen kan.

Die Kürbiß/ Cucumern und Melonen dienen
diesen Monat den erhitzten Menschen zu einer son-
derbahren Erfrischung.

Schneidet den Wermuth ab/ trucknet ihn auf/
so könnet ihr ihn zu Wermuth-Wein und sonsten
gebrauchen.

Um frühe Cappus-Kohl zu haben säet solchen um
Bartholomäi/ und verpflantzt ihn dergestalt wie
vorher im Februario gelehret/ last die Pflantzen al-
so stehen biß der Winter überhin/ füllet dann die
beym Wurtzeln noch aufgelassene Löcher mit fri-
schen Grund wieder zu/ welches ihnen eine Krafft
zu treiben gibt/ und hernach in sehr grosse Köpffe
aufwachsen.

Blumen-Garten.

Hierin ist man nach Jacobi sehr beschäfftig mit
Ausnehmung der Zwiebel- und Bulben-Gewächs/
auch mit Abschneiden der Gewächs/ so man im Ju-
nio eingesenckt oder eingeleget hat; Sammlet ab
allerhand Blumen-Saamen wenn sie zur Zeiti-
gung gelangen. Zu mercken ist allhie/ daß der
Saame insgemein bey heissen Wetter abgenommen
werden soll/ der aber gefüllte Blumen trägt/ muß

kurtz
AUGUSTUS.

Nunmehr ſind die Saamen meiſtentheils reiff/
wartet nicht biß ſolche aufm Stengel gantz zeitig
ſind/ ſondern wann ſie zu zeitigen anfangen/ ſo
ſchneidet ſie ab/ abſonderlich von den Zucker-Wur-
tzeln/ ſo im Martio geſaͤet/ und hengt ſie an einen ſol-
chen Ort/ da ſie die Soñe vollends zeitigen und truck-
nen kan.

Die Kuͤrbiß/ Cucumern und Melonen dienen
dieſen Monat den erhitzten Menſchen zu einer ſon-
derbahren Erfriſchung.

Schneidet den Wermuth ab/ trucknet ihn auf/
ſo koͤnnet ihr ihn zu Wermuth-Wein und ſonſten
gebrauchen.

Um fruͤhe Cappus-Kohl zu haben ſaͤet ſolchen um
Bartholomaͤi/ und verpflantzt ihn dergeſtalt wie
vorher im Februario gelehret/ laſt die Pflantzen al-
ſo ſtehen biß der Winter uͤberhin/ fuͤllet dann die
beym Wurtzeln noch aufgelaſſene Loͤcher mit fri-
ſchen Grund wieder zu/ welches ihnen eine Krafft
zu treiben gibt/ und hernach in ſehr groſſe Koͤpffe
aufwachſen.

Blumen-Garten.

Hierin iſt man nach Jacobi ſehr beſchaͤfftig mit
Ausnehmung der Zwiebel- und Bulben-Gewaͤchs/
auch mit Abſchneiden der Gewaͤchs/ ſo man im Ju-
nio eingeſenckt oder eingeleget hat; Sam̃let ab
allerhand Blumen-Saamen wenn ſie zur Zeiti-
gung gelangen. Zu mercken iſt allhie/ daß der
Saame insgemein bey heiſſen Wetter abgenom̃en
werden ſoll/ der aber gefuͤllte Blumen traͤgt/ muß

kurtz
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0316" n="300"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">AUGUSTUS.</hi> </fw><lb/>
          <p>Nunmehr &#x017F;ind die Saamen mei&#x017F;tentheils reiff/<lb/>
wartet nicht biß &#x017F;olche aufm Stengel gantz zeitig<lb/>
&#x017F;ind/ &#x017F;ondern wann &#x017F;ie zu zeitigen anfangen/ &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chneidet &#x017F;ie ab/ ab&#x017F;onderlich von den Zucker-Wur-<lb/>
tzeln/ &#x017F;o im Martio ge&#x017F;a&#x0364;et/ und hengt &#x017F;ie an einen &#x017F;ol-<lb/>
chen Ort/ da &#x017F;ie die Son&#x0303;e vollends zeitigen und truck-<lb/>
nen kan.</p><lb/>
          <p>Die Ku&#x0364;rbiß/ Cucumern und Melonen dienen<lb/>
die&#x017F;en Monat den erhitzten Men&#x017F;chen zu einer &#x017F;on-<lb/>
derbahren Erfri&#x017F;chung.</p><lb/>
          <p>Schneidet den Wermuth ab/ trucknet ihn auf/<lb/>
&#x017F;o ko&#x0364;nnet ihr ihn zu Wermuth-Wein und &#x017F;on&#x017F;ten<lb/>
gebrauchen.</p><lb/>
          <p>Um fru&#x0364;he Cappus-Kohl zu haben &#x017F;a&#x0364;et &#x017F;olchen um<lb/>
Bartholoma&#x0364;i/ und verpflantzt ihn derge&#x017F;talt wie<lb/>
vorher im Februario gelehret/ la&#x017F;t die Pflantzen al-<lb/>
&#x017F;o &#x017F;tehen biß der Winter u&#x0364;berhin/ fu&#x0364;llet dann die<lb/>
beym Wurtzeln noch aufgela&#x017F;&#x017F;ene Lo&#x0364;cher mit fri-<lb/>
&#x017F;chen Grund wieder zu/ welches ihnen eine Krafft<lb/>
zu treiben gibt/ und hernach in &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;e Ko&#x0364;pffe<lb/>
aufwach&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi> </head><lb/>
          <p>Hierin i&#x017F;t man nach Jacobi &#x017F;ehr be&#x017F;cha&#x0364;fftig mit<lb/>
Ausnehmung der Zwiebel- und Bulben-Gewa&#x0364;chs/<lb/>
auch mit Ab&#x017F;chneiden der Gewa&#x0364;chs/ &#x017F;o man im Ju-<lb/>
nio einge&#x017F;enckt oder eingeleget hat; Sam&#x0303;let ab<lb/>
allerhand Blumen-Saamen wenn &#x017F;ie zur Zeiti-<lb/>
gung gelangen. Zu mercken i&#x017F;t allhie/ daß der<lb/>
Saame insgemein bey hei&#x017F;&#x017F;en Wetter abgenom&#x0303;en<lb/>
werden &#x017F;oll/ der aber gefu&#x0364;llte Blumen tra&#x0364;gt/ muß<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kurtz</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[300/0316] AUGUSTUS. Nunmehr ſind die Saamen meiſtentheils reiff/ wartet nicht biß ſolche aufm Stengel gantz zeitig ſind/ ſondern wann ſie zu zeitigen anfangen/ ſo ſchneidet ſie ab/ abſonderlich von den Zucker-Wur- tzeln/ ſo im Martio geſaͤet/ und hengt ſie an einen ſol- chen Ort/ da ſie die Soñe vollends zeitigen und truck- nen kan. Die Kuͤrbiß/ Cucumern und Melonen dienen dieſen Monat den erhitzten Menſchen zu einer ſon- derbahren Erfriſchung. Schneidet den Wermuth ab/ trucknet ihn auf/ ſo koͤnnet ihr ihn zu Wermuth-Wein und ſonſten gebrauchen. Um fruͤhe Cappus-Kohl zu haben ſaͤet ſolchen um Bartholomaͤi/ und verpflantzt ihn dergeſtalt wie vorher im Februario gelehret/ laſt die Pflantzen al- ſo ſtehen biß der Winter uͤberhin/ fuͤllet dann die beym Wurtzeln noch aufgelaſſene Loͤcher mit fri- ſchen Grund wieder zu/ welches ihnen eine Krafft zu treiben gibt/ und hernach in ſehr groſſe Koͤpffe aufwachſen. Blumen-Garten. Hierin iſt man nach Jacobi ſehr beſchaͤfftig mit Ausnehmung der Zwiebel- und Bulben-Gewaͤchs/ auch mit Abſchneiden der Gewaͤchs/ ſo man im Ju- nio eingeſenckt oder eingeleget hat; Sam̃let ab allerhand Blumen-Saamen wenn ſie zur Zeiti- gung gelangen. Zu mercken iſt allhie/ daß der Saame insgemein bey heiſſen Wetter abgenom̃en werden ſoll/ der aber gefuͤllte Blumen traͤgt/ muß kurtz

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/316
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/316>, abgerufen am 22.11.2024.